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Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Anderberg Strollo
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Dusche. Und dann tönt sie ganz laut durch den Duschraum, dass sie die Antwort aber noch ein bisschen besser üben müsse. Hahaha.
    Wie verdammt überflüssig. Jonna wirft ihr böse Blicke zu, während sie sich in das Handtuch einwickelt, das sie auch aus der Kiste mit den Fundsachen hat. Dann nimmt sie die Tasche und geht zu den Umkleidekabinen. Nie darf man mal richtig froh sein!
    »Hast du es eilig?«
    Oh ne, jetzt hängt sich das Mädchen wie ein Klette an sie dran. Schnappt sich auch ein Handtuch und zeigt, was sie in der Plastiktüte hat: eine Dose Bier.
    »Wenn du willst, können wir uns das teilen.«
    Was? Das ist alles so komisch, die Art, mit der das Mädchen Kontakt aufnimmt, und dann die Tatsache, dass Jonna plötzlich nickt. Aber das tut sie.
    Sie lassen sich auf den Holzstühlen vor der Sauna nieder, und das Mädchen macht die Dose auf und lässt Jonna zuerst trinken. Es ist ein Heineken und überraschend gut, Jonna nimmt einen Schluck und schickt die Dose mit einem Lächeln zurück. Da greift das Mädchen neugierig ihren Unterarm.
    »Du hast ja schicke Narben …« Sie hält den Arm fest und dreht und wendet ihn. »Lass mal sehen.«
    »Das war unsere Katze. Ich kriege immer gleich Narben.«
    Das Mädchen hält die Bierdose hoch, prostet ihr zu und nimmt einen Schluck.
    »Ich heiße Alex. Frohe Weihnachten übrigens.«
    »Frohe Weihnachten?«
    Jonna wird die Dose erneut in die Hand gedrückt, und sie fängt an zu kichern. Sie weiß nicht warum, aber es blubbert so aus ihr heraus, und den nächsten Schluck Bier kriegt sie deshalb in den falschen Hals. Sie bekommt Kohlensäure in die Nase und einen fetten Hustenanfall, muss sich vorbeugen und sicher zehn Sekunden husten, und als sie schließlich keine Luft mehr kriegt, laufen ihr die Tränen über die Wangen.
    »Lebst du noch?«
    »Oje, Hilfe!«
    »Ich wollte dich nicht ersticken.«
    »Schon klar. Ich heiße Jonna.«
    »Jonna? Wirklich?«
    Ja. Sie nickt, obwohl die Frage doch komisch ist. »Aber das ist nicht mein Badeanzug.«
    Plötzlich spürt sie, dass es in Ordnung ist, das zuzugeben. Alex kichert, und sie lachen beide.
    »Weißt du, woran ich das gesehen habe?«
    »Nein, woran hast du das gesehen?«
    »Dreimal darfst du raten …«
    Jonna zieht die Augenbrauen hoch, und Alex lacht noch mehr, und da begreift sie es. Und sie fühlt sich überhaupt nicht mehr vorgeführt, es ist ein Geheimnis zwischen ihnen beiden, als würden sie zusammengehören.
    »Hast du denn Eintritt bezahlt?«
    »Ja, da sind doch diese Drehkreuze am Eingang.«
    Aber nein, man muss offensichtlich keinen Eintritt bezahlen. Alex beugt sich vor und flüstert Jonna etwas ins Ohr, denn es kommen gerade zwei alte Tanten auf dem Weg zum Dampfbad an ihnen vorbei. Jonna saugt die Information auf. Dann nimmt sie die Dose und genehmigt sich noch einen Schluck.
    »Warum hast du denn keinen eigenen Badeanzug?«
    »Wie viele Stunden hängst du hier schon rum?«
    Alex stellt immer nur Gegenfragen. Also macht Jonna dasselbe: »Gibt es ein Zeitlimit, nach dem man rausgeschmissen wird?«
    »Ich wollte es nur wissen, deine Zehen sehen aus wie Rosinen.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Vielleicht. Wenn du mir erzählst, was du machst.« Alex zeigt mit der Dose auf Jonnas Unterarme. »Wenn es dir scheiße geht, was machst du dann?«
    »Jetzt hör aber auf, ich ritze mich nicht, das habe ich noch nie gemacht!«
    »Das ist mir klar, es ist ja auch zu eklig mit dem Blut. Aber ansonsten hat es nur Vorteile, schließlich hat man die Arme immer dabei. Es ist gratis. Und man muss es nicht verbergen, es ist total legal.«
    Was soll das? Macht sie Witze? Nein, Alex nickt und fragt wieder, sie meint das offensichtlich ernst.
    »Was machst du?«
    Jonna bleibt vor Erstaunen der Mund offen stehen. Warum geht dieses Mädchen denn grundsätzlich davon aus, dass es ihr mies geht? Sie will das abwehren, ihr Haar schütteln, so wie es die Mädchen am Ullvi tun, und schnippisch sagen, dass Alex alles falsch versteht. Dass sie ganz und gar nicht so eine ist, von wegen, und dass das Traurigste, was ihr in ihrem Leben bisher passiert ist, ein toter Hamster ist.
    Aber es geht nicht. Die Lüge wäre zu groß. Außerdem hat ihr Schweigen schon zu lange gedauert.
    »Äh …«
    Jonna gibt nach und nach zu, dass sie sich mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter gestritten hat und dann abgehauen ist, aber dass sie sich jetzt einen Job und ein Zimmer organisieren wird, und dass dann sicher alles gut wird.
    Hahaha. Alex lacht, als

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