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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miriam E. Schmidt
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weil er genau weiß, dass er damit seinen Partner in die Hilflosigkeit zwingt, handelt unfair. Die dahinter steckenden Botschaften: »Schau, was du wieder angerichtet hast« oder »Ich bin so klein und hilflos, tu mir bitte nichts«, sind keinesfalls angemessen, wenn Sie sich wie zwei Erwachsene um die Lösung Ihrer Differenzen bemühen wollen.
     
     
    Regel 19:
    Kein wortloser Abgang!
    Wer einschnappt, schmollt, schweigt oder im schlimmsten Fall wortlos aus dem Zimmer rennt, greift zu den unfairsten Mitteln, die es bei Auseinandersetzungen überhaupt gibt. Damit lassen Sie Ihr Gegenüber nicht nur im Regen stehen, Sie drücken damit ganz deutlich die völlige Missachtung seiner Person, Ihren Mangel an Lösungsbereitschaft oder auch Ihre Angst, sich dem Problem überhaupt zu stellen, aus. Damit lassen sich Konflikte keinesfalls lösen!
     
    ►► Tipp:
    Sollte Ihr Partner generell der >große Schweiger< sein, dann fragen Sie ihn: »Ich möchte gerne wissen, ob ich etwas mache, das dir den Mut nimmt, mit mir zu reden?«, oder sagen ihm »Ich bin sauer auf dich, weil du mir keine Antwort gibst. Wenn du nicht in Ruhe mit mir sprichst und mich nur anschweigst, habe ich Angst, deswegen wieder mit dir zu streiten!« Damit locken Sie ihn vielleicht aus der Reserve und erfahren, was dahinter steckt.
     
     
    Regel 20:
    Geben Sie nicht auf!
    Werfen Sie nicht die Flinte ins Korn, wenn es brenzlig wird, sondern versuchen Sie, sich dem Konflikt ehrlich zu stellen. Ein: »Ich hab’s nicht so gemeint«, um die Harmonie wieder herzustellen und es Ihrem Partner recht zu machen, löst Ihre Probleme nicht.
     
    ►► Tipp:
    Wenn Sie es doch mit der Angst zu tun bekommen, können Sie beispielsweise sagen: »Mir ist jetzt zum Heulen und ich habe Angst, dass du mich deswegen verlässt. Am liebsten würde ich sagen, dass ich es gar nicht so gemeint habe. Das stimmt aber gar nicht, ich meine es wirklich ernst.«
     
     
     

1. Zweisamkeit: Nie hast du für mich Zeit
     
    Ein Blick in die Vergangenheit
     
    Der gemeine Steinzeitmann, nennen wir ihn einfach Artus Urgestein, hatte nur eine geringe Lebenserwartung und war bei Frauen vor allem an einem interessiert: an der Fortpflanzung und damit an der Weitergabe seiner Gene. Liebe, Partnerschaft und Zweisamkeit waren dabei völlig nebensächlich. Anders hingegen bei der Frau, in diesem Beispiel Eva Neandertal. Sie musste Mittel und Wege finden, Artus dazu zu bewegen, sie nicht nur zu schwängern, sondern sie und ihren Nachwuchs auch noch zu versorgen. Dazu musste sie versuchen, ihn an sich zu binden. Da ihr die körperliche Kraft fehlte, ihm beispielsweise mit der Keule eine überzubraten, um ihn gefangen zu nehmen, musste sie nach anderen Wegen suchen. Was lag also näher, als es mit dem zu probieren, was Frauen im Übermaß hatten: Gefühle? Eva fand ihn Klasse, sonst hätte sie ihn gar nicht erst erhört, und das ließ sie ihn wissen. Sie umgarnte ihn, lobte ihn für seine Stärke und Geschicklichkeit, gab ihm das Gefühl, der einzig wahrhafte Mann unter all seinen tumben Gefährten zu sein, und versorgte ihn aufopferungsvoll, wenn er gerade nicht auf der Jagd war. Die Liebe war geboren. Und Artus, ganz von der Bewunderung, der Zuneigung und der Wärme, die ihm >seine< Frau entgegenbrachte, hingerissen, dachte sich nun, dass nur Eva und keine andere ihn je wieder so klar erkennen würde, wie er tatsächlich war — der strahlende Held nämlich — , und aus diesem Grund blieb er bei ihr. Eva opferte ihre Zeit allein für Artus und seine Kinder und erwartete, dass als Gegenleistung ihr Auserwählter nur noch Augen für sie hatte und seine wenige freie Zeit mit ihr verbrachte. Und so lebten sie glücklich bis an ihr seliges Ende...
    So weit die graue Theorie. Wie aber sieht es tatsächlich aus?
    Die Liebe und damit die Vorstellung vom Zusammenleben zweier sich bis dahin ziemlich fremder Menschen ist gerade in der heutigen Zeit mit Wünschen und Sehnsüchten völlig überfrachtet. Die Kleinfamilie hat das Zusammenleben in einer Sippe abgelöst, bei dem sich die Lasten des Alltags auf viele Schultern verteilten. So projizieren wir die Erfüllung all unserer Träume und Wünsche auf eine einzige Person: unseren Partner. Er soll uns lieben und ehren, respektieren, auf Händen tragen, im Bett unsere Träume erfüllen und uns unsere Wünsche von den Augen ablesen. Er soll intelligent, treu, humorvoll, handwerklich geschickt und beliebt sein, außerdem erfolgreich im Beruf und ein guter

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