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Höllenzeit

Höllenzeit

Titel: Höllenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viel erfahren. Habe ich dir gesagt, daß ich sogar mit dem Eingreifen der Horror-Reiter rechne?«
    »Hast du nicht.«
    »Dann weißt du es jetzt. Können die Kreaturen der Finsternis denn bessere Helfer finden als sie? Mit ihnen haben wir beide im Kloster St. Patrick ja unsere bösen Erfahrungen machen können. Unsere Feinde werden aufrüsten, und es wird für uns verflixt schwer werden, standhaft zu bleiben und Bruder Shiram zu beschützen.«
    Sah Ignatius die Lage zu dramatisch? Ich wußte es nicht. Es konnte sein, nur wollte ich es nicht glauben. Ich hatte ihn bisher als einen nüchternen Menschen kennengelernt, und nun hatte ihn so etwas wie Panik erfaßt. Es war ungewöhnlich.
    »Hast du irgendwelche Beweise gefunden?« fragte ich ihn.
    »Nein, das habe ich nicht. Aber du weißt selbst, wie sehr Gefühle und Ahnungen warnen können.«
    »Das stimmt.«
    Bentini schenkte Tee in die Tassen. Wir nahmen jeder eine, und Ignatius wollte auch eine Tasse dem Verletzten bringen, als der sich mit einem Stöhnlaut meldete und sich dabei gleichzeitig in seinem Bett aufrichtete.
    Er bewegte den Kopf, das gesunde Auge und schaute uns an, als sähe er uns zum erstenmal.
    Unruhe hatte ihn überkommen, was auch nicht normal war. Seine Handflächen strichen hektisch über die Bettdecke. »Ich möchte nicht mehr in meinem Bett bleiben.«
    Bentini war sofort bei ihm. »Warum denn nicht? Gibt es einen Grund?«
    Die Hände knüllten das Laken zusammen. »Ich will sehen!« flüsterte der Verletzte.
    Bentini warf mir einen fragenden Blick zu. Auch ich konnte ihm keine Antwort geben, denn ich wußte wirklich nicht, was sich dieser Mann anschauen wollte. Doch irgendwo paßte sein Verhalten auch zur Reaktion meines Freundes Ignatius. Auch er hatte seine Sicherheit verloren und rechnete mit schlimmen Gefahren.
    »Tun Sie ihm den Gefallen«, sagte ich.
    Bentini hob den Körper an. Als er Shiram loslassen wollte, schüttelte diesen der Tod. Shiram fing an zu keuchen. »Ich will nicht mehr auf dem Bett bleiben, und muß nach draußen schauen. Es sind Stühle hier. Ich bin kräftig genug, um sitzen zu können.« Er traf selbst Anstalten, das Bett zu verlassen.
    Da sich der Monsignore in diesem Moment überfordert fühlte, winkte er Ignatius als Helfer herbei. Der faßte mit an. Ich schaute den beiden zu, wie sie Shiram aus dem Bett hievten. Auf dessen Gesicht lag der Schweiß. Die verbrannte Hälfte zuckte immer wieder, und ich holte vom Kopfende des Tisches einen Stuhl herbei, der zwei Seitenlehnen besaß.
    Der Verletzte konnte sich darauf setzen und an den Armlehnen abstützen.
    Er schaute mir entgegen. Von zwei Händen wurde er gehalten. »Bitte, setzen Sie sich!«
    Er tat es noch nicht, obwohl ich den Stuhl in eine entsprechende Position gedreht hatte. Mir kam es vor, als würde er meine Anwesenheit zum erstenmal wahrnehmen. Er schaute mich an, und sein gesundes Auge zuckte.
    »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist John Sinclair?«
    Er überlegte, bevor er eine zweite Frage stellte. »Sie gehören nicht zum Kloster?«
    »Nein.«
    »Sind Sie ein Freund?«
    »So kann man es sehen.«
    Sein Mund zog sich in die Breite. Er zuckte dabei. Ich hatte den Eindruck, die verbrannte Hälfte knistern zu hören. »Sie sind anders als Ignatius und der Monsignore. Das merke ich. Von Ihnen geht etwas aus. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich kann es spüren. Da ist was, Mister. Es ist nicht normal…« Er bewegte seinen Kopf. »Wer ist dieser Mann?« keuchte er und wollte Antwort von den anderen beiden haben.
    »Er wird uns helfen.«
    »Ja, aber…« Mich traf ein fragender Blick. »Warum spüre ich etwas? Er muß anders sein…«
    »Nein, Mister Sinclair ist ganz normal«, sagte der Monsignore und drückte den Verletzten in den Sessel. »Er wird uns helfen, wir können ihm vertrauen.«
    »Er macht mir angst.«
    Mit diesem Geständnis hatte keiner gerechnet. Wir schauten uns deshalb verblüfft an. Ich hielt mich dabei im Hintergrund, ich war fremd.
    Wenn jemand sprach, dann sollten es die anderen beiden tun, und sie schafften es, dem Mann ein Geständnis zu entlocken. Wir erfuhren, daß er meinen Namen schon mal gehört hatte. Das war aber vor seiner Zeit der Rückkehr gewesen, und da hatte er noch auf der anderen Seite gestanden. Dort war über mich gesprochen worden. Kein Wunder eigentlich, denn auch bei meinen Feinden hatte es sich herumgesprochen, wer ihnen auf den Fersen war.
    Außerdem waren den Kreaturen der Finsternis meine bescheidenen Erfolge ein

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