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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Jäger bleiben und stehe, wie es unser Brauch verlangt, der neuen Direktorin bis an mein Lebensende zur Verfügung. Allerdings habe ich nicht den geringsten Zweifel an ihren Fähigkeiten.«
    »Direktorin?« Charisemnon schnaubte verächtlich. »Eine Frau?«
    Michaela zog eine Augenbraue hoch. »Mein Respekt für die Gilde ist gerade um das Hundertfache gestiegen.«
    Simon ließ sich nicht dazu hinreißen, auf die Kommentare einzugehen. »Sara Haziz ist aus vielerlei Gründen die beste Wahl für meine Nachfolge.«
    Astaad glättete seine Flügel. »Lassen Sie hören.«
    »Bei allem Respekt«, sagte Simon leise, »aber das ist nicht Sache des Kaders.«
    Diesmal reagierte Titus als Erster. »Sie wagen es, sich uns zu widersetzen?«
    Simon blieb unnachgiebig. »Die Gilde ist immer neutral gewesen und das aus gutem Grund. Unsere Aufgabe besteht darin, Vampire einzufangen, die ihren Vertrag gebrochen haben. Doch im Laufe der Jahrhunderte gerieten wir immer wieder zwischen die Fronten kriegerischer Engel. Nur dank unserer Neutralität haben wir überlebt. Wenn der Kader sich zu sehr in unsere Geschicke einmischt, verlieren wir diesen Schutz.«
    »Hübsch gesagt«, sagte Neha.
    Simon sah ihr ins Gesicht. »Und doch ist es wahr.«
    »Ist die Frau denn fähig?«, fragte Elias. »Diese Gewissheit müssen wir haben, denn ein Sturz der amerikanischen Gilde würde weite Kreise ziehen.«
    Vampire würden außer Kontrolle geraten, dachte Raphael. Einige würden vielleicht in ein ganz normales Leben abtauchen, aber andere würden meucheln und morden, weil sie im Herzen Raubtiere waren. Und wenn er sich es recht überlegte, waren Engel im Grunde auch nicht viel besser.
    »Sara ist mehr als fähig«, sagte Simon. »Die Jäger stehen vollkommen hinter ihr. Etliche sind im letzten Jahr an mich herangetreten und haben sie als Nachfolgerin vorgeschlagen.«
    »Ist Sara Eure beste Jägerin?«, fragte Astaad.
    Simon schüttelte den Kopf. »Aber die besten Jäger sind selten die besten Vorgesetzen. Sara ist Jägerin von Geburt.«
    Raphael nahm sich vor, mehr über die neue Direktorin in Erfahrung zu bringen. Im Gegensatz zu anderen Mitgliedern der Gilde kamen die geborenen Jäger bereits mit der Fähigkeit, Vampire zu wittern, auf die Welt. Bei der Jagd waren sie die Besten und verfolgten eine Fährte unbarmherzig wie ein Bluthund.
    »Und wird Sara annehmen?«, fragte er.
    Simon überlegte einen Moment, bevor er antwortete. »Ich bin mir sicher, dass Sara die richtige Entscheidung treffen wird.«

1
    Für gewöhnlich hatte Sara kein Mitleid mit Vampiren. Schließlich war es ihr Job, sie einzufangen und hübsch verpackt bei ihren Meistern, den Engeln, abzuliefern. Für Leibeigenschaft hatte sie eigentlich nicht viel übrig, aber die Engel machten ja keinen Hehl aus ihrem Preis für die Unsterblichkeit. Wer ein Vampir werden wollte, musste den Engeln hundert Jahre lang dienen. Ohne Ausnahme.
    Wer nicht bereit war, ein Jahrhundert lang Sklavendienste zu leisten, sollte einen solchen Vertrag eben nicht unterschreiben. So sah Sara das jedenfalls. Sich hingegen aus dem Vertrag zu winden, nachdem die Engel ihren Teil der Vereinbarung bereits erfüllt hatten, war Betrug. Und für Betrüger hatte Sara nichts übrig.
    Doch das Exemplar, mit dem sie sich gerade herumschlug, hatte weitaus gravierendere Probleme, als zu einem stocksauren Meister zurückgebracht zu werden. »Können Sie sprechen?«
    Der Vampir hielt sich mit der Hand den fast komplett durchtrennten Hals und sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
    »Ja, tut mir leid.« Sie wunderte sich, dass er überhaupt noch am Leben war. Vampire waren nämlich nicht wirklich unsterblich, man konnte sie durchaus töten. Köpfen war eine idiotensichere Methode, aber fast keiner wagte es – was nicht weiter verwunderlich war, schließlich hielten Vampire dafür nicht still. Aufs Herz zu schießen funktionierte auch, sofern man anschließend schnell den Kopf vom Rumpf trennte. Oder verbrennen. Damit war man auf der sicheren Seite.
    Aber Saras Aufgabe war es nicht, Vampire umzubringen. Sie spürte sie auf und brachte sie zurück. »Brauchen Sie Blut?«
    Der Vampir sah sie hoffnungsvoll an.
    »Müssen Sie sich verbeißen«, sagte sie. »Da Sie immer noch am Leben sind, scheinen Sie einer von der harten Sorte zu sein. Sie halten sicher bis nach Hause durch.«
    »Nnnnn.«
    Ohne weiter auf sein gegurgeltes Unmutsbekenntnis einzugehen, hockte sich Sara neben ihn und schob ihren Arm unter seinen

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