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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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gepflanzt. Du bist ein Nichts, ein Niemand und ich bereue es, dich großgezogen zu haben.«
    Levian legte seine Finger sanft auf meine , als wollte er mich beruhigen.
    »Lass Jaro und Eli gehen«, sagte ich.
    »An ihnen liegt dir etwas?« Vater hob das Flammenschwert erneut. »Deine Eltern verraten und nun so tun, als wäre dir deine Familie wichtig? Du bist uns allen in den Rücken gefallen. Ich werde nicht zulassen, dass du …« Er drehte sich zu den beiden und ging mit schnellen Schritten und in ihre Richtung gestreckter Klinge auf sie zu.
    Eli schrie auf. Jaro beugte sich über sie und bedeckte sie mit seinem Körper. In dieser Sekunde musste ich mich zwischen meinem Vater und ihnen entscheiden.
    »Haltet ihn auf«, flüsterte ich. Levian gab ein kurzes Kommando und mit einem schnellen Schlag ihrer Flügel katapultierten sich die Engel ins Zimmer. Vater riss das Schwert hoch , und blaue Flammen schlugen zischend aneinander. Dann begruben ihn die Engel unter sich. Er schrie ein letztes Mal auf, und es wurde still. Als die Engel zurückwichen, warf ich einen kurzen Blick auf die vom blauen Feuer zerteilten Überreste seines Körpers.
    Ich stürzte zu Jaro und Eli. »Seid ihr verletzt?«
    »Er hat uns mit dem blauen Feuer bedroht und gezwungen, uns mit ihm hier einzuschließen. Als die Engel mehr und mehr vom Haus eroberten, drehte er völlig durch. Er brachte Mutter um, weil sie wollte , dass er sich den Engeln ergab«, sprudelte es aus Jaro hervor.
    »Wir sind unverletzt.« Eli zitterte wie Espenlaub.
    »Was ist mit Mayra, Ikanto und den Kindern?«
    »Wir haben sie nicht gesehen.«
    Das bedeutete, sie befanden sich immer noch in der Schusslinie der Engel.
    »Bleibt hier. Ich werde sie suchen.«
    Ich winkte Levian. »Wir müssen meine Schwester finden!«
    Er nickte und sprach kurz mit Leyla. Diese schien nicht besonders erfreut, doch dann murmelte sie etwas Zustimmendes.
    »Komm!« Levian stürmte voraus, ich folgte ihm. Gemeinsam bahnten wir uns einen Weg durch die Kämpfenden bis hinein in den Trakt des Gebäudes, der bereits lichterloh brannte. Kurz danach stolperten wir fast über die Leiche von Ikanto.
    »O nein …«, murmelte ich. Ich stieß das Kinderzimmer auf und fand dort meine Schwester. Auch sie war einem Flammenschwert der Engel zum Opfer gefallen.
    »Mayra!« Tränen schossen in meine Augen und ich kniete mich neben sie. Levian stand mit betretener Miene an meiner Seite.
    »Lass uns verschwinden«, sagte er leise. Er wollte vermutlich nicht, dass ich meine Nichten so sehen müsste.
    Ich sprang wieder auf die Füße. » Aymi ? Yili? Loni? Hier ist eure Tante Nikka«, rief ich in hilfloser Verzweiflung.
    »Nikka …« Levian wollte mich mit sanfter Gewalt aus dem Zimmer schieben. Ein kratzendes Geräusch erklang aus der langen Schrankwand. Levian und ich sahen uns an. Dann waren wir auch schon dabei, systematisch alle Schranktüren aufzureißen.
    »Hallo, ihr drei«, sagte Levian plötzlich. Ein dreistimmiges Kreischen ertönte. Ich lief zu ihm hinüber und fand meine Nichten wohlbehalten vor.
    »Keine Angst, ich bin es«, rief ich. Die drei brauchten einen Moment, um Schock und Angst beiseitezuschieben. Dann stürzten sie in meine Arme.
    »Tante Nikka, Mama hat uns im Schrank versteckt«, piepste Aymi und drückte ihr kleines Gesicht an meine Wange. Dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Ein Teil des Dachstuhls brach unter dem sich rasch ausbreitenden Feuer zusammen, die Kinder schrien ängstlich auf und klammerten sich an mich und in meiner Hosentasche vibrierte das Handy. Der Rauch im Zimmer war mittlerweile so dicht, dass wir kaum die Hand vor Augen sahen.
    »Raus hier«, rief Levian. Er nahm mir Aymi und Yili ab und wir schafften es, die Kinder aus dem Zimmer zu tragen. Loni hatte sich ängstlich an mich gedrückt und ihre kleinen Arme fest um meinen Hals geschlungen. Ein Dachbalken prallte durch die Decke und hätte uns fast erwischt. Ich rannte hinter Levian her und stürmte die Treppen hinunter ins Freie. Dort schaffte ich es, den Anruf entgegenzunehmen.
    »Wir sind auf dem Weg zu euch!« Yaris’ Stimme drang undeutlich durch das Prasseln der Flammen. »Die Engel …«
    »Es ist Levian mit seinen Leuten«, unterbrach ich sie.
    »Also geht es dir gut?«
    »Ja!«
    »Wir sind gleich da und …« Die Verbindung brach ab. Vor dem Haus hatten sich zwei Gruppen gebildet. Unter Leylas Kommando hatten sich die Engel in der Auffahrt gesammelt. Jaro und Eli standen ein wenig abseits. Sie

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