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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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gefallen hatte oder nicht. Genau das wollte er aber hören.
    »Du würdest es mir nur anbieten? Das klingt so, als folgte dann noch ein Aber , richtig?«
    »Nun, ich würde es dir anbieten«, sagte er. »Aber ich fürchte, meine Arbeit würde darunter leiden.« Er grinste jungenhaft.
    »Das täte mir sehr leid.« Meine Mundwinkel verzogen sich wie von selbst.
    »Ja, das sehe ich.«
    »Wäre die Vorstellung denn wirklich so schrecklich?«
    »Schrecklich? Du nackt in meinem Badezimmer, lass mich kurz überlegen. Das wäre nicht schrecklich, sondern eher beunruhigend. Schrecklich beunruhigend!«
    Er lachte und ich stimmte ein. Dann deutete er galant zur Tür. »Wollen wir?«
    »Ja«, seufzte ich. »Es wird Zeit.« Fast hätte ich vergessen, dass ich immer noch auf Socken war, doch Tarsos bog zielsicher in Richtung Bibliothek ab.
    Anschließend half er mir im Flur in meine Jacke. »Danke für deinen Besuch.«
    »Jetzt haben wir die Pasteten gar nicht probiert«, fiel mir ein.
    »Möchtest du dir eine mitnehmen für auf den Weg?«
    »Nein«, sagte ich. »Wir essen sie beim nächsten Mal.«
    Tarsos lächelte mich an, offenbar hatte er genau so etwas endlich hören wollen. »Eine gute Idee.«
    »Das finde ich auch«, erwiderte ich. Ich wollte ihn noch ein letztes Mal anlächeln, doch er senkte den Kopf und betrachtete seine Schuhe.
    »Ich will, dass du vorsichtig bist, Nikka«, sagte er, als er plötzlich wieder aufblickte und sein Gesichtsausdruck war so arrogant wie bei unserer ersten Begegnung. Ich machte den Mund auf, doch er brachte mich mit einer eindeutigen Geste zum Schweigen. »Jetzt hör mir zu. Wir wissen noch zu wenig über das blaue Feuer. Halte dich im Hintergrund. Du bist bereits verletzt worden!«
    Machte er sich etwa Sorgen um mich? »Ich bin nicht leichtsinnig«, erwiderte ich also. »Und sieh mich nicht so böse an.«
    Sein Gesicht wurde weicher. Er griff nach meinen Fingern und seine Lippen berührten meinen Handrücken. Ich spürte ihre Wärme und die Haut dort begann leicht zu prickeln.
    »Pass auf dich auf«, sagte er leise. Unsere Blicke verhakten sich ineinander und wieder zogen diese unergründlichen grünen Tiefen mich wie magisch an.
    Himmel und Hölle, er sah so gut aus. Und mein Körper dürstete nach Zärtlichkeiten, nach Berührungen, nach Leidenschaft. Tarsos war so nüchtern und kalt und doch auf eine andere Art fast herausfordernd in seiner Sinnlichkeit. Ich konnte noch immer seine Finger in meinem Hosenbund fühlen.
    »Ich meine es nicht so«, brach es aus mir heraus.
    Tarsos’ Blick wurde fragend.
    »Manchmal, nein, eigentlich fast immer, komme ich sehr abweisend rüber. Oder auch kindisch, wie du schon sagtest«, erklärte ich. »Aber ich meine es nicht böse. Und du …« Zögernd brach ich ab. Er war der attraktivste Blutdämon, der mir jemals begegnet war und je mehr ich von ihm kennenlernte, desto mehr schien ich von ihm angezogen wie eine Motte vom Licht. Es hatte etwas Hilfloses, nichts Selbstbestimmtes und ich konnte nicht zurückweichen. »Du bist wirklich etwas Besonderes.«
    Argwöhnisch zog er die Stirn kraus.
    »Willst du mir gerade sagen, dass ich etwas Besonderes bin, damit du kein schlechtes Gewissen hast, wenn du dich nie wieder bei mir meldest?«
    Vehement schüttelte ich den Kopf. »Nein, das ist es nicht.«
    Er hingegen schien mir nicht wirklich zu glauben. Langsam ließ er meine Hand los und schon hatte er wieder etwas Lauerndes im Blick. Ich ging einen halben Schritt auf ihn zu, bis ich so nah vor ihm stand, dass kein Buch mehr zwischen uns gepasst hätte. Wie von selbst hob ich meine Hand, streichelte um seine Mitte und kam dann auf seinem Rücken direkt über dem Bund seiner Hose zu liegen. Tarsos holte scharf Luft. Meine Fingerspitzen zupften den Stoff des Hemds hervor und ich schob meine Hand darunter. Tarsos’ Brustkorb wölbte sich erneut, als er tief einatmete. Mit meinen Fingern liebkoste ich die nackte Haut seines Rückens. Sein Blick wanderte herab zu meinem Mund.
    »Nikka …«, flüsterte er rau.
    Ich schloss die Augen, denn er fühlte sich so gut an. Seine Haut war warm, weich, ja fast seidig. Wenn ich jetzt nicht zur Arbeit gemusst hätte, ich hätte ihm vermutlich die Sachen heruntergerissen. Einfach nur, um zu erkunden, ob er sich überall so gut anfühlte.
    »Es hat mir wirklich gut bei dir gefallen«, wisperte ich. »Und glaube mir, das lag nicht nur an deiner wirklich beeindruckenden Wohnung.«
    »Dann komm nach deiner Nachtschicht wieder.«

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