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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 2

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 2

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Club eine Vampir-Attacke erwartet hat und darauf vorbereitet war.“
    Vorsichtig bewegte sich das Trio über eine breite Marmortreppe hinauf in die eigentlichen Clubräumlichkeiten im ersten Stockwerk. In dem Haus herrschte Totenstille. Kate fragte sich, was sich hier ereignet hatte. Wo waren die Clubmitglieder, wo das Personal? Sie erblickte nur einen stillgelegten Roboterdiener, dessen Aktivierungsdrähte herausgezogen worden waren. Er stand unbeweglich wie eine Ritterrüstung in einer Ecke des Treppenhauses. Und da würde er auch bleiben, bevor nicht wieder jemand seine eingebaute Dampfmaschine befeuerte und die Drähte wieder in die entsprechenden Buchsen schob.
    James drückte die Klinke einer Tür herunter, hinter der sich laut einem kleinen Bronzeschild die Bibliothek befinden sollte. Aber es war offenbar abgeschlossen. James ging in die Hocke und spähte durch den Türschlitz.
    „Wenn ich es richtig sehe, dann steckt kein Schlüssel“, murmelte er leise. „Aber es ist von innen verriegelt. Doch nicht mehr lange.“
    Kate musste sich nicht fragen, wie seine Worte gemeint waren. James schob die Klinge seines Silberdolchs in den Türschlitz und hob auf diese Weise den Riegel an. Gleich darauf öffnete er die Tür.
    Die Bibliothek sah so aus, wie sich Kate einen solchen Raum in einem Club für wohlhabende Gentlemen vorgestellt hatte. Alle Wände waren mit hohen hölzernen Bücherregalen bedeckt, nur zwei schmale Fenster im gotischen Stil ließen ein wenig Tageslicht herein. Die grünen Ledersessel und runden Beistelltische mit Intarsienarbeiten strahlten eine Atmosphäre von Behaglichkeit und Wohlstand aus.
    Nur die beiden dolchstarrenden Kristalllüster trübten dieses Bild. Sie befanden sich nicht da, wo sie sein sollten, nämlich weit oben im Raum. Stattdessen waren sie wie Henkersbeile herunter gekracht. Und offensichtlich hatte jeder dieser Kronleuchter einen Vampir unter sich begraben. Darauf deuteten zumindest die beiden Staubhaufen hin, die sich unter den Leuchtern befanden. Beide Kristalllüster waren mit zahlreichen kleinen Dolchen bestückt und erinnerten an silbrig glänzende Igel aus Metall und Glas. Kate zweifelte nicht daran, dass auch diese Stichwaffen aus Silber gefertigt worden waren.
    Singh schaute sich suchend um.
    „Wir haben es hier mit etwas zu tun, das die Kriminalisten ‚Rätsel des geschlossenen Raumes‘ nennen. Die beiden Blutsauger sind in der Bibliothek umgekommen, aber sie war von innen verschlossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Gentleman durch ein Fenster nach draußen klettert. Außerdem sind die Fenster ebenfalls nicht geöffnet.“
    „Nein, aber es gibt eine Geheimtür“, bemerkte James trocken. Er betastete die Buchregale, bis er schließlich einen versteckten Mechanismus fand. Eines der Regale ließ sich drehen und gab eine schmale Tür frei.
    Kate war beeindruckt, und auch Singh hatte für seinen jungen Freund ein anerkennendes Kopfnicken übrig.
    „Ich stelle mir vor, dass Bruder Phineas den bevorstehenden Vampirangriff auf ihn geahnt hat“, sagte James. „Vielleicht hat er auch einen Tipp bekommen. Jedenfalls hatte er schon rechtzeitig diese Vampirfallen installiert, die wir gesehen haben. Die Blutsauger haben den Club gestürmt, wobei einer von ihnen sofort durch die Armbrust erledigt wurde. Die anderen sind die Bibliothek eingedrungen, wo sie von den herabstürzenden Kronleuchtern ausgeschaltet wurden. Bruder Phineas und seine Clubkameraden haben sich entweder in diesem Moment oder schon vorher durch die Geheimtür abgesetzt. – Oh, hier ist eine Nachricht.“
    James hatte die Wände des dunklen Geheimgangs abgetastet und zog einen Zettel hervor. Kate schaute ihm aufgeregt über die Schulter, war aber sofort enttäuscht.
    „Das ist ja eine Geheimschrift.“
    „Ja, aber Bruder James und ich können sie lesen“, meinte Singh. „Bruder Phineas erwartet uns in einem Landhaus namens Frawley Manor in Aylesbury.“
    „Aylesbury? Dann muss ich aber noch reichlich Feuerungskohle für meinen Kessel bunkern“, sagte Kate. Ihre Beklemmung war wie weggeblasen. Sie freute sich jetzt nur noch darüber, ein aufregendes Abenteuer an James’ Seite erleben zu können.
    Vespasia kochte vor Wut. Die schöne Vampirin konnte nicht verstehen, dass ihr Gebieter Merrick Grim so gelassen blieb. Oder war seine zur Schau gestellte Gleichgültigkeit vielleicht nur Fassade?
    Vespasia musste sich eingestehen, dass praktisch niemand den Anführer der Vampirsippe von Albion

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