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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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sagte er lässig und dachte gar nicht daran, mich wieder abzusetzen. »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für ein paar Pasteten. Sie sollen ausgezeichnet sein, habe ich mir sagen lassen.«
    »Tarsos …«, knurrte ich, doch er ging einfach weiter. Ich regte mich ziemlich darüber auf, einfach wie ein Spielzeug durch die Gegend getragen zu werden und wenn ich mich aufregte, ließen auch meine Reißzähne nicht lange auf sich warten. Mein Blick verschwamm und in meinem Kopf begann das Blut zu rauschen . Na warte, dachte ich und verharrte regungslos, bis mein Moment kommen würde.
    Tarsos trug mich zurück in die Bibliothek. Obwohl ich kopfüber auf seiner Schulter lag, erkannte ich sie eindeutig wieder. Es lief immer noch leise Musik und der Raum war erfüllt vom schweren Duft des Blutes in unseren Gläsern.
    Tarsos zog an meiner Hüfte und mein Körper rutschte über seine Schulter in Richtung Fußboden. Ich öffnete meine Lippen , und als mein Gesicht seinen Hals streifte, biss ich zu. Ich schlang die Beine und Arme um ihn, sodass er mich nicht einfach herunterziehen konnte. Das hatte er nun davon!
    Seine Hände schlossen sich schmerzhaft kräftig um meine Oberarme und er keuchte überrascht. Ich vergrub meine Zähne tiefer und nahm noch ein paar triumphierende Schlucke, bevor ich mich entspannte und ihm gestattete, meinen Körper von seinem zu reißen. Elegant landete ich auf den Füßen, während Tarsos augenblicklich eine Hand an seinen blutenden Hals presste.
    »Autsch«, sagte er, doch statt des erwarteten Donnerwetters grinste er nur schief. Seine langen Fangzähne schimmerten wie Perlen in seinem Mund.
    »Ich bin kein Spielzeug, das man herumträgt«, sagte ich würdevoll und ignorierte die Tatsache, dass ich in schwarz-grau geringelten Socken vor ihm stand.
    Er nahm die Hand von seinem Hals. Zwei rote Bäche sprudelten heraus und verloren sich im weißen Stoff des Oberhemds, wo sie augenblicklich unschöne Flecken bildeten. Tarsos wischte die blutverschmierte Hand ebenfalls daran ab und sah dann wieder zu mir. »Du hast mein Hemd ruiniert, du widerwilliges Spielzeug.«
    »Ich bin kein …!«
    »Das war ein Scherz, Nikka«, sagte er ruhig und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Nur langsam versiegte der Blutfluss. Tarsos drehte den Kopf und es knackte in seinen Wirbeln. »Du hast vielleicht einen Biss!«
    »Gelernt ist gelernt.«
    Tarsos zog das Oberhemd aus, knüllte es zu einer Kugel zusammen und drückte es gegen die Wunde. »Hat dir das Blut dort nicht gereicht?«, fragte er und deutete auf die halb leere Karaffe. »Ich hätte noch mehr dagehabt.«
    Ich stierte auf seinen sehnigen nackten Oberkörper und die runden Schultern. Verdammt, er sah wirklich gut aus. Er war muskulös, ohne aufgepumpt zu wirken. Athletisch gebaut, hatte er es vielmehr nicht nötig, nur durch die plumpe Präsenz von Muskelfleisch zu imponieren.
    Ein dünnes Rinnsal Blut suchte sich seinen Weg hinab fast bis zu seinem Hosenbund. Ich wies Tarsos darauf hin, bevor es seine Hose auch noch erwischte. Er stoppte die rote Linie, indem er sein Oberhemd darauf drückte und sie dann systematisch abwischte.
    »Du siehst auch gut aus …« Er schüttelte sein Hemd und suchte eine Stelle, die noch nicht rot verfärbt war. Dann tupfte er mir sorgfältig das Blut vom Mund.
    »Danke.« Seine allzu körperliche Nähe verwirrte mich. Immerhin war er halb nackt. Und so unglaublich gut anzuschauen …
    Tarsos schüttelte nachsichtig den Kopf und wischte dann noch mal über seinen Hals. Das Blut war teilweise schon an seiner Haut getrocknet und ließ sich nicht mehr entfernen. Der Stoff des Hemds war fast vollständig rot gefärbt.
    »Ich sollte mal ins Bad«, murmelte Tarsos.
    »Okay«, sagte ich , und als er losging, lief ich ihm hinterher, weil ich nicht allein bleiben wollte . Außerdem war sein halb nackter Anblick viel zu nett, um auch nur eine Sekunde davon zu verpassen.
    Sein Badezimmer war tatsächlich aus Marmor. Und statt einer billigen Neonröhre, so wie bei mir, gab es mehrere kleine Lampen, die für ein warmes Licht sorgten. Tarsos zog ein schmales Handtuch aus dem Schrank unter dem Waschtisch und hielt es unter den Wasserstrahl. Sogar sein Wasser sah schöner aus als meines! Bei mir peitschte es wütend und hart aus dem Hahn, seines schien irgendwie sanft zu sprudeln.
    »Man nennt es Wasch- be - cken «, sagte Tarsos, als er meinen faszinierten Blick registrierte. Seine Fangzähne waren verschwunden und auch von dem Blut auf seinem

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