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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Blick zu.
    »Eine Truppe Vandalen hat so getan, als würden sie im Haus randalieren. In Wirklichkeit haben sie aber lediglich meine Wohnung dem Erdboden gleichgemacht und überall sonst nur ein paar Kratzer hinterlassen. Als krönenden Abschluss haben sie dann alles mit Hühnerfedern dekoriert.«
    Jaro prustete laut los. »Hühnerfedern?«
    »Alle im Haus waren der Meinung, dass es Engel gewesen sein mussten.«
    »Hat denn niemand etwas gesehen?«
    »Sie waren so clever und haben vorher den Strom gekappt.«
    »Und du bist sicher, dass es keine Engelfedern …« Jaro stoppte und grinste breit. »Ach, na klar, du kennst dich ja aus.«
    »Lach nicht«, knurrte ich und senkte den Kopf.
    »Eigentlich ist es auch nicht zum Lachen«, erwiderte Jaro ernst. »Was Vater dort unten treibt, würde mich wirklich interessieren. Du vermutest, dass er auch hinter dem Angriff auf deine Wohnung steckt, richtig?«
    »Ja, leider. Ich wüsste zu gern, warum er es plötzlich so eilig hat, die Familie um sich zu scharen. Das riecht so nach …«
    »Verschwörung«, ergänzte Jaro.
    Ich sah ihn fragend an. »Oder sind wir jetzt beide komplett paranoid?«
    »Wir sollten auf jeden Fall herausfinden, was Vater dort unten treibt. Weiß Tarsos eigentlich schon Bescheid?«
    »Worüber?«
    »Über die tödlichen Angriffe auf die Jäger der Tagesschicht!«
    »Nein. Ich habe vorhin erst mit ihm telefoniert.«
    »Hast du ihm von deinen Vermutungen, was den Überfall auf das Haus angeht, berichtet?«
    »Auch nicht. Er wusste zwar davon, aber er ist auch der Meinung, dass es die Engel waren.«
    Jaro legte sanft seine Hand auf meinen Arm. »Es tut mir leid, was passiert ist.«
    »Danke. Aber es sind bloß Möbel. Viel mehr sorge ich mich um das, was unter unserem Haus vor sich geht.«
    »Wir finden es heraus. Ich werde mich gleich in meine Räume einschließen und ausgiebig in die Baupläne einarbeiten. Wenn wir uns umsehen wollen, müssen wir genau wissen, wie es dort unten aussieht.«
    »Wann, meinst du, sollten wir es versuchen?«
    »Morgen. Dann habe ich genug Zeit, mir die Räume einzuprägen und wir könnten mal unauffällig am Keller vorbeispazieren und so tun, als suchten wir ein paar eingelagerte Möbel oder Ähnliches. So ist es uns möglich, die Lage abzuchecken, ohne verdächtig zu wirken. Und wenn die Luft rein ist, sehen wir uns in diesem Bunker mal um.«
    »Gute Idee, so machen wir es.«
    Gemeinsam stiegen wir aus dem Wagen und grinsten uns verschwörerisch an.
    »Tarsos kommt vielleicht gleich vorbei«, erzählte ich, als wir die Stufen zur Tür hinaufstapften.
    »Er ist ein Blutdämon und er scheint dich gut zu behandeln, aber ich sage dir gern noch Mal , dass …«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach ich ihn. »Du magst ihn nicht, weil er fast so gut aussieht wie du.«
    »Hey!« Jaro boxte mir freundschaftlich in den Oberarm. »Das habe ich nie gesagt.«
    »Ja, aber das hast du gemeint, als du sagtest, ich solle vorsichtig bleiben, weil er in erster Linie Vater treu ist.«
    »Der Meinung bin ich übrigens immer noch«, brummte Jaro und zückte seinen Haustürschlüssel. »Aber jetzt kein Wort mehr. Mutters Wände haben Ohren.«
     
    Zurück im Haus wartete ich auf Tarsos, doch dieser erschien einfach nicht. Irgendwann hatte ich ihn am Telefon, wo er abgehetzt und ziemlich beunruhigt klang.
    »Dein Vater hat mich zur Ratssitzung bestellt. Sie tagen schon seit über vierundzwanzig Stunden und hatten heute Nachmittag eine kleine Pause angesetzt, in der er ein wenig in seinem Büro geschlafen hat. In einer halben Stunde geht es wieder los. Ich war schon auf dem Weg zu dir, musste aber umkehren und ein paar Akten aus dem Büro holen und bin nun auf dem Weg zum Hauptquartier. Es tut mir leid, dass ich absagen muss!«
    »Ist doch nicht schlimm«, erwiderte ich. »Der Job geht vor.«
    »Vielleicht sehen wir uns nach der Sitzung, während deines Nachtdienstes.«
    »Ja, das wäre schön.«
    »Ich melde mich, Nikka.«
    »Mach das, ich freu mich.«
    Nachdem wir aufgelegt hatten, verriet mir ein Blick auf meine Armbanduhr, dass ich mich eigentlich fertig machen könnte für meinen Dienst, sollte ich die Chance wahrnehmen wollen, tatsächlich einmal pünktlich dort zu erscheinen.

Kapitel 12
    »Im Kloster«
     
     
     
    I m Hauptquartier gab es keine Neuigkeiten. Abgesehen von meinem verrückten Bruder, der sich rücksichtslos in die Computer gehackt hatte, um an Informationen zu kommen, wusste niemand, was in der Ratsversammlung besprochen wurde.

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