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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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überprüfen. Was noch fehlt, muss im Kolonialwarenladen, im Lagerhaus und im Mietstall bestellt und abgeholt werden. Ich denke, das meiste von dem, was wir brauchen, müsste um diese Jahreszeit vorrätig sein. Aber natürlich muss alles im Voraus bezahlt werden, Mrs McCutchens.“ Er legte bedächtig den Kopf zur Seite. „Und ich fürchte, Sie sind bei den Händlern in dieser Stadt nicht kreditwürdig.“
    Ein Schatten zog über ihr Gesicht und Matthew wusste, dass sie genau verstanden hatte, was er damit sagen wollte.
    Sie lächelte freundlich. „Ich brauche keinen Kredit, Mr Taylor. Ich bezahle alles in bar.“
    Matthew wurde bei diesen Worten steif, denn er wusste, dass sie Johnnys Geld ausgab. Sein Geld. Er ärgerte sich über ihr Selbstvertrauen. Andererseits überraschte ihn ihre Antwort nicht wirklich. Der großzügige Lohn, den sie einem Scout in der Anzeige anbot, ließ da-rauf schließen, dass sie genug Geld besaß. Johnny hatte ihm im letzten Herbst erzählt, dass die Ranch in Idaho gut lief. Aber Johnny hatte früher schon gerne übertrieben, und deshalb hatte Matthew ihm nicht wirklich geglaubt. Jetzt fragte er sich, ob das richtig gewesen war.
    „Ich gebe meinem Scout das nötige Bargeld, damit er die Sachen, die wir brauchen, kaufen kann“, fuhr Annabelle fort. „Gibt es noch andere dringende Punkte, Mr Taylor, über die wir sprechen müssten?“
    Matthew hatte das Gefühl, abgefertigt zu werden, und das gefiel ihm überhaupt nicht. Er nickte jedoch. „Bevor wir aufbrechen können, muss einiges gekocht werden. Aber ich fürchte, dass das in Ihren Aufgabenbereich fallen muss.“ Er behielt einen lockeren Tonfall bei und zog einen Mundwinkel nach oben. „Ich werde in dieser Hinsicht keine große Hilfe sein.“
    Bertram Colby stieß ein lautes Lachen aus. „Ich bin auch kein guter Koch, Taylor. Damit hat sie also bei uns beiden kein Glück.“
    Matthew nahm an, dass er mit seiner Vermutung, dass sie nicht kochen konnte, richtig lag. Er zog eine Braue in die Höhe und bemühte sich um einen unschuldigen Blick. „Dann können wir nur hoffen, dass hauswirtschaftliche Fähigkeiten zu Ihren vielen Talenten gehören, Mrs McCutchens.“ Ein Anflug von Befriedigung regte sich in ihm, als er sah, dass sie leicht die Stirn runzelte. „Sie müssen Fleisch pökeln. Und auch Obst trocknen, wenn Sie unterwegs welches essen möchten. Sie könnten auch …“
    „Danke, Mr Taylor, für diese Ratschläge.“ Dieses Mal sah er kein Lächeln in ihren blauen Augen. „Sie haben recht mit der Annahme, dass ich mit Planungen dieser Art nicht besonders erfahren bin, aber Mrs Carlson war so freundlich, mir zu helfen. Und ich denke … falls Sie die Gelegenheit bekommen“, fügte sie in einem Ton hinzu, der so klang, als würde er diese höchstwahrscheinlich nicht bekommen, „werden Sie überrascht feststellen, wie schnell ich manche Dinge lerne.“
    Matthew zögerte nur eine Sekunde, dann war sein Wunsch, sie in ihre Schranken zu verweisen, für einen Moment stärker als seine Vernunft. „Im Gegenteil, das würde mich nicht im Geringsten überraschen, Madam. Davon bin ich überzeugt, seit wir uns das erste Mal begegnet sind.“
    Er hatte erwartet, dass ihre Miene eisig werden würde, aber stattdessen sah es aus, als wäre hinter Annabelle Graysons Augen ein Licht ausgegangen. Sofort wünschte sich Matthew, er könnte seine letzte Bemerkung zurücknehmen, auch wenn er einen Moment lang eine große Genugtuung dabei empfunden hatte. Nicht weil er befürchtete, er könnte diese Frau verletzen, sondern weil er ohne jeden Zweifel wusste, dass ihn diese achtlose Bemerkung um die Stelle als Scout gebracht hatte.

Kapitel 11
    S ie saßen noch eine ganze Stunde um den Küchentisch zusammen. Weitere Fragen wurden gestellt und beantwortet, obwohl Matthew nicht mehr viel Sinn darin sah. Annabelle Grayson hatte sich bereits entschieden, und er hatte es ihr leicht gemacht. Die vielsagenden Blicke zwischen Patrick und Hannah waren nicht zu übersehen. Sie würden sie zweifellos ermutigen, Colby einzustellen.
    Er ertappte Annabelle zweimal dabei, wie sie ihn anstarrte, und fragte sich unwillkürlich, was sie wohl dachte. Jedes Mal, wenn er sie anschaute, musste er an Johnny denken. Und jedes Mal, wenn er an Johnny dachte, wuchs seine Abneigung.
    „Ihre Wagenplane sollte wahrscheinlich auch neu geölt werden, Madam“, sprach Betram Colby weiter. „Für den Fall, dass es regnet. Und Sie müssen auflisten, was Sie mitnehmen wollen,

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