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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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würde ich mich zwischen meinen Verlobten und seinen besten Freund stellen. In allen Frauenzeitschriften, die ich jemals gelesen habe, ist das ein absolutes No Go.
    »Nun ja, es ist meine letzte Chance, Chaz zu sehen, bevor ich nach Paris abreise. Und ich dachte, es würde dir nichts ausmachen. Außerdem werden wir seine neue Freundin kennenlernen.«
    Mir bleibt der Mund offen stehen. Buchstäblich.
Bevor ich wieder sprechen kann, muss ich ihn mit einer Hand zuschieben. »Seine – seine was ?«
    »Unglaublich, nicht wahr?« Luke lacht. »Und wir alle dachten, nach der Pleite mit Shari würde er nie wieder jemanden lieben können.«
    Habe ich mich verhört? Ich halte mir das freie Ohr mit einer Hand zu. »Wann – wann ist das passiert?«
    »Oh, das weiß ich nicht. Offenbar sind sie schon eine ganze Weile zusammen. Sie haben’s nicht erzählt, weil sie demnächst eine feste Stellung an der philosophischen Fakultät kriegt. Und er ist nur ein Student. Deshalb haben sie es verheimlicht. Und du kennst ihn ja, er ist noch nie mit intimen Enthüllungen an die Öffentlichkeit gegangen. Sie heißt Valencia – Soundso. Den Nachnamen habe ich vergessen. Vermutlich ist sie eine ganz tolle Frau. Und eine Intelligenzbestie. Das muss sie auch sein, wenn Chaz sie mag.«
    Ich hasse sie. Schon jetzt hasse ich sie. Plötzlich verspüre ich den extremen Impuls, mich zu erstechen. In meiner Nähe liegt eine Schneiderschere. Soll ich die in mein Herz stoßen? Dann überlege ich mir, dass ich sie eigentlich in Valencias Herz bohren müsste. Wirklich, das wäre für alle Beteiligten viel besser. Für mich. Für die Welt. Für Valencia. Jede Frau, die Valencia heißt und eine feste Stellung an der philosophischen Fakultät einer renommierten Universität kriegt, müsste mit einer Schneiderschere erstochen werden. Oder etwa nicht?
    »Also, was meinst du? Ein Dinner zu viert?«
    »Großartig. Klingt großartig.« Dass ich die Schneiderschere
mitnehmen werde, verschweige ich. Noch etwas erwähne ich nicht – kein einziges Mal sind Luke und ich mit meiner besten Freundin und ihrer Lebensgefährtin ausgegangen. Er hätte vermutlich auch gar nichts dagegen. Aber Shari zeigt nie auch nur das geringste Interesse an einem solchen Treffen. Nun wünsche ich mir, sie würde mal so was vorschlagen. Aber sie lädt immer nur mich ein. Ohne Luke.
    Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie viele Stunden ich schluchzend auf Sharis und Pats Couch verbracht habe …
    Valencia. Ist das eine Orangensorte? Im Ernst, ich bin mir fast sicher …
    »Großartig!«, meint Luke. »Ich habe für halb neun einen Tisch im Spotted Pig gebucht. Vorher treffen wir uns bei Chaz, und dann fahren wir alle mit einem Taxi ins West Village. Einverstanden?«
    »O ja.« Das Spotted Pig! Eins der angesagtesten Trendlokale im Village! Ich sollte mich darauf freuen und überlegen, was ich anziehen will. Stattdessen frage ich mich, was Valencia anhaben wird. Ist sie hübscher als ich? Warum interessiert mich das? Ich bin nicht mit Chaz liiert. Und wieso ist er mit jemandem zusammen und ich habe nichts davon gewusst? Liebt er sie? Wird er sie heiraten? Nein, natürlich nicht. Er hält nichts von der Ehe. »Okay, wir sehen uns bei Chaz.«
    Vielleicht wird es Valencia schaffen, seine Meinung über die Ehe zu ändern – eine Ehe mit ihr. Das müsste jemand, der Valencia heißt, hinkriegen.

    Eine Intelligenzbestie. Klar. Für Chaz ist nur eine Intelligenzbestie gut genug.
    »Bis dann«, sagt Luke. »Ich liebe dich.«
    »Und ich dich«, antworte ich und lege auf.
    Inzwischen hat Tiffany ihr Telefonat beendet und beobachtet mich mit glitzernden Katzenaugen. »Also trefft ihr euch bei Chaz?«
    Ich ignoriere ihren Versuch, mich herauszufordern. »Mit wem hast du gerade telefoniert?«
    »Was glaubst du denn?«, fragt sie grinsend, und ich reiße die Augen auf.
    »Mit Ava ? Ich dachte, das wäre erledigt und das Kleid hätte ihr gefallen. Jetzt müsste sie schon auf dem Weg nach Griechenland sein. Was wollte sie denn?«
    »Keine Ahnung. Das möchte sie nur dir erzählen. Sie ruft bald noch mal an.«
    »Wunderbar.« Das meine ich sarkastisch. Ich freue mich nicht auf weitere Kontakte mit Ava Geck. Gewiss, unser Verhältnis hat sich seit der ersten Begegnung gewaltig gebessert. In meiner Gegenwart kaut sie nicht mehr Kaugummi. Zuletzt hat sie immer daran gedacht, Unterhosen zu tragen. Auch in anderer Hinsicht hat sie von unseren stilistischen Beratungen profitiert, denn sie hat ihre

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