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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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linke Hand mit dem Ring wieder unter dem Tisch verschwunden war.
    „Mr Taylor?“, wiederholte sie ihre Frage.
    Er blinzelte, um wieder klar sehen zu können, und zwang sich, sie anzuschauen. Annabelle Graysons Frage drang plötzlich zu ihm durch. Er räusperte sich und rief sich wieder ins Gedächtnis, dass er ihre Gunst gewinnen musste. Er brauchte diese Stelle, um nach Idaho zu kommen und Johnnys Land zu beanspruchen. Sein Land.
    „Wir könnten Willow Springs in drei Tagen verlassen, Madam. Am Samstagmorgen in aller Früh.“ Ihre Augen hatten ein helleres Blau, als er es in Erinnerung gehabt hatte, und blickten ihn aufmerksam an. Obwohl sie nicht unbedingt unattraktiv war, war es für ihn nicht angenehm, sie anzuschauen, denn er sah dabei jedes Mal Johnny vor sich. Deshalb richtete er seine Antwort lieber an Carlson. „Es gibt noch einiges zu erledigen, Sir, wie Ihnen sicher bewusst ist. Sie und ich haben neulich schon darüber gesprochen. Ich gehe jetzt also nicht noch einmal ins Detail. Aber ich bin zuversichtlich, dass sowohl Mr Colby als auch ich das in drei Tagen erledigen und bis zum Wochenende aufbrechen können.“
    „Welche Dinge müssen Sie noch erledigen … Mr Taylor?“ Eine unterschwellige Herausforderung lag in Annabelle Graysons leiser Stimme, und Matthew richtete seinen Blick notgedrungen wieder auf sie. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie um meinetwillen ein wenig mehr ins Detail gingen. Natürlich nur, wenn es Ihnen nicht zu viel ausmacht.“
    Die Muskeln in seinem Nacken und in seinen Schultern spannten sich an. Er versuchte, die Absicht, die hinter ihrer Frage steckte, zu erraten, sah aber nur eine unbewegte Maske der Gleichgültigkeit, als hätte sie gerade nichts Besseres zu tun als auf seine Antwort zu warten. Er musste nicht lange überlegen, wo sie das wohl eingeübt hatte.
    Aber er war sich nicht sicher, ob sie ihm diese Frage aus ehrlichem Interesse gestellt hatte oder ob sie ihn auf die Probe stellen wollte. Angesichts ihres früheren Berufes nahm er Letzteres an. Er beugte sich vor, stützte einen Arm auf die Tischkante und richtete seine Worte an sie. Er bemühte sich um einen halbwegs ehrlichen Tonfall. „Als Erstes müssen Ihr Wagen und Ihr Gespann überprüft werden … Mrs McCutchens. Haben Sie Pferde oder Ochsen?“
    Sie sah ihn einige Sekunden an, bevor sie antwortete. „Pferde.“
    Matthew nickte kurz. Ihm wären Ochsen lieber gewesen, aber da sie schnell vorankommen wollten – und je weniger Zeit er mit dieser Frau verbrachte, umso besser –, wären Pferde nicht schlecht.
    „Ist das ein Problem, Mr Taylor?“
    „Nein, Madam. Das ist kein Problem. Wie viele Pferde haben Sie?“
    „Sechs. Es sind die Schimmel auf der Weide hinter dem Haus.“
    „Wie Ihnen bestimmt bewusst ist“, sagte er, obwohl er damit rechnete, dass ihr das wahrscheinlich nicht bewusst war, „kommt ein Wagen mit Pferden schneller voran, aber Pferde sind in der Prärie nicht so robust wie Ochsen. Sie leiden schneller unter der Hitze. Wir müssen sichergehen, dass Ihre Pferde völlig gesund sind. Wann haben Sie das letzte Mal ihre Hufe beschlagen lassen? Und Ihr Wagen? Ist er Ihres Wissens reisetauglich?“
    Patrick setzte sich vor. „Taylor, ich bin sicher, das sind alles Dinge, die …“
    Annabelle warf dem Pfarrer ein kurzes Lächeln zu und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf Matthew. „Ich nehme an, Mr Taylor, dass die Pferde immer noch gesund sind. Sie waren gesund, als sie vor einem Monat gekauft wurden. Ich weiß nicht, wann ihre Hufe das letzte Mal beschlagen wurden, und ehrlich gesagt bin ich in Bezug auf den Wagen nicht sicher. Wenn ich mich richtig erinnere, hat das rechte Hinterrad am Außenrand einen Riss.“ Sie kniff leicht die Augen zusammen. „Aber ich überlasse es entweder Ihnen oder Mr Colby, sich um diese Dinge zu kümmern.“ Sie machte eine Pause und unterstrich die Aussagekraft ihrer Worte mit einem schwachen Lächeln. „Je nachdem, wie ich mich heute Morgen entscheide.“
    Matthew wusste, was sie ihm damit zu verstehen geben wollte, und nickte kurz. Im Stillen gewann er ein neues Bild von ihr. Diese Frau konnte sich offensichtlich gut behaupten, und sie verstand es, ihre Meinung deutlich zu machen. Beide Eigenschaften bewunderte er sehr. Bei einem Mann.
    „Ihre Vorräte müssen durchgesehen und aufgefüllt werden. Soweit ich weiß, waren Sie dafür ausgerüstet, sehr lange unterwegs zu sein, aber ich würde Ihre Vorräte trotzdem gern noch einmal

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