Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
Vom Netzwerk:
eine große Bleibe für euch.«
    Beim Stichwort »große Bleibe« hatte ich die entscheidende Idee. Im Wagen lag meine Tasche und darin sicher verborgen bewahrte ich den Zweitschlüssel zu Tarsos’ Wohnung auf.
    »Ich habe eine Idee! Kümmere du dich um die Ratssitzung. Wenn ich Jaro und die Kinder untergebracht habe, komme ich zurück ins Hauptquartier.«
    »In Ordnung.« Yaris schien bereits ganz in Gedanken.
    »Gut. Dann trennen sich unsere Wege hier.« Ich sah fragend zu Levian. »Ihr wisst, wo das Hauptquartier ist?«
    Er grinste. »Natürlich.« Levian sah zu der Gruppe Engel hinüber. »Ich werde mich mal mit ihnen besprechen.«
    Mik zog ein Gesicht und ahmte sein Grinsen nach. »Trallala, ich bin so schön und charmant, denn ich bin ein Engel.«
    »Hör auf damit!« Ich boxte ihm auf seinen muskelbepackten Oberarm.
    »Es hätte ja jeder sein können«, raunte er. »Aber ausgerechnet der?«
    »Ach, Mik …«
    »Warum der? Er hat Haare wie ein Mädchen!«
    »Mik, wir haben jetzt wirklich Wichtigeres zu tun.«
    »Er soll sie mir vorstellen.«
    »Hm?«
    »Er soll sie …«
    »Die Worte habe ich vernommen. Es war eine Verständnisfrage.«
    Mik deutete mit dem Kopf Richtung Leyla. Just in diesem Moment sah sie aus den Augenwinkeln ebenfalls zu Mik herüber.
    »Seine Schwester. Ich steh darauf, wenn sie mich ansieht, als wollte sie mich töten.«
    »Okay, das reicht.« Ich wandte mich ab. »Wir sehen uns im Hauptquartier.«
    »Spielverderber«, rief er mir nach.
    Zum Glück war Jaros Wagen nur wenig beschädigt, sodass er noch damit fahren konnte. Mit zwei Autos machten wir uns auf zu Tarsos’ Wohnung. Während Eli und die Kinder noch die Einrichtung bewunderten, gab ich Jaro eine Kurzfassung der Nacht wieder. Natürlich bestand er darauf, dass ich ihm versicherte, mit seinen Vermutungen zu Tarsos die ganze Zeit richtig gelegen zu haben. Da sie alle noch unter Schock standen, befahl ich ihnen, sich auszuruhen. Dank Tarsos’ Vorratsplanung waren sie gut versorgt. Es war ein komisches Gefühl, sich in seinen Räumen aufzuhalten und zu wissen, dass er niemals wiederkommen würde. Auch den Verlust meiner Eltern und Schwester hatte mein Gehirn noch nicht wirklich realisiert. Ich bewegte mich wie in Trance, funktionierte wie ferngesteuert und ließ es nicht zu, dass mich Gefühle übermannten. Als ich meine Nichten in einem der Zimmer weinen hörte, hielt ich es nicht mehr aus. Schnell verließ ich die Wohnung und machte mich auf den Weg ins Hauptquartier.

Kapitel 15
    »Ein historisches Treffen«
     
     
     
    D ort liefen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Levian hatte es geschafft, die anderen Anführer zu einem Treffen mit den Ratsmitgliedern zu überreden. Ihre Ankunft wurde nun jeden Moment erwartet.
    »Ich will da lieber nicht rein«, protestierte ich, als Yaris mich in Richtung des großen Tagungssaals schieben wollte .
    »Unsinn. Du bist eine Ekishtura. Außerdem hast du maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Treffen stattfindet.«
    »Aber alle werden mich hassen! Die Engel, weil ich ein Dämon bin und die Dämonen, weil mein Vater ein größenwahnsinniger Irrer war, der sie alle töten wollte !«
    Yaris’ Miene blieb unerbittlich. »Wahrscheinlich hast du recht. Aber da musst du jetzt wohl durch.«
    »Yaris …«, nörgelte ich. Sie blieb stehen und legte ihre Hände auf meine Schultern.
    »Ich bin stolz auf dich! Auch wenn du ein kindischer Sturkopf mit viel zu viel Temperament bist. Du hast dich gegen deinen Vater gestellt, eine Verschwörung aufgedeckt und dafür gesorgt, dass sich nach jahrzehntelangen Kämpfen Engel und Dämonen zum ersten Mal friedlich begegnen werden. Dieses Treffen wird in unsere Geschichte eingehen! Du hast heute Nacht erfahren, dass Tarsos und dein Vater gemeinsame Sache gemacht haben und zusammen die Übernahme des Planeten planten. Du hast innerhalb weniger Stunden fast deine ganze Familie verloren. Und doch stehst du aufrecht neben mir und liegst nicht als zitterndes, jammerndes Bündel in einer Ecke herum.«
    »Das kommt noch …«, flüsterte ich.
    »Du bist stark, Nikka. Stärker, als du denkst. Du hast dich gegen uns alle gestellt, als du dich in Levian verliebt hast. Du hast dich deinem Vater widersetzt. Dieses Treffen hier …« Sie deutete mit dem Kopf in Richtung der breiten Doppeltür. »… das meisterst du genauso gut.«
    »Danke«, erwiderte ich gerührt. »Auch dafür, dass du trotz allem immer meine Freundin geblieben bist.«
    Sie zog mich in ihre

Weitere Kostenlose Bücher