Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
der Hand zu weisen. Wo sind Sie zu Abstrichen bereit, weil Ihnen Zeit wichtiger ist als Geld? Was können Sie Ihrem Partner ganz konkret vorschlagen, damit er sich wieder mehr Zeit für Sie und Ihre Kinder nehmen kann? Finden Sie gemeinsam heraus, mit welchen Konsequenzen eine Reduzierung seiner Arbeitszeit verbunden wäre. So lässt sich wahrscheinlich eine Lösung finden, die ihm, Ihnen und Ihrer Familie gerecht wird. Fangen Sie beispielsweise so an: »Ich habe festgestellt, dass unser Familienleben in letzter Zeit zu kurz kommt. Deine Arbeit nimmt dich völlig in Beschlag, für mich und die Kinder bleibt zu wenig übrig. Wie siehst du das?« Nur wenn Sie sich über eventuell nötige Einbußen im Klaren sind, dann können Sie mögliche Ausreden fundiert entkräften, denn sein Büro als Zufluchtsort wird er nicht so einfach aufgeben.
Aber auch hier ist es wichtig, dass Sie ihm sagen, wie es Ihnen geht: »Ich habe das Gefühl, dass für dich nur noch die Firma zählt. Du kommst sehr oft spät nach Hause, bist dann müde und abgearbeitet und hast gar keine Zeit mehr für mich. Das macht mich wütend, denn ich fühle mich zurückgesetzt und verletzt.«
Natürlich gibt es für Überstunden manchmal gute Gründe. Fragen Sie ihn, was in seiner Firma los ist und warum er so viel arbeiten muss. Es gibt Situationen, bei denen es nicht anders geht, aber auch andere, wo Änderungen möglich sind. Versuchen Sie also auch hier, feste Vereinbarungen zu treffen. »Wenn du dienstags und freitags halbwegs pünktlich kommst, bin ich damit einverstanden, dass es an den anderen Tagen später wird. Mir ist es wichtig, dass ich und die Kinder in deinem Leben auch einen festen Platz haben, weil ich Angst habe, dass wir uns sonst zu sehr entfremden. Kannst du dir das in der Firma einrichten?« Dass mal ein überraschender Termin dazwischenkommt, kann passieren. Bestehen Sie aber darauf, dass es an diesen Tagen eine Ausnahme bleibt.
Machen Sie Ihren Kindern nichts vor
Erzählen Sie ihm auch, wenn die Kinder darunter leiden, denn nur wenn er weiß, was sein Verhalten für Sie und Ihre Kinder bedeutet, wird er Ihren Ärger verstehen. »Ich muss mich ständig für dich bei den Kindern entschuldigen, weil du deine Versprechungen nicht einhältst. Ich möchte das aber nicht mehr machen, weil ich mich selbst maßlos darüber ärgere. Ich bitte dich daher, dass du unseren Kindern keine Versprechungen mehr machst, wenn du dir nicht sicher bist, sie auch einhalten zu können. Sie sind enttäuscht und glauben, dass du sie nicht mehr lieb hast, wenn sie ständig Absagen bekommen.« In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass er die Verantwortung bei Absagen gegenüber seinen Kindern selbst übernimmt. Selbst wenn Sie ihn entschuldigen, wissen Ihre Kids nach kurzer Zeit ganz genau, wie der Hase läuft und sind darüber genauso sauer wie Sie. Schützen Sie ihn daher nicht, auch wenn Sie glauben, Ihren Kindern damit einen Gefallen zu tun. Kinder haben ein sehr feines Sensorium und merken oft schneller, als wir ihnen zutrauen, was los ist.
6. Selbstachtung:
Jeder trampelt auf mir herum
Ein Blick in die Vergangenheit
Artus und Eva lebten in einem ständigen Kampf um ihre Existenz und um das nackte Überleben, was in diesen rauen Zeiten nicht immer einfach war. Die Rollen und Hierarchien waren innerhalb einer Gruppe festgelegt und jeder hatte sich daran zu halten. Rechte hatte Jahrtausende lang oft nur die oberste Gesellschaftsschicht, mit allen anderen, Sklaven und Leibeigenen, wurde nach Gutdünken umgegangen, denn Menschenrechte gab es gar nicht erst. Emanzipation, Rechte von Frauen oder ähnliche Errungenschaften der Neuzeit hatten außerhalb matriarchalischer Strukturen keinen Stellenwert. Das sieht heute, zumindest in der industrialisierten westlichen Hemisphäre, ganz anders aus, doch es gibt immer noch zu viele Länder, in denen Frauen kaum Rechte haben oder gar völlig entrechtet sind.
Zu den wichtigsten Vorkämpferinnen der europäischen Frauenbewegung, die sich für Emanzipation, mehr Rechte sowie für die politische Gleichstellung von Frauen einsetzte, gehörten die radikalen Suffragetten in Großbritannien. Sie machten seit Ende des 19. Jh. mit Hungerstreiks und Demonstrationen, aber auch mit gewaltsamen Aktionen auf die damals herrschenden Ungerechtigkeiten aufmerksam. Seit dieser Zeit ist viel geschehen. Frauen haben das Wahlrecht bekommen, wurden dem Mann per Gesetz gleichgestellt und durften endlich
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