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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefunden? Werden irgendwo Gefangene versteckt?“
    Kates Frage wurde von den Männern mit betretenem Kopfschütteln beantwortet. „Wir haben diese weitläufige Anlage ja gewiss noch nicht einmal zur Hälfte durchsucht“, sagte Benson. „Es scheint überhaupt keine Anhänger oder Helfer von diesem Makhras mehr zu geben. Entweder halten sie sich vor unseren Blicken verborgen oder sie sind ihm weggelaufen.“
    Kate musste daran denken, wie sie dem graubärtigen Makhras-Jünger über seinen Meister die Augen geöffnet hatte. Ob diese kleine Aktion so große Wirkung zeigte? Aber so richtig konnte sie sich über diesen Teilerfolg nicht freuen. Zu groß waren der Schock über Devrans Tod und die Ungewissheit über Eileens Schicksal.
    „Wo kann denn Eileen nur sein?“, stieß Kate verzweifelt hervor. Sie hatte ihre Worte an keine bestimmte Person gerichtet. Aber sie bekam prompt eine überraschende Antwort.
    „Ich bin hier, Kate.“
    Kate wirbelte herum. Weder sie noch einer der Männer hatten bemerkt, dass die junge Engländerin nähergekommen war. Eileen ging barfuß, deshalb waren ihre Schritte kaum zu hören gewesen. Sie trug ein langes Gewand, das Kate an ein Totenhemd erinnerte. Um Eileens Hals hing eine fremdartige Kette, die aus seltsamen Symbolen aus Metall bestand. Eigentlich hätte Kate überglücklich sein müssen, ihre Freundin nun äußerlich unverletzt vor sich zu sehen. Aber Kate war keineswegs erleichtert, und dafür gab es einen guten Grund.
    Eileen war nämlich nicht allein. Makhras schritt direkt neben ihr her. Der Aufrührer hatte einen Revolver in der Hand, dessen Mündung er gegen Eileens Schläfe presste. Kates Freundin stand der Angstschweiß auf der Stirn. Das konnte Kate sogar auf die Entfernung erkennen.
    Langsam kam das ungleiche Paar näher. Khapa hob sein Gewehr.
    „Lass die Waffe fallen, verfluchter Verräter!“ Der Satz aus Makhras’ Mund ertönte so laut wie ein Peitschenknall.
    Khapa kämpfte einen Moment lang mit sich. Aber Makhras hatte eine Geisel. Und selbst wenn ein Scharfschütze wie Khapa ihn erledigte, konnte sich immer noch sein Abzugsfinger krümmen. Und dann würde er Eileen mit in den Tod reißen.
    Seufzend ließ der Soldat seinen Karabiner fallen.
    „Das Messer auch“, forderte Makhras.
    Zögernd zog Khapa sein gekrümmtes Haumesser aus dem Gürtel. Kate hatte gehört, dass jeder Gurkha mit dieser berüchtigten Nahkampfwaffe Fürchterliches anrichten konnte. Das wusste wohl auch Makhras, und deshalb musste Khapa das Messer ablegen.
    „Ich bin kein Verräter“, sagte der Gurkha ruhig. „Ich habe meinen Diensteid auf Königin Victoria abgelegt.“
    „Du hilfst den Fremden, du bist eine Schande für Indien.“
    „Ich stamme aus Nepal.“
    Bevor der Wortwechsel zwischen dem Gurkha und dem Aufrührer weiterging, begann Eileen leise zu wimmern. Kate konnte sich vorstellen, dass das Nervenkostüm ihrer Freundin zum Zerreißen gespannt war. Allmählich wurde Kate wütend. Und das war ein gutes Gefühl, weil es die Verzagtheit und Trauer vertrieb.
    „Verräter, Makhras? Und was bist du? Mit deinem Roboter-Tiger hast du Angst und Schrecken verbreitet, deine eigenen Landsleute wurden von dieser Mordmaschine massakriert. Es ist gut, dass wir sie auf den Schrottplatz geschickt haben.“
    Makhras wandte sich ihr zu. „Kate Fenton. Ich habe dich unterschätzt, das muss ich zugeben. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass jemand meinen Roboter-Tiger besiegen kann. Und meine treue Dienerin Suna habt ihr auch umgebracht, dafür werdet ihr noch teuer bezahlen.“
    „Lass endlich meine Freundin los, Makhras. Du bist am Ende, merkst du das nicht? Deine Leute sind dir weggelaufen. Du stehst allein gegen uns.“
    „Meine Männer werden schon noch zurückkehren. Ich weiß, wie ich die Massen begeistern kann. Aber wenn dir etwas an Eileen liegt, dann tust du, was ich sage. Das Gleiche gilt natürlich auch für diese Kerle, die nach deiner Pfeife tanzen.“
    Makhras deutete mit einer verächtlichen Kopfbewegung auf die Männer, die links und rechts von Kate standen. Nachdem Khapa Gewehr und Messer abgelegt hatte, war er unbewaffnet. Das traf auch auf James und David Benson zu.
    Aber wo war Phineas Fletcher?
    In der Aufregung der vergangenen halben Stunde hatte Kate überhaupt nicht bemerkt, dass der Erfinder verschwunden war. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. War das beim Betreten der Tempelanlage gewesen oder noch später? Sie wusste es

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