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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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ernsthaft verletzt. Ich schoss wild um mich, immer darauf bedacht, keinem der Engel zu nahe zu kommen. Dann ertönte ein dritter Schmerzensschrei aus unseren Reihen und wie auf ein geheimes Zeichen zogen die Engel sich an die Mauern zurück.
    Ihr unversehrter Anführer hob seine Waffe und seine klare Stimme drang mühelos durch die Nacht. Eine blaue Woge rollte aus seinem Flammenschwert, umrundete die Kirche und schloss die Engel dahinter ein. Yaris hielt nach jemandem Ausschau, der sie über die flammende Wand werfen konnte, da zerfiel die blau-zischende Mauer zu vielen kleinen harmlosen Brandherden. Die Engel dahinter waren verschwunden.
    »Zentrale, wir brauchen Hilfe, wir haben hier Schwerverletzte«, keuchte Yaris in ihr Mikro, als der Spuk vorbei war. »Wie ‚transportfähig‘?«, schrie sie dann. »Woher soll ich wissen, ob unsere Leute transportfähig sind, wir haben normalerweise keine Schwerverletzten!«
    Pina wimmerte leise auf Miks Arm und ihr Blut lief in Strömen an seiner Seite hinunter. Mik stand der Schweiß auf der Stirn, aber nicht, weil ihm warm war.
    »Nein, sie kann nicht fahren«, rief Yaris. »Ihr wurde eine Hand abgetrennt!«
    Hento eilte schwer atmend zu Pina und streichelte ihr beruhigend über den Kopf.
    »Na vielen Dank«, keifte Yaris. »Was ist das bitte für eine Einsatzkoordination!« Sie zog wutentbrannt das Mikro aus dem Ohr und ließ es über den Kragen ihres Anzugs baumeln. »Unfähige Idioten«, murmelte sie dann. Das gesamte Team hatte sich um Pina versammelt und alle wirkten total schockiert.
    »Okay, Leute«, begann Yaris. »In der Zentrale ist man offenbar nicht auf Verletzte vorbereitet. Und alle verfügbaren Einheiten sind noch unterwegs. Wir müssen es schaffen, Pina irgendwie ins Hauptquartier zu bringen. Ich frage bei B3 und C6 an, wie es um ihre Verletzten steht. Überlegt euch in der Zwischenzeit, was wir mit Pina machen. Mik, hast du die Hand noch?«
    Mik nickte und sah dabei echt fertig aus.
    »Gut, ich bin gleich wieder da.« Yaris stiefelte los. Ich legte beruhigend einen Arm um Mik.
    »Ich kann sie mit auf mein Motorrad nehmen«, sagte er. »Aber wie soll ich dann lenken, während ich sie festhalte?«
    »Meinst du, du kannst zwei vorn mitnehmen?«, sprach ich meine Überlegung aus.
    Mik musterte mich kurz. »Das passt nicht.«
    »Mit mir zusammen vielleicht nicht …« Ich blickte mich um und suchte nach Vil, einer ziemlich kleinen Gestaltwandlerin , die sogar noch weniger als Yaris wog.
    »Was ist mit Vil? Sie ist winzig. Wenn sie Pina festhält, während du fährst, sollte es klappen. Deine Maschine ist so groß, da passen vorn locker noch zwei schmale Personen mit drauf.
    »Das sollten wir probieren«, stimmte Vil mir zu.
    Yaris kam wieder und sah ziemlich schockiert aus. »In Team B3 hat jemand ein Bein verloren und C6 hat ebenfalls jemanden mit abgeschlagener Hand.«
    »Wir wollen Pina mit Mik und Vil zusammen auf Miks Maschine transportieren. Vil hält Pina fest, während Mik fährt.«
    »Das klappt doch nie«, sagte Yaris desillusioniert.
    »Es muss klappen.« Mik trug Pina zu seiner Maschine. Vil setzte sich auf die breite Sitzfläche und nahm Pina entgegen, während Mik sich hinter ihr niederließ und dank seiner Körpergröße immer noch mühelos das Lenkrad erreichte.
    Die abgekämpften Jäger von C6 und B3 nickten anerkennend, als sie unser Vorhaben erkannten und begannen, mit ihren Verletzten ebenso zu verfahren. Langsam setzte sich unser Korso in Bewegung. Miks Maschine schwankte ein paar Mal gefährlich, doch dann hatte er sich an die ungewöhnliche Konstellation gewöhnt.
    Im Hauptquartier herrschte heilloses Durcheinander. Hinzu kam, dass der komplette Funkverkehr zusammengebrochen war. Die Sanitätszimmer waren hoffnungslos überfüllt und Pina jammerte nicht mal mehr, so schwach wirkte sie. Mik legte sie im Aufenthaltsraum auf den großen Tisch und ihre abgetrennte Hand ein Stück abseits von ihr. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich eine große Blutlache um ihren Arm.
    »Wir müssen ihr doch helfen«, flüsterte Yaris und in ihren großen Augen standen Tränen.
    »Ich konnte nicht einmal an Nähzeug kommen«, sagte Hento leise. »Im Sanitätszimmer ist alles schon weg. Und selbst wenn, eine Hand annähen , das kann man nicht so einfach, da muss man ein bisschen Ahnung haben!«
    Bei seinen Worten fiel mir etwas ein.
    »Ich weiß jemanden«, rief ich und rannte schon los. Weil alle Aufzüge überfüllt waren, nahm ich die vielen Treppen und

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