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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Mann irgendwie zu kennen. Er schaute ihn wieder an und stellte fest, dass der Mann ihn ebenfalls bemerkt hatte. Matthew erstarrte innerlich zu Stein.

Kapitel 28
    S eine Augen waren das Erste, was Annabelle auffiel.
    Als der Mann näher kam, wurde ihr bewusst, dass sie nicht so sehr wegen seiner Augen vorsichtig wurde, sondern wegen der Art, wie er sie anschaute. Sie hatte den Eindruck, dass er jede Einzelheit an ihr registrierte und alles speicherte, um die nötigen Details schnell greifbar zu haben.
    Er tippte an seine Hutkrempe und verlangsamte seine Schritte. „Guten Tag, Madam.“
    „Guten Tag.“ Sie hörte, wie die Tür zum Postamt hinter ihr zuging. Als sie sich umschaute, sah sie, dass Matthew mit dem Rücken zu ihr draußen auf dem Gehweg stand. Sie hatte angenommen, dass er sie ins Postamt begleiten würde, aber offensichtlich hatte er das nicht vor.
    „Entschuldigen Sie, Madam. Ich glaube, Sie haben etwas fallen lassen.“
    Annabelle bemerkte erst jetzt, dass sie den Brief, den sie aufgeben wollte, nicht mehr in der Hand hielt.
    Der Mann bückte sich, um ihn aufzuheben. Während er sich aufrichtete, las er die Vorderseite des Umschlags. Sie runzelte die Stirn, als sie das sah, bemühte sich aber, ihre Reaktion nicht zu zeigen.
    Sie nahm den Brief von ihm entgegen und zwang sich zu einem Lächeln. „Danke.“
    „Gern geschehen.“ Er nahm seinen Hut ab und fuhr mit den Fingern durch seine pechschwarzen Haare.
    Anhand des Straßenstaubs, der auf seinen Haaren und seinem Hut lag, und des Schmutzes, der an seiner Hose und seinem Mantel klebte, schloss sie, dass er tagelang im Sattel gesessen hatte. Sein texanischer Akzent verriet ihr, woher er wahrscheinlich kam.
    „Sie sind weit weg von zu Hause, Madam.“
    „Ja, das stimmt.“ Sie legte den Kopf zur Seite. „Aber woher wissen Sie das?“
    Er zuckte mit den Achseln. „Gut geraten, nehme ich an.“ Tiefe Grübchen bildeten sich auf seinen unrasierten Wangen. „Außerdem habe ich die Adresse auf Ihrem Briefumschlag gelesen. Aber …“ Die dunklen Brauen über seinen nussbraunen Augen zogen sich nach oben. „… das wussten Sie bereits, nicht wahr, Mrs …“
    Von seinem ehrlichen Geständnis, aber nicht von seiner Aufmerksamkeit fürs Detail überrascht, berührte Annabelle ihren Ehering. „McCutchens … Mrs Jonathan McCutchens. Und ja, ich habe gesehen, dass Sie ihn gelesen haben.“ Sie zog genauso wie er die Brauen in die Höhe. „Ich hielt das für unhöflich.“
    Sein Lächeln verlor an Selbstsicherheit. Diese Verwandlung war unerwartet und Annabelle revidierte ihren ersten negativen Eindruck von diesem Mann ein wenig. „Entschuldigen Sie, Mrs McCutchens. Es ist eine schlechte Angewohnheit, die ich mir im Laufe der Jahre zugelegt habe.“
    Sie nahm ihm seine Aufrichtigkeit ab. „Was? Dass Sie anderer Leute Post lesen?“
    Er lachte tatsächlich. „Dass ich zu neugierig bin. Das ist eine Berufskrankheit, fürchte ich.“
    „Und welcher Beruf ist das?“
    Er musterte sie genauer. „Kennen wir uns, Madam? Ich war in den letzten Jahren mehrmals in Willow Springs und bin erst vor Kurzem wieder durch die Stadt geritten. Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, dass wir schon einmal miteinander gesprochen haben.“
    Annabelles Mund wurde bei dieser Frage trocken. Falls sie und dieser Mann sich in Willow Springs begegnet waren, dann höchstwahrscheinlich nicht, um miteinander zu sprechen. Sie warf einen unauffälligen Blick an ihm vorbei durch das Fenster und sah, dass Matthew sie beobachtete. Sein angespannter Gesichtsausdruck verriet ihr, dass ihm sein Arm wehtun musste. Er fühlte sich nicht gut. Sie musste sich beeilen.
    „Tut mir leid, Sir, aber ich erinnere mich nicht, dass wir uns schon einmal begegnet wären. Sie müssen mich mit jemandem verwechseln.“
    Sein langsames Nicken verriet ihr, dass er das bezweifelte.
    Ihre Aufmerksamkeit wanderte zu einer Postangestellten, die an einem schwarzen Brett auf der anderen Seite des Postamts Plakate aufhängte. Als die Frau zur Seite trat, konzentrierte sich Annabelles Blick auf ein ganz bestimmtes Plakat. Ein schwerer Stein bildete sich in ihrer Magengrube.
    Sie hörte den Mann leise hinter sich lachen.
    „Sagen Sie nicht, dass Ihnen eines dieser Gesichter bekannt vorkommt, Madam.“
    Bei diesen Worten schlug ihr das Herz bis zum Hals. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass …?
    Schlagartig fügte sie die Puzzleteile zusammen. Matthews Gesichtsausdruck, sein Widerstreben, mit ihr das

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