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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Blick.
    Als er sich offensichtlich entschied, seine Frage nicht laut auszusprechen, beschloss sie, ihm eine andere Frage zu stellen. „Warst du in Willow Springs in der Kirche?“
    Das Klappern der Pferdehufe war das einzige Geräusch in der Stille, die nun folgte.
    „Ja … ein paarmal.“
    Sie massierte den unteren Teil ihres Rückens und freute sich darauf, von diesem Wagensitz herunterzukommen. „Und was hast du davon gehalten?“
    „Wie meinst du das?“ Matthew hielt die Zügel in seiner linken Hand und drückte seinen rechten Arm an seinen Körper.
    Die Haltung in seinen Schultern vermittelte eine Müdigkeit, die noch von anderem herrührte als nur vom Schlafmangel. Sie hätte angeboten, ihm die Zügel abzunehmen, aber sie spürte, dass er es in diesem Moment nötig hatte, über etwas die Kontrolle zu haben.
    „Ich meine damit … was hast du von dem Gottesdienst gehalten? Von den Liedern? Und von Patricks Predigt?“
    „An die Lieder erinnere ich mich nicht mehr richtig, aber ich erinnere mich daran, was Patrick gepredigt hat. Besser gesagt, wie er gepredigt hat.“
    Sein Blick wanderte über die Prärie. Annabelle hatte das Gefühl, dass er an etwas dachte, das weiter zurücklag als Patricks Predigten.
    „Ich erinnere mich, dass er über Vergebung gepredigt hat. Aber er hat so darüber gesprochen, dass man glauben konnte, es sei von Anfang an Gottes Plan gewesen, den Menschen zu vergeben, und nicht ein Nachgedanke, nachdem wir schon alles verpfuscht hatten.“
    Annabelle entging nicht, wie er seine Worte formulierte. „Nachdem wir schon alles verpfuscht hatten.“ Nicht nachdem die Menschen alles verpfuscht hatten, sondern wir . Er hatte sich mit einbezogen.
    Sie nickte. „In Patricks Predigten geht es oft um Vergebung.“
    Er fuhr mit dem Kopf herum. „ Du warst dort in der Kirche?“
    Als sie den Schock in seiner Stimme hörte, musste sie lachen. „Nein. Ich war nicht mehr in der Kirche, seit ich ein Mädchen war. Aber Patrick hat seine Predigten vor mir geübt, wenn Hannah keine Zeit hatte oder es einfach müde war, sie sich anzuhören.“ Sie kicherte. „Wetten, dass diese Frau mich inzwischen vermisst?“
    Sie fuhren die nächsten zwei Meilen schweigend weiter. Matthew entschied sich, das Lager in einem größeren Abstand zur Stadt aufzuschlagen als sonst.
    Schließlich zog er mit seinem guten Arm an den Zügeln. „Das dürfte ein guter Platz für diese Nacht sein.“ Er legte die Bremse ein und stieg vom Kutschbock, ohne seinen rechten Arm zu benutzen. „Hannah wird sich freuen, wenn sie den Brief bekommt, den du heute abgeschickt hast.“
    Annabelle stieg auf ihrer Seite ab und fragte sich, ob er sie jetzt nach dem Mann auf dem Postamt fragen würde. „Ja, das stimmt. Ich bin froh, dass es in dieser Stadt ein Postamt gab.“
    Er begann die Schimmel auszuspannen. „Dieser Mann … kanntest du ihn?“
    „Nein.“
    „Du hast ihn noch nie zuvor gesehen?“
    Sein Tonfall klang ungläubig. Vielleicht wäre es am besten, die Sache hinter sich zu bringen und ihm zu gestehen, dass sie über seine Vergangenheit Bescheid wusste. Dann malte sie sich seine Reaktion aus, wenn er herausfände, dass sie es wusste. Er schleppte ohnehin schon genug Schuldgefühle mit sich herum.
    „Nein.“
    „Ich dachte nur, dass du ihn vielleicht kennst … da ihr euch so angeregt unterhalten habt.“
    Sie kam auf seine Seite herum und bückte sich, um ihm zu helfen. „Ich habe meinen Brief fallen lassen, und er hat ihn aufgehoben. Wir haben Höflichkeiten ausgetauscht. Das war alles.“ Sie warf einen verstohlenen Blick auf ihn.
    Er löste einen Riemen. Schon bei dieser einfachen Arbeit musste er schwer atmen. Der Schweiß glänzte auf seiner Stirn.
    „Matthew, lass mich das machen.“ Sie wollte ihm helfen. „Mit deinem Arm bist du nicht in der Verfassung, um …“
    Er riss ihr den Riemen weg. „Das geht schon. Fang du mit dem Essenkochen an.“
    Sie trat zum nächsten Pferd, ohne sich von seinem Starrsinn beeindrucken zu lassen. Wenn sie eine Weile zusammenarbeiteten, könnten sie vielleicht endlich über alles sprechen. „Lass mich dir wenigstens helfen. Danach fange ich mit dem Kochen an.“
    „Ich brauche keine Hilfe.“ Er beugte sich über sie und wollte ihr den Riemen aus der Hand nehmen.
    Im Versuch, seine Stimmung aufzuhellen, hielt sie den Riemen fest und lächelte ihn über die Schulter an. „Sei doch um Himmels willen nicht so starrköpfig und lass mich dir …“
    „Ich habe gesagt, dass

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