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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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dich an Bord meines Schiffs. Du musst dir mehr Mühe geben.«
    Seine Hand lag immer noch auf ihrer Schulter, und er versuchte, sie nach links zu steuern. »Holly, du musst mir vertrauen, dass ich deine Karriere manage, und du musst unbedingt deine Erwartungen neu sortieren«, sagte Derek leise. »So etwas geschieht nicht über Nacht.«
    Als ob sie irgendwie zu anspruchsvoll wäre!
    »Ich weiß, aber du hattest länger Zeit als eine Nacht. Ich kann es mir nicht leisten, herumzusitzen und darauf zu warten, dass ich urplötzlich berühmt werde.«
    Das hatte sie so klar noch nie laut ausgesprochen, aber manchmal fehlte ihr Amber. Denn wenn Amber sagte, die Leute sollten springen, dann fragten sie nicht mal: »Wie hoch?«, sondern hüpften, ohne zu zögern, in die Höhe.
    »Sieh mal, wir kriegen heute ein paar tolle Fotos«, sagte Derek etwas verbindlicher. »Ich hab auch ein paar Essenseinladungen in petto und wir rühren die Werbetrommel.«
    Holly hob besiegt die Hände. »Okay, aber am Ende der Woche erwarte ich ein paar gute Neuigkeiten. Und dazu einen hübschen, dicken Scheck. Kannst du mir Wasser besorgen, mit Eis und Zitrone bitte?«
    Nachdem Derek nun einen Auftrag bekommen hatte, den nicht mal er vermasseln konnte, musste Holly sich mit Gill, der Stylistin, herumquälen, die definitiv zu wenig Designermodelle für sie hatte.
    »Die großen Labels wollten nichts rausrücken«, blökte sie. »Aber wir haben ein paar tolle Sachen aus Boutiquen organisieren können.«
    Von Kleidern aus Kaufhäusern bekam Holly Ausschlag. Sie gab Gill ihre Hausschlüssel und sagte, sie solle ein Taxi zu ihrer Wohnung nehmen und ihre eigenen Designermodelle holen.
    Als Gill endlich unterwegs war, holte Holly die Flasche mit Lavendelessenz heraus und inhalierte ein paar wundervoll beruhigende Atemzüge davon, während sie sich mit Kerry, der Visagistin, freundschaftlich über die verschiedenen glitzernden Eyeshadows von MAC unterhielt. Es zahlte sich immer aus, wenn man die kleinen Helferinnen auf seiner Seite hatte.
    »Das Blau würde toll zu deinem schönen roten Haar aussehen«, säuselte Holly. »Übrigens hab ich gedacht, wir sollten meine Augen abtönen. Ich mach mein Make-up selbst und dann möchte ich einen neutralen Lippenstift.«
    »Ich hab gedacht, der rote Lippenstift hier würde dir toll stehen. Total abgefahren«, entgegnete Kerry und hielt eine Tube Lipgloss hoch, mit dem Holly wie eine Teenienutte ausgesehen hätte. Sie hatte zwar noch nie eine gesehen, aber sie hatte sich genug Folgen von Law & Order angesehen, um eine Ahnung zu haben, wie die aussahen.
    »Nein, unbedingt neutral«, sagte Holly entschieden. »Ein dunkles Beige, aber nicht zu dunkel, mit einem irgendwie warmen Farbton.«
    Kein Wunder, dass Holly sich dann vor der Kamera - in ihrem eigenen sexy Juicy Couture -Mieder und Sass and Bide -Jeans - ein bisschen ausgelaugt fühlte. Eigentlich total fertig.
    Während Vince unablässig auf den Auslöser drückte, veränderte sie ihre Pose um wenige Grad, neigte den Kopf, variierte die Breite des Lächelns und reckte die Schultern mal so und mal so.
    Klick.
    Klick.
    Klick.
    Das Geräusch hatte ihr gefehlt. Auch der Blick in die Kameralinse und das zu tun, was sie am besten konnte: Holly Harlow sein. Sie tat so, als lache sie, als sei sie überrascht und als sei sie das nette Mädchen von nebenan Eine Freundin für jede Lebenslage. Nur eine etwas ältere Version von der, die das Publikum bislang gewöhnt war.
    Die Schwarz-Weiß-Fotos waren jetzt alle gemacht und Holly zog für ein paar fröhliche Fotos eine rosa Weste an, als Vince nervös angeschlurft kam.
    »Ich möchte noch ein paar Schwarz-Weiß-Aufnahmen machen und etwas Neues ausprobieren, okay?«
    Das genügte, um Holly sofort misstrauisch zu machen. Sie mochte nichts Neues, außer sie hatte es vorher in dreifacher Ausfertigung abgesegnet. »Was meinst du mit ›neu‹? Darüber haben wir nicht geredet.«
    Vince rieb sich unruhig das Kinn. »Ich möchte ein paar Porträts machen, ganz einfache mit großen, hübschen Augen und ohne Lächeln.«
    »Aber ohne Lächeln geht nicht«, widersprach Holly schrill und lief ihm nach zum Set. »Mein Lächeln ist, ähm, mein Markenzeichen. Mein Marktwert. Klar?«
    »Du hast eine Menge Werte, Holly«, sagte Derek, der hinter der Kamera stand. »Du bist sehr hübsch, und du hast gesagt, du willst als Künstlerin ernst genommen werden. Wenn wir also noch ein paar ernste Bilder bekommen, würde dir das die Aufmerksamkeit des

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