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Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition)

Titel: Hoffnung ist mehr als ein Wort (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura marie Altom
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sie in dem Fall die Hochzeit mit Levi absagte und den Gefühlen folgte, die immer noch zwischen ihnen glommen?
    Nach umfangreichen Zeugenaussagen von unzähligen Einwohnern ordnete der Richter eine Verhandlungspause an und verließ den Saal.
    Travis wanderte in das Foyer, um sich die Beine zu vertreten. Da alle anderen aus dem Gebäude geeilt waren, um etwas zu essen oder Besorgungen zu machen, lag die riesige Halle verlassen da. Ein wenig erleichterte es ihn, dass auch Kit verschwunden war. Trotzdem blickte er jedes Mal erwartungsvoll zum Eingang, sobald jemand eintrat.
    Als sie schließlich tatsächlich auftauchte, bemerkte sie ungewöhnlich ernst: „Die Verhandlung verläuft ziemlich zäh.“
    „Hast du etwa was anderes erwartet?“, konterte er schroff, weil es ihn ungerechtfertigterweise ärgerte, dass sie überhaupt fortgegangen war. Außerdem störte es ihn, dass sie nicht bei ihm saß, sondern neben ihrem Verlobten im Zuschauerraum. Allein dieser Gedanke bewies, wie sehr seine Zurechnungsfähigkeit in den vergangenen Wochen gelitten haben musste. „Tut mir leid“, murmelte er. Wie gern hätte er sie in die Arme gezogen, um Kraft und Trost aus ihrer Stärke zu schöpfen!
    „Entschuldigung angenommen.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, das fast so wärmend wie die Sonne wirkte. „Und vielleicht interessiert es dich zu erfahren, dass sich die hier …“, sie öffnete ihre Kostümjacke und enthüllte ein enges schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift Team Uncle Travis in fetten weißen Blockbuchstaben, „… verkaufen wie warme Semmeln! So sagt jedenfalls der alte Ben vom Eisenwarenladen.“
    Er stöhnte. „Willst du mich veräppeln? Levi verkauft die Dinger doch nicht wirklich, oder?“
    „Sie stammen von der Cheerleader-Truppe von IdaBelle Falls. Jenny Calhouns Vater gehört der Copyshop und er bedruckt auch T-Shirts. Jedenfalls kommt der Erlös einem guten Zweck zugute.“
    Wortlos kehrte Travis kopfschüttelnd in den Gerichtssaal zurück. Weil niemand etwas dagegen tun konnte, dass sein normalerweise stabiles, bis auf die letzte Minute durchgeplantes Leben kopfstand.
    Kit folgte ihm auf den Fersen. „Wenn dich das Shirt stört, kann ich es ja wieder ausziehen. Ich dachte nur, es muntert dich auf, dass nicht jeder hier im Ort auf Beulahs Seite steht. Deine Shirts verkaufen sich doppelt so gut wie ihre.“
    „Großartig“, murmelte er sarkastisch, als zwei Frauen aus der blauhaarigen Liga in pinkfarbenen T-Shirts mit der Aufschrift Team Granny Beulah hereinkamen.
    „Travis?“
    Er drehte sich zu Kit um. „Ja?“
    Sie sah ihn mit großen Augen an. „Ich finde, dass du einen großartigen Dad abgibst. Ich bin sicher, dass der Richter auch zu diesem Schluss kommen wird.“
    Er konnte einfach nicht anders, als sie in die Arme zu ziehen. Ihr Zuspruch bedeutete ihm verdammt viel.
    „Ich hab dich lieb …“, sie drückte ihn fest an sich, „… wie den Bruder, den ich nie hatte.“
    Er küsste ihr Haar. „Ich hab dich auch lieb.“ Aber ganz und gar nicht wie eine Schwester. „Danke, dass du hier bist.“
    „Ich wäre nirgendwo lieber.“
    Der Gerichtsdiener ordnete an: „Bitte erheben Sie sich!“
    Das Scharren von Füßen begleitete die Rückkehr von Richter Hobart Washington. Er brauchte eine Ewigkeit, um sich auf der Richterbank einzurichten. „Nun dann, wo waren wir stehen geblieben?“
    Travis atmete tief durch. Sein Herz raste, seine Handflächen waren feucht, seine Lippen ausgedörrt. Erst in diesem Moment wurde ihm im vollen Ausmaß bewusst, wie wichtig es ihm war, dass Libby ihm auf Dauer zugesprochen wurde. Er wollte mit ihr auf dem glitzernden Lake Michigan segeln gehen – mit dem Boot, das er noch kaufen musste. Er wollte sie in seinem Elternhaus, dem Märchenschloss, aufwachsen sehen, und zwar inmitten von Personen, die sie liebte. Dass sie momentan nur zu zweit waren, ließ sich ändern. Wie, das wusste er zwar noch nicht genau. Aber er bekam immer alles, was er sich in den Kopf setzte. So oder so – gewonnen, geschenkt oder gekauft.
    Toller Plan, aber Kit ist nicht käuflich. Und sie ist es doch, die Leben in mein Schloss bringen soll, stimmt’s?
    Falsch. In Chicago wimmelte es nur so von geeigneten Kandidatinnen.
    Er blickte über die Schulter. Kit sah ihn so eindringlich an, dass es ihm unter die Haut ging. Er wollte sie am liebsten in einem Arm halten und Libby im anderen. Und er wollte die Hunde behalten. Alle drei haarigen müffelnden kläffenden Köter. Und

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