Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura marie Altom
Vom Netzwerk:
passieren, wenn sie eine laue Sommernacht draußen verbringen?
    Im Geist sah er die vielen Hundefotos vor sich. Schuldgefühle setzten ein. Doch inzwischen war die Nacht vorüber und es hatte keinen Sinn mehr, die Tiere hereinzulassen.
    Widerstrebend beendete Travis die Dusche. In weiser Voraussicht hatte er für eine Woche Kleidung zum Wechseln mitgebracht und zog sich eine marineblaue Hose, ein gestärktes weißes Hemd und eine rote Krawatte an. Aufgrund der ländlichen Umgebung verzichtete er auf das Jackett.
    Libby war in der Nacht nur ein Mal aufgewacht und nach Fütterung und Windelwechsel gleich wieder eingeschlafen.
    Nun schlich er sich in das Kinderzimmer und zum Gitterbett. Das kleine Mädchen schlief immer noch so tief und fest unter der flauschigen rosa Decke, dass er sie nicht aufwecken wollte.
    Diese Decke und auch das Nestchen waren Präsente von ihm. Ausgesucht aus einem Katalog und mit einer kurzen Nachricht verschickt, besaßen sie vielleicht nicht so viel ideellen Wert wie persönlich überreichte Geschenke, aber Marlene hatte immerhin genug Gefallen daran gefunden, um sie zu benutzen.
    „He, kleine Schlafmütze!“ Er hob Libby hoch und legte sie sich an die Brust. Zu seiner Verwunderung duftete sie immer noch so lieblich wie am vergangenen Abend, nachdem er sie gebadet hatte.
    Sie gluckste und schlief sofort wieder ein.
    Was nun? Sollte er sie wecken oder nicht? Er spielte mit dem Gedanken, Kit anzurufen. Was, wenn Levi sich meldete? Der Typ war ja ganz nett, aber Travis wollte sich nicht damit befassen müssen, dass sie das Bett mit einem anderen Mann teilte. Noch dazu mit dem Besitzer einer Eisenwarenhandlung.
    Während Travis mit Libby auf dem Arm die Treppe hinunterging, fragte er sich, wen er denn in Kits Bett eher gutgeheißen hätte. Aus dem Stegreif fiel ihm niemand ein.
    Er konnte sich nicht erklären, warum er ihr gegenüber so besitzergreifend war. Als hätte er sich vor all den Jahren Ansprüche auf sie erworben – unter dem Maulbeerbaum, im Badesee und sogar in ihrem Bett, als ihre Eltern übers Wochenende verreist waren. Fazit: Wenn ich sie nicht haben kann, soll niemand sie haben. Lächerlich, aber so ist es nun mal.
    Er machte Licht in der Küche und fragte sich, ob er Libby jetzt wecken sollte, um sie zu füttern. War in der Tagesstätte überhaupt ein Kinderbett übrig, in das er sie legen konnte? Und wenn ja, war eine angemessen flauschige Decke vorhanden?
    Er stieg die Treppe wieder hinauf und holte die rosa Decke aus dem Gitterbett. Wegen der klimatisierten abgekühlten Luft wickelte er Libby gleich bis über den Kopf darin ein.
    Kaum wieder unten angekommen, fiel ihm ein, dass sie im Laufe des Tages vermutlich eine frische Windel brauchte. Und was war, wenn es kalt wurde? Selbst im Juni kann man schließlich nie wissen!
    Noch einmal lief er nach oben, stopfte einige Windeln und eine Packung Babytücher in eine riesige rosa Leinentasche, die mit tanzenden Nilpferden bedruckt war. Für den Fall eines plötzlichen Frosteinbruchs nahm er ein Mäntelchen und einen Pullover aus dem Kleiderschrank. Aus der Kommode schnappte er sich drei Paar Söckchen. Nachdem alles in der Tasche verstaut war, hängte er sie sich über die rechte Schulter und ging erneut in die Küche.
    Dort spähte er unter die Decke und stellte fest, dass Libby nicht besonders hungrig aussah. Also verschlang er selbst nur ein paar Scheiben Schinken.
    Er stopfte drei Dosen Milchpulver und mehrere Nuckelflaschen nebst Sauger in die Windeltasche, nahm den Schlüssel mit der Aufschrift Scheune vom Haken und war gerade auf dem Weg zur Tür, als das Telefon klingelte.
    Travis zuckte zusammen. Auch Libby schreckte auf und fing zu weinen an.
    „Verdammt“, murmelte er und griff zum Hörer. „Ja?“
    „Du bist wohl kein Morgenmensch, wie?“, fragte Kit.
    Ihre Stimme klang furchtbar fröhlich, erinnerte an Sonnenschein und Narzissen.
    „Oh doch.“ Er wiegte Libby, die immer noch schrie. „Nach einer Kanne Kaffee und sechs Meilen joggen.“
    „Sechs Meilen?“ Kit stieß einen Pfiff aus. „Beeindruckend!“
    Wieso hatte er das Gefühl, dass sie sich über ihn lustig machte? „Rufst du aus einem bestimmten Grund an?“
    „Ich wollte mich nur vergewissern, ob du wach bist. Und mich dafür entschuldigen, dass du die Frühschicht übernehmen musst. Oder dass du überhaupt arbeiten musst. Ich verspreche, dass ich so schnell wie möglich einen Ersatz für dich finde.“
    „Schon gut“, wehrte er ab. „Wenn ich

Weitere Kostenlose Bücher