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Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura marie Altom
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weggehen.“
    „Ist das wichtig? Du hast doch Levi zur Gesellschaft.“
    „Das stimmt“, pflichtete sie ihm bei. Allerdings wirkte der Gedanke nicht so tröstlich, wie er es hätte sein sollen.
    Am Montagmorgen in der Kindertagesstätte leitete Travis mit Libby auf den Schultern die Lesestunde. Kit wusste nicht länger, was sie von ihm halten sollte. Einerseits hatte sie das Gefühl, dass sie gute Freunde geworden waren. Andererseits war sie seit dem Wortwechsel nach der Andacht in der Kirche verwirrter denn je.
    Vor langer Zeit hatte sie wesentlich mehr als Freundschaft für ihn empfunden. Inzwischen war Levi die große Liebe ihres Lebens. Oder etwa nicht? Levi war der Mann, mit dem sie den Rest ihrer Tage – und Nächte – verbringen wollte. Wie kam es dann, dass Travis ihr so oft den Atem raubte?
    Sie zuckte zusammen, als er sich von hinten an ihren Schreibtisch schlich und rief: „Buh!“
    „Idiot!“, rief sie und wirbelte auf ihrem Drehstuhl herum, um es ihm gehörig heimzuzahlen. Doch sein charmantes Lächeln und seine strahlenden Augen nahmen ihr den Wind aus den Segeln.
    „Ein Idiot würde sich niemals einfallen lassen, dir so ein Geschenk zu machen.“ Er zog eine Broschüre hinter dem Rücken hervor und reichte sie Kit.
    Der Prospekt zeigte ausgewählte Werke von Betty Anne Worshire, einer weltberühmten Fotografin. „Ich will ja nicht unhöflich sein, aber was soll ich damit? Was ist daran ein Geschenk?“
    „Ist das nicht offensichtlich?“
    Sie drehte den Flyer um in der Annahme, dass sich auf der Rückseite ein Gutschein für einen Kunstdruck befand. Dem war nicht so. „Eigentlich nicht.“
    „Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem phänomenalen Werk einer guten Freundin, die mir versprochen hat, Himmel und Erde in Bewegung zu setzen, um in ihrem Terminkalender Platz für deine Hochzeit zu schaffen.“
    „Du machst Witze, oder? Betty Anne Worshire macht Fotos von Präsidenten und Barbra Streisand, dem Dalai Lama und Richard Gere!“
    „Und demnächst auch von dir.“
    Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Das kann ich nicht annehmen.“
    „Doch.“ Er stützte die Hände auf die Armlehnen ihres Stuhls. „Lass es mich bitte für dich tun. Marlene wäre dafür.“
    „Levi nicht.“ Sie wandte den Kopf ab, als er aus Spaß die Nase an ihrem Hals rieb und damit ein Kribbeln durch ihren Körper sandte, wie kein anderer Mann es vermochte – nicht einmal ihr Verlobter.
    Sich wieder an Travis zu verlieren, war ganz leicht für sie. Dagegen sprach nur, dass er ihr nichts weiter als Freundschaft bot. Deshalb wollte sie Levi heiraten. Er war solide und nett, fürsorglich und loyal, verlässlich und …
    Langweilig. Entsetzt darüber, was sie von dem Mann dachte, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte, sprang sie auf und rannte hinaus.
    Travis setzte ihr nach und holte sie hinter der Scheune ein. Er legte die Arme um sie und scherzte: „Wenn du lieber Pixyfotos von deiner Hochzeit möchtest, habe ich vollstes Verständnis dafür.“
    Sie lachte auf. „Darum geht es nicht“, entgegnete sie und wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als für immer bei ihm zu bleiben.
    Was total lächerlich ist! Travis Callahan war wie der Himmel, grenzenlos, immer neu, stets aufregend. Aber doch niemals greifbar. Wie die Sterne. Man kann sie nicht anfassen, nicht spüren, sich nicht von ihnen in kalten Winternächten wärmen lassen.
    Vor Jahren hatte sie sich geschworen, sich nie wieder mit einem anderen als einem bodenständigen Einheimischen einzulassen. Wie Levi, der ein wundervoller Mann war. Der in IdaBelle Falls bleiben und eine Familie gründen wollte. Daher konnte sie beim besten Willen nicht begreifen, was ihre Gefühlsverwirrung hervorgerufen haben mochte.
    Vielleicht lag es daran, dass Levi, so wundervoll er auch sein mochte, so gar nicht wie Travis war – ihre erste große Liebe, an dem sie nun jeden anderen Mann maß.
    „Es beeindruckt mich, dass du daran gedacht hast, einen Fotografen zu engagieren. Und Levi liebt die Arbeiten von Betty Anne. Er hat gerade ihren neuesten Bildband gekauft.“
    Er legte ihr einen Finger unter das Kinn, hob ihr Gesicht und blickte ihr in die Augen. „Also nimmst du mein Geschenk an?“
    „Ja.“
    Sie standen so dicht beieinander im Schatten der Efeuranken, dass es naheliegend war, sich aneinanderzulehnen und zu küssen. Sein warmer Atem, der nach den Schokokeksen duftete, die er zusammen mit den Kindern nach der Lesestunde verzehrt hatte,

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