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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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nicht. Die Engel erschaffen uns, da töten sie uns doch nicht.«
    Wie naiv war der Junge eigentlich? »Vor wem haben Sie dann solche Angst?« In diesem Moment begegnete sie wieder Deacons Blick und fand darin die Antwort. »Ein Jäger.« Oder jemand, den Rodney irrtümlich für einen Jäger hielt, denn echte Jäger töteten keine Vampire.
    »Bitte tun Sie mir nicht weh. Ich habe gar nichts gemacht«, schniefte Rodney.
    »Hey.« Sara tätschelte ihm die Schulter. »Mich interessiert nur meine Fangprämie. Wenn Sie tot sind, bekomme ich bloß die Hälfte. Warum sollte ich Sie also umbringen wollen?«
    Rodneys Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. »Ist das wahr?«
    »Ja.«
    »Und was ist mit … « Er senkte die Stimme und deutete auf den Arm um seinen Hals.
    Zum ersten Mal mischte sich Deacon ins Gespräch. »Ich bin ihr Freund und tu, was sie sagt.«
    Sara starrte ihn an, doch Rodney beruhigten die Worte anscheinend. »Ja, Sie sind der Boss«, sagte er zu Sara. »Das merkt man gleich. Meine Mindy hat auch gern die Hosen an. Sie hat gesagt, ich soll weglaufen und wir … wir könnten dann eine Kreuzfahrt machen.«
    Sara presste einen Finger auf seine Lippen. »Konzentrieren Sie sich, Rodney. Erzählen Sie mir von dem Jäger, der Sie verletzt hat.«
    »Er sagte, alle Jäger hassen Vampire.« Rodneys Stimme wurde immer leiser. »Das wusste ich gar nicht. Mir war klar, dass es Ihr Job ist, uns aufzuspüren, aber ich dachte nicht, dass die Jäger uns hassen.«
    »Das tun wir auch nicht«, sagte Sara und hätte ihm am liebsten über den Kopf gestreichelt. »Er hat es einfach aus Gemeinheit gesagt.«
    »Meinen Sie?«
    »Das weiß ich sogar. Was hat er noch gesagt?«
    »Dass die Vampire der Abschaum der Erde sind und dass unsere Gegenwart die Engel beschmutzen würde.« Er verzog das Gesicht. »Aber das kann doch gar nicht sein, sonst würden uns die Engel doch nicht erschaffen.«
    Sara stutzte, diese Schlussfolgerung hätte sie Rodney gar nicht zugetraut. »Ja, da haben Sie recht. Also hat er gelogen. Hat er sonst noch etwas gesagt?«
    »Nein, er hat bloß sein Schwert gezogen … «
    Schwert?
    »… und versucht, mir den Kopf abzuschlagen.« Er lehnte sich zurück, Rede beendet.
    »Wie sah er aus?«, fragte Deacon.
    Rodney fuhr zusammen. Offenbar hatte er die Gefahr in seinem Nacken vergessen. »Das konnte ich nicht sehen. Er trug eine schwarze Maske vor dem Gesicht und auch sonst war alles schwarz an ihm. Aber er war groß und stark.«
    Diese Beschreibung passte auf die Hälfte der Gildenjäger. Nachdem Sara merkte, dass sie nichts mehr aus Rodney herausbekommen würden, legte sie ihm wieder die Kette um und fuhr ihn zu Lacarre. Dabei war ihr nur allzu bewusst, dass Deacon ihr auf einem monstermäßigen Motorrad folgte. Aber er kam nicht mit hinein, als Sara den Vampir ins Haus führte.
    Lacarre wartete schon in der Vorhalle des palastartigen Anwesens. »Geh«, befahl er dem Vampir.
    Sara nahm ihm die Halskette ab und legte sie Lacarre hin, damit er sie der Gilde zurückgeben konnte. Zerknirscht wie ein Schuljunge schlurfte Rodney davon. Verärgert klappte der Engel seine cremefarbenen Flügel zusammen und nahm einen Umschlag vom Tisch. »Ihr Einzahlungsbeleg. Ich habe das Geld gleich nach Ihrem Anruf, dass Sie Rodney haben, überwiesen.«
    Rasch überflog sie den Beleg und steckte ihn ein. »Vielen Dank.«
    »Ms Haziz«, sagte er finster. »Ich will ganz offen zu Ihnen sein. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Rodney einen Fluchtversuch unternimmt. Ich weiß nicht, wie ich ihn bestrafen soll.«
    Sara war es nicht gewöhnt, sich mit einem Engel zu unterhalten. In der Regel nahm sie nur den Auftrag entgegen. Meist bekam sie sie nicht einmal dann zu Gesicht. Engel waren viel zu wichtig, um sich mit gewöhnlichen Sterblichen abzugeben, dazu hatten sie ja ihre Vampire. »Kennen Sie eine Mindy?«
    Lacarre erstarrte. »Ja. Sie ist eine meiner ältesten Vampire.«
    »Ist sie eifersüchtig?«
    »Ach so, ich verstehe.« Er nickte. »Ich habe viel Zeit mit Rodney verbracht. Er ist noch so kindlich, und wenn ich ihm nicht etwas auf die Sprünge helfe, schafft er es nicht.«
    Sara fragte lieber nicht, wie es Rodney überhaupt durchs Auswahlverfahren geschafft hatte. So viele Menschen wollten Vampire werden, dass es eigentlich alles andere als ein Zuckerschlecken war. »Er ist nicht gerade ein Genie«, sagte sie stattdessen. »Wenn Sie ihn zu hart bestrafen, wird er es vielleicht nicht überleben.«
    Lacarre nickte. »Also gut,

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