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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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passen würde, aber es würde mich ungemein beruhigen, wenn ich wüsste, dass er auch andere Seiten hat.«
    »Ich fand ihn nett. Wir haben ein Gläschen Blut in seiner Bibliothek getrunken …«
    »Er hat dich beim ersten Date in seine Bibliothek geschleppt? Es wird ja immer schlimmer …«
    »Ich mag Bibliotheken, Vater hat doch auch eine.«
    »Verstehe«, erwiderte Yaris trocken. »Das ist natürlich ein Argument.«
    Ich wollte gerade etwas zu meiner Verteidigung erwidern, da klingelte mein Telefon.
    »Jaro, was gibt ’s ?«
    »Du hast Eli immer noch nicht angerufen!«
    »Ich kann mich im Moment nicht um Kleider kümmern! Hast du mitbekommen, was hier in den letzten Wochen passiert ist?«
    »Ja, weiß ich. Ich arbeite ja auch nicht hinter dem Mond.«
    »Aber offensichtlich im Himmel für Verliebte. Ist ja schön und gut, wenn du ständig an Eli denkst, aber bei mir liegt die Sache etwas anders. Pina und Riki hat es erwischt und es sieht echt übel aus. Das Letzte, woran ich zurzeit denke, ist Abendgarderobe.«
    Yaris mir gegenüber grinste breit. Dann schob sie sich affektiert die Haare zu einer dramatisch aufgetürmten Frisur zusammen und schenkte mir einen gespielt schmachtenden Augenaufschlag. Ich sah sie fragend an. Yaris ließ ihre Haare los und malte die Buchstaben von Tarsos’ Namen in die Luft. Als Antwort schmiss ich einen herumliegenden Kuli nach ihr, ohne sie jedoch wirklich treffen zu wollen. Der Stift schlug seitlich von ihr auf der Tischplatte auf und flog dann in hohem Bogen auf den laminierten Boden. Yaris wühlte in ihrer Hosentasche und zog ein Stückchen Papier hervor.
    »Eli nimmt ihren Job sehr ernst«, beharrte Jaro unbeirrt. »Mittlerweile denkt sie, dass sie dich zu irgendetwas überredet hat und du deshalb nicht zurückrufst.«
    »Was für ein Unsinn, Jaro!« Eine kleine Papierkugel traf mich mitten am Kopf und kullerte dann auf meinen Schoß.
    »Dann rufe sie an, bitte.«
    »Ja gut«, brummte ich und drehte die kleine Kugel zwischen meinen Fingern.
    »Danke. Und sei vorsichtig.«
    »Klar. Du auch.«
    »Bekommt Nikka wieder hübsche Kleider?« Yaris lächelte mit unverhohlenem Spott.
    »Richtig erkannt.« Ich seufzte und schmiss die Kugel zurück. Yaris duckte sich und versuchte nicht einmal, Verständnis zu heucheln.
    »Armes Ding. Bekommst auf die Figur maßgeschneiderte Kleider und das auch noch frei Haus. Ich bemitleide dich wirklich.«
    Ich winkte unbeeindruckt ab, weil sie mich damit schon lange nicht mehr ärgern konnte , und suchte Elis Nummer heraus. Schon nach dem zweiten Klingeln war sie dran.
    »Nikka! Geht es dir gut?«
    »Tut mir leid, Eli, ich hätte mich melden sollen.«
    »Es sind schlimme Dinge, die man hört. In deinem Team gab es auch Verletzte, nicht wahr?«
    Einen Moment lang hielt ich überrascht inne. »Du weißt davon?«
    Eli kicherte und es klang ein klein wenig verschämt. »Dein Bruder hat sich mal verplappert, in einer Situation, als …« Sie kicherte erneut.
    »Eli, ich will das alles nicht so genau wissen, bitte.«
    Eli holte tief Luft, dann klang ihre Stimme wieder normal. »Jedenfalls weiß ich, dass du als Jägerin arbeitest. Und ich finde es wirklich bewundernswert. Deshalb hast du wahrscheinlich auch diese sportliche Figur. Und …«
    »Verrate dich nur bitte nicht bei meiner Mutter. Sie will nicht, dass es jemand weiß.«
    »Das ist kein Problem. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass deine Sachen fertig sind und ich sie dir vorbeibringen könnte. Aber es hat auch noch Zeit, wenn du so viel zu tun hast.«
    »Jaro hat hier ziemlich dramatisch herumgetönt.«
    »Jaro wieder …« Sie lachte. »Für ihn gibt es nur schwarz oder weiß.«
    »Was hältst du davon, wenn wir uns übermorgen am Nachmittag treffen?« Da ich Eli nicht zumuten wollte , sich allein in der üblen Gegend, in der ich wohnte, herumzutreiben, hoffte ich, dass Mutter nichts dagegen hatte, wenn wir uns bei ihr trafen. »Sollen wir uns bei meinen Eltern treffen? Dort ist mehr Platz als in meiner kleinen Wohnung.«
    »Ja, sehr gern! Ich bin schon so gespannt, wie du das schwarze Kleid finden wirst!«
    »Ich auch«, sagte ich lächelnd. »Würde dir halb fünf passen? Dann kann ich von da direkt weiter zur Arbeit fahren.«
    »Das passt! Dann bis übermorgen, Nikka. Und pass auf dich auf.«
    »Das mache ich. Bis übermorgen, Eli!«
    Ich beendete das Gespräch, behielt aber mein Telefon weiter in der Hand. Jetzt musste ich noch Mutter anrufen, um meinen Besuch anzukündigen. Sollte

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