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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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bist du jetzt sauer auf ihn?
    Sie wusste es nicht, trotzdem war sie sauer. Sehr sogar.
    „Ja. Genau das soll es heißen.“ Die Antwort kam ohne jedes Zögern.
    So wirke ich also auf die Leute? Kalt und distanziert? Dass sie finden, ich sei zu ernst, weiß ich ja, aber das … Oje, oje. „Und warum benehme ich mich nicht so wie du sonst?“
    „Vielleicht tust du das ja.“
    „Was soll das jetzt wieder heißen?“
    „Keine Ahnung. Sag du es mir.“
    Sie reckte das Kinn. „Du willst sagen, dass ich verwirrt bin, ständig den Faden verliere und total eifersüchtig reagiere?“ Moment mal. Das stimmte alles. Als ihr das klar wurde, riss sie die Augen auf. Genauso benahm sie sich tatsächlich.
    „So siehst du mich?“ In seiner Frage hallten ihre eigenen Gedanken wider. Bedrohlich kam er näher, einen Schritt, noch einen.
    Sie wich langsam zurück und versuchte sich ihre Feigheit – und ihr Verlangen – nicht anmerken zu lassen. Ihr Beben wuchs sich zu einem regelrechten Zittern aus, die schmerzliche Sehnsucht nach seiner Berührung überschattete alles andere.
    Er kam immer weiter auf sie zu, und sie wich zurück, bis sie mit dem Rücken an einen dicken Baumstamm stieß. Sie sehnte sich nach ihm, aber diesen neuen Aden kannte sie nicht, und sie wusste nicht, wie erreagieren würde auf das, was sie sagte oder tat.
    Andererseits müsste sie es erraten können, wenn Elijah recht hatte. Falls Aden sich wirklich benahm wie sie, würde er versuchen, ihr zu widerstehen, aber es würde ihm nicht gelingen. Sie hatte ihm auch nie widerstehen können. Er würde versuchen, seine Gefühle für sie zu unterdrücken und sich von ihr zu distanzieren, aber auch das würde er nicht schaffen.
    Wenigstens eine gute Nachricht.
    Bei ihrer ersten Begegnung mit Aden hatte Victoria den Befehlen ihres Vaters gehorcht. Sie sollte ihn finden, ausfragen und töten. Gefunden hatte sie ihn. Ausgefragt auch – irgendwie. Doch während ihr Vater von dem Verhör Schmerzen und Schreie erwartet hatte, war Victoria mit Aden geschwommen und hatte mit ihm gespielt. Und ihn geküsst.
    Sie hatte sich eingeredet, dass sie ihn nicht mochte – unmöglich mögen konnte. Er war nur Nahrung, mehr nicht. Sie nahm sich vor, distanziert zu bleiben und einfach zu tun, was von ihr erwartet wurde. Aden hatte ihr Volk nach Oklahoma gerufen. Er strahlte eine Kraft aus, die keiner von ihnen verstand, aber die sie magisch anzog. Die Monster in den Vampiren sehnten sich nach dieser Macht und verehrten sie regelrecht. Damit konnte Aden ihrem Volk ernsthaften Schaden zufügen. Es wäre ein Segen für ihr Volk gewesen, ihn zu töten.
    Aber für Victoria war das nie infrage gekommen. Sie war fasziniert gewesen und hatte sich sofort mit ihm identifiziert. Bei seinen eigenen Leuten galt er als Außenseiter, niemand verstand oder wollte ihn. Sie selbst war keine Außenseiterin, aber als Prinzessin hatte sie auch nie richtig dazugehört. Dass ihr Vater sie immer als Enttäuschung betrachtet hatte, war auch keine Hilfe. Sie war keine Kriegerin wie ihre Schwester Lauren und sprühte auch nicht vor lebhafter Natürlichkeit wie ihre andere Schwester Stephanie.
    Sie war einfach nur … sie selbst.
    Aden legte ihr die Hände an die Schläfen, und sie seufzte wohlig auf, als er seinen Unterkörper an sie drückte. Sie war gefangen, er umfasste sie, bis sie nichts anderes mehr sah. Und nichts anderes mehr sehen wollte.
    „Du verlierst wirklich ständig den Faden“, sagte er. Er klang nicht verärgert, aber vielleicht … ein wenig amüsiert?
    „Das heißt noch nichts“, widersprach sie, nur um ihn zu provozieren. Was würde er tun? Wie weit würde er gehen?
    „Dann testen wir die Theorie mal.“
    „Und wie?“
    Ihre Nasen berührten sich, sein warmer, frischer Atem strich über ihre Wangen. „Wie würdest du sie denn gern testen?“
    Küsst er mich gleich? Ihr Herz galoppierte los, ihre Adern weiteten sich, um das Blut besser aufzunehmen. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und versank in seinem Blick. „Ich … ich weiß nicht.“
    „Ich aber“, sagte er heiser. „Bist du ganz auf mich konzentriert?“
    „Ja.“
    „Gut. Das ist der erste Schritt. Jetzt der zweite.“
    Ohne weitere Erklärung drückte er seine Lippen auf ihre, sanft und forschend. Ihr Atem stockte für einen Moment, als sie ihn plötzlich schmeckte. Dann küsste er sie fester, öffnete die Lippen und erforschte ihren Mund. Sie tat es ihm gleich, ihre Zungen trafen sich. Sie strich über

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