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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Verzweiflung, die sie jedoch entschlossen unterdrückte. Britlinge gaben nicht auf, schließlich hatten sie einen Auftraggeber zu retten. Bei der Vorstellung, ihr Bild könnte an der Schandmauer hängen, verzog sie angewidert die Lippen.
    Genau in diesem Augenblick gelangten sie zu zwei prächtigen Türen, die von vier Wächtern gesichert wurden. Dass Narziss hier so abrupt stehen blieb, konnte nur bedeuten, dass sich dahinter Luzifers Privatgemächer befanden.
    Sollten sie versuchen, sich unter einem Vorwand einzuschleusen, oder die Wachen gleich töten? Wäre nicht just in diesem Moment ein Trupp Soldaten vorbeimarschiert, hätte Batanya wohl ausprobiert, wie gut ihr neues Schwert funktionierte. Doch es waren mindestens zwölf Soldaten und darunter befanden sich auch zwei vierfüßige Netzwerfer. Wenn es sich irgend vermeiden ließ, wollte Batanya nicht wieder mit einem solchen Wesen aneinandergeraten. Fragend sah Clovache ihren Hauptmann an und die nickte ihr zu.
    Clovache sagte: »Luzifer will diese beiden hier sehen«, und deutete mit dem Kopf auf Amelia und Narziss.
    »Uns hat er davon nichts gesagt«, antwortete die Wächterin mit der aufwändigsten Uniform. Sie war eine ungemein große Frau mit goldener Haut und goldenen Augen. Narziss klimperte mit den Wimpern und sie verbiss sich ein überraschtes Lachen. »Ich bin Ginever und habe hier das Tageskommando«, sagte sie.
    »Ich bin Clovache, Gefängniswärterin. Luzifer hat es wohl Marl gesagt, der uns damit beauftragt hat«, sagte Clovache.
    Offenbar fand Ginever es verwunderlich, dass der Herrscher direkt mit Marl gesprochen haben sollte. Wenn man bedachte, dass Marl nur ein einfacher Gefängnisaufseher war, war es das auch.
    »Lasst mich mal kurz nachfragen«, sagte sie. »Er hat sein Lieblingsspielzeug zurück und wird nur sehr ungern gestört.«
    Batanya empfand auf einmal Mitleid mit Crick, was sie selbst überraschte. Aufgrund ihrer besonderen körperlichen Ausstattung war der Clan Harwell so gut wie ausgestorben. Gaben hatten eben ihren Preis. Sobald sie genügend Zeit hatte, würde sie sich mit der Geschichte dieser Sippe vertraut machen.
    »Dieser hier soll den beiden bei ihren Spielchen Gesellschaft leisten«, sagte Clovache und zeigte auf Narziss. »Seine Reize sind nicht zu übersehen.«
    »In der Tat«, sagte die goldene Wächterin lächelnd. »Er ist hier schon oft genug gewesen. Ich muss es nur eben nachprüfen.« Sie klopfte dreimal kurz an die linke Tür und horchte. Nachdem von drinnen wohl Zustimmung gegeben wurde, trat sie einen Schritt zurück und öffnete die Tür. Batanya atmete erleichtert auf.
    »Los, Gefangene. Bewegt euch!«, befahl sie barsch. Ginever war nicht auf den Kopf gefallen und hatte neben einem vollständigen Waffenarsenal auch noch drei Kollegen zur Seite, deshalb sollten sie sehen, dass sie hier schleunigst wegkamen.
    Clovache ging voran, Narziss und Amelia folgten ihr und Batanya, die sie mit ihrem Schwert stupste, schritt hinterdrein.
    Luzifer lehnte mit einer Lederpeitsche in der Hand an einer Säule. An die Säule war Crick gebunden. Sein entblößter Rücken war mit blutigen Striemen übersät. Heftig schluckend kämpfte Batanya gegen die aufsteigende Übelkeit. Luzifer starrte sie an, versuchte sich ihr plötzliches Erscheinen zu erklären. Diesen Moment des Zögerns nutzte Batanya und stürzte sich mit dem Schwert auf ihn.
    Batanya erwischte ihn direkt durch den Magen, aber nicht bevor auch er sie mit der Peitsche traf. Der Schlag war nicht hart genug, um durch die Kleidung hindurchzugehen, doch er stachelte sie an, das Schwert noch einmal tiefer hineinzustoßen.
    Luzifers schönes Gesicht war wutverzerrt. Trotz der Klinge in seinen Eingeweiden sagte er: »Dafür werde ich dich töten, wenn ich das überlebe.«
    »Natürlich werden Sie das überleben«, sagte Clovache. Narziss blickte Luzifer aus hungrigen Augen an, als würde es reichen, jemand anderen Schönen zu sehen, um sein sexuelles Verlangen zu entfachen. Amelia übergab sich in eine Schüssel, die auf dem Boden stand. Crick sah sie an, als wären sie allesamt mindestens ebenso schön wie Narziss. Sagen tat er allerdings etwas anderes: »Macht mich los.«
    »Der Schlüssel für die Handschellen?«, fragte Batanya. Luzifer grinste sie nur höhnisch an. Batanya riss einen Dolch aus ihrem Gürtel. »Sie brauchen ja nicht unbedingt zwei hübsche blaue Augen«, sagte sie. »An welchem hängen Sie am meisten?«
    »Auf dem Tisch neben dem Bett«, sagte Luzifer.

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