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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Stelle heran, um sie sich genau anzusehen. Zwar hatte sie keinen augenscheinlichen Schaden angerichtet, doch hatte sich das Gitter beim Aufprall der Metallkante des Eimers nicht so stabil angefühlt, wie man es hätte erwarten können. Ermutigt schwang Batanya den Eimer erneut und legte die gesamte Kraft ihres Oberkörpers hinein. Die Stäbe bogen sich nach außen und Teile des zerfressenen Metalls splitterten ab. Abermals setzte Batanya zum Schwung an und die Stäbe bogen sich noch ein wenig mehr.
    Clovache schnappte sich nun ihren Eimer und versuchte, so gut es mit ihren verletzten Händen ging, die gleiche Prozedur auf ihrer Zellenseite. Bei ihr lief es nicht so glatt, denn offenbar war es wirksamer, das Blut großflächig zu verteilen, als es konzentriert nur partiell wirken zu lassen. Mit aller Macht attackierte Batanya die Stäbe zum zehnten Mal, als Teile herausbrachen und eine Öffnung freigaben, die groß genug war, um herauszuklettern. Amelia jubelte, Narziss riss den Mund vor Staunen auf und Clovache sank erleichtert auf ihre Pritsche. Im nächsten Moment war sie aber schon wieder auf den Beinen und schwang ihren Eimer. Batanya versteckte sich hinter der Tür und Clovache setzte zu schreien an, dazu schlug sie den Eimer im Takt gegen das Metallgitter.
    Wie Narziss gesagt hatte, dauerte es einige Minuten, bis Clovaches durchdringendes Geschrei nebst rhythmischen Schlägen die Wächter auf den Plan riefen. Der Erste, der hereinkam, war Sha, der Schlangenmensch. Im Nu hatte sich Batanya von hinten auf ihn gestürzt und schlitzte ihm mit ihrer winzigen Klinge den Hals auf. Sein Blut war nicht rot, sondern tiefviolett und es spritzte auch nicht, sondern quoll träge aus dem Schnitt hervor. Dennoch sackte er auf dem Boden zusammen und griff sich an den Hals, als wollte er das Blut mit seinen bloßen Schuppenhänden zurückhalten.
    Batanya sprang über ihn hinweg, um die Staubmaus anzugreifen. Auf den ersten Blick schien sie keine verwundbaren Stellen zu haben. Nichtsdestotrotz schwang Batanya ihren Arm, als hielte sie ein Schwert und keine winzige Rasierklinge, und der überraschte Wächter rollte weiter in den Gefangenentrakt hinein und kam erst vor Amelias Zelle zum Halten. Flugs streckte Amelia ihre Arme durch die Stäbe und brachte sie zusammen, als würde sie ihren Angreifer würgen. Batanya fragte sich, ob Amelias Arme durch den Staub ins Leere greifen würden, doch sie schien etwas zuzudrücken, und so wie sich die Staubmaus gebärdete, bangte diese offenbar um ihr Leben. Durch Zusammenpressen ließ sich dieser Gegner also besiegen.
    Clovache war schon halb aus ihrer Zelle geklettert, besann sich aber noch einmal anders und ging zurück, um ihr Bettlaken zu holen.
    »Platz da«, brüllte sie und Batanya gehorchte sofort. Clovache schmiss das Laken über das Staubwesen und dann warfen sie und Batanya sich dagegen. Gemeinsam pressten sie die Luft aus der Staubmaus, indem sie es gegen Amelias Stäbe drückten. Als die Britlinge noch einen Gang zulegten, die Füße in den Boden stemmten, entrang sich dem Wesen sogar ein Klagelaut. Die Luft, die ihm entströmte, war noch um vieles ekelhafter als die übrigen Gefängnisgerüche und Amelia sah bereits leicht grün im Gesicht aus.
    Nach einem stummen Ringen, das ihnen unendlich vorkam, hatten die beiden Britlinge die Staubmaus schließlich zerdrückt. Als sie vorsichtig von dem Wesen abließen, fiel ein großer Klumpen aus Haaren, Müll und Staub zu Boden. Clovache breitete das Laken darüber und bettete zur Sicherheit auch noch den toten Sha darauf, dem Batanya unterdessen den Dolch abgenommen hatte.
    »Was ist denn da los?«, rief Marl vom Wachzimmer herüber. Die Tür war ins Schloss gefallen, sodass er nichts hatte sehen können, und um durchs Guckloch zu schauen war er wohl zu … vorsichtig gewesen.
    »Hilfe! Hilfe! Er bringt mich um!«, schrie Clovache aus Leibeskräften. Verärgert, dass Sha sich an einer nützlichen Gefangenen verging, stürmte Marl mit gezücktem Schwert in den Gefangenentrakt. Batanya stellte ihm ein Bein und schlitzte ihm mit Shas Dolch die Kehle auf. Binnen Sekunden hatte sie den Schlüssel von seinem Gürtel gelöst und Amelias Zellentür aufgeschlossen. Die hochgewachsene Frau stürzte heraus und als auch Narziss befreit war, scharten sich die vier Gefangenen umeinander.
    »Amelia, Narziss, ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber Clovache und ich müssen unseren Auftraggeber befreien«, sagte Batanya. »Weiß einer von euch, wo sich

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