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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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aufstrebende Anwältin sein? Was ist, wenn das Päckchen etwas Illegales enthält? Päckchen werden, wenn überhaupt, nur selten durchleuchtet. Du könntest unbeabsichtigt Komplizin eines Verbrechens werden und das Risiko eingehen, niemals als Anwältin zugelassen zu werden.«
    Bailey griff sich noch eine Erdbeere, die sie aber Peter in den Mund schob. »Ich denke, dieses Risiko muss ich eingehen«, sagte sie.
    Auch diese Antwort hatte Peter erwartet. Bailey vertraute ihm.
    Er biss von der Erdbeere ab und zwinkerte Bailey zu, bevor er einen Blick auf seine Platinum-Rolex warf.
    Es war Zeit, aufzubrechen und sich um seine Familienangelegenheiten zu kümmern.

88
    Nein, er wollte es nicht gerade mit der Ankunft der Beatles in den Sechzigern auf dem Kennedy Airport vergleichen, aber der Medienrummel kam dem schon sehr nahe. Am frühen Nachmittag setzte das Flugzeug auf dem Lynden Pindling International Airport von New Providence Island auf den Bahamas auf. Um den anderen Fluggästen einen Gefallen zu tun – doch in Wirklichkeit, um die Spannung zu erhöhen –, verließ Peter das Flugzeug als Letzter.
    Einen schwarzen Beutel über die Schulter gehängt, näherte er sich der Herde von Reportern, die sich an der Absperrung hinter dem Rollfeld versammelt hatten.
    Ui, alles nur für mich ollen Kerl?
    Deswegen flog Peter immer in der Economy Class. Er brauchte die Öffentlichkeit. Er brauchte Transparenz. Die Presse würde ihn wegen seiner Vorgehensweise gegenüber der Küstenwache und seiner eigenen Suchaktion ausfragen. Er musste nur dafür sorgen, dass sie nicht seine Motive hinterfragten.
    Mit seinem im Gerichtssaal perfektionierten Auftreten stellte er die Sache also klar. »Ich könnte nicht weiterleben, wenn ich immer daran denken müsste, nicht alles getan zu haben, um bei der Rettung meiner Familie zu helfen. Besonders da ich über eine Fluglizenz verfüge.«
    Die Presseleute fraßen alles. Wie immer, wenn man es ihnen löffelweise servierte. Abgesehen davon war es verdammt heiß. Brennend heiß. Je eher sie ihre Berichte weiterschicken und vor der Sonne fliehen konnten, desto besser.

    Peter dankte den Reportern und ließ sie auch sogleich in der Staubwolke stehen, die er aufwirbelte. Nachdem er den Zoll und den Einreiseschalter passiert hatte, ging er auf der Suche nach einem Taxi hinaus vor den Flughafen.
    Eine LCD-Anzeige am Straßenrand blinkte mit der Angabe der Temperatur: 38,3 Grad. Daneben wurde auf einem Blechschild »Schützen Sie sich vor Sonnenbrand!« gewarnt, das Bild darunter zeigte einen pummeligen Mann in Badehose und mit hummerroter Haut.
    »Ist es Ihnen heiß genug?«, hörte Peter jemanden gleich hinter seiner linken Schulter sagen.
    Ein Einheimischer? Ein Reporter?
    Keins von beiden.
    Peter drehte sich um und blickte Andrew Tatem direkt in die Augen. Er erkannte den Offizier der Küstenwache aus dem Fernsehen, als er die in Miami abgehaltene Pressekonferenz gesehen hatte. Jetzt war er hier auf den Bahamas und machte mit Peter einen auf persönlich. Warum?
    »Mr. Carlyle, ich bin …«
    »Lieutenant Andrew Tatem — ja, natürlich«, kam ihm Peter zuvor. »Schön, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut, gut. Sie wirken überrascht, mich zu sehen.« Peter zuckte mit den Schultern. War sinnlos, es zu verbergen. »Bin ich auch. Sagten Sie nicht, Sie würden in Miami bleiben, auch wenn die Suchaktion hier unten stattfindet? «
    »Ja, das war mein ursprünglicher Plan.«
    »Warum wurde er geändert?«
    »Ganz einfach, Mr. Carlyle. Ihretwegen.«

89
    »Soll ich Sie ins Hotel fahren? «, fragte Tatem. »Es wäre mir ein Vergnügen.«
    »Danke, aber ich nehme lieber ein Taxi«, wehrte Peter rasch ab.
    »Das macht mir wirklich keine Umstände. Außerdem hätten wir Gelegenheit zu reden. Kommen Sie.«
    Peter blickte Tatem an. Der Kerl war wild entschlossen, kein Nein zu akzeptieren.
    »Okay«, gab sich Peter geschlagen. »Danke. Sie sind sehr freundlich. Ich wohne im Sheraton Cable Beach Resort.«
    Bevor er sich versah, saß er auf dem Beifahrersitz eines schwarzen Pkws, der typisch nach Regierung aussah.
    »Mr. Carlyle, es war wirklich nicht nötig herzukommen«, begann Tatem, kaum dass er losgefahren war. Er ging wohl immer gleich aufs Ganze.
    Das Gleiche galt für seinen Fahrstil. Für jemanden mit einer derart zurückhaltenden Ausdrucksweise wusste er, wie man Staub aufwirbelte.
    Die Palmen flogen nur so an Peter vorbei. Gab es auf den Bahamas keine Geschwindigkeitsbegrenzung? Wollte dieser

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