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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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die Stirn. »Du weiß doch noch, wie das früher immer war? Ich habe die Angebote abgelehnt, weil ich wollte, dass du mehr Geld rausholst? Ja?«
    »Na klar, glückliche Zeiten.« Derek seufzte leicht ironisch, was weder der passende Zeitpunkt noch angemessen war.
    »Das hier ist anderes. Das ist neu. Wenn ich sage, ich will etwas nicht tun, dann deshalb, weil ich es wirklich nicht tun will. Derek, bitte, nimm mich ernst.«
    »Tu ich doch«, sagte Derek schnell. Viel zu schnell. »Warum gehen wir nicht am Montag zusammen essen, ich lade dich ein. Wir gehen ins Nobu und reden über deinen Plan, wie du dich aus dem Business zurückziehen willst. Und vorher machst du bitte eine Liste von den Dingen, die du dann in deinem Leben tun willst.«
    »Was meinst du damit?«
    »Na, wenn du kein Superstar mehr sein willst, dann musst du doch was anderes vorhaben. Wir reden am Montag darüber! Bis dann, Schätzchen!«

    Derek hatte recht. Irgendwie. Holly hatte sich so sehr mit dem Aufhören beschäftigt, dass sie überhaupt noch nicht darüber nachgedacht hatte, was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen wollte. Sie war kerngesund, deshalb gab es keinen Grund, weshalb sie nicht hundert werden sollte.
    Holly lag auf dem Sofa mit Mr Chow Chow auf dem Schoß und arbeitete an ihrer Liste.
    Candy hatte hereinkommen und etwas im Fernsehen anschauen wollen, aber als Mr Chow Chow sich auf sie stürzte, hatte sie einen Rückzieher gemacht. Manchmal war er wirklich ein höchst fürsorgliches Hündchen.
    Als Irina hereingerauscht kam, beladen mit einer schweineteuren Balenciaga -Tasche und Einkaufstüten mit Fluglinienaufklebern, war das eine willkommene Unterbrechung. Das Erstellen einer Liste mit zukünftigen Berufsplänen war eine viel härtere Arbeit, als Holly gedacht hatte.
    »Du brauchst echt mal ordentliche Koffer«, sagte sie freundlich zu Irina, als die sich erschöpft auf den Boden fallen ließ. »Diese Tüten machen irgendwie keinen guten Eindruck.«
    »Ich warte, bis mir jemand Koffär schänkt.« Irina gähnte und streckte ihre langen Glieder wie ein exotisches Wesen aus den Tiefen des Ozeans. »Ich bin durchgepoppt und hungrig. Holän Pizza, ja?«
    Irina und Holly hatten nämlich eine Abmachung. Im Austausch für die Anleitung im Gebrauch der Mikrowelle bestellte Holly beim Pizzalieferservice Pizza Quattro Formaggi für sie, weil Irina bei dem italienischen Akzent des Pizzatypen nicht durchstieg.
    »Du wieder in allen Zeitungen«, sagte Irina später und biss ein großes Stück Pizza ab. Sie hatte Holly ein Dreieck angeboten, aber alles schwamm in Öl, deshalb hatte Holly höflich abgelehnt. Eines Tages wachte Irina auf, hatte Hüften wie ein Walross und konnte ihre Modelkarriere vergessen.
    »Wenn Kerl wädelt mit Schwanz vor mir, dann ich ihm tu sähr, sähr weh.« Sie klappte die Kiefer zusammen, um das zu illustrieren, und Holly wollte Irina schon fragen, was genau sie mit »sähr weh« meinte, als die Wohnungstür aufging und beide hörten, wie Laura in ihr Handy kläffte.
    »Also wenn er will, dass ich das mache, dann muss er aber noch mal über die Größe seiner Musterstücke nachdenken«, wütete sie. »Ich habe nicht vierunddreißig und ich werde auch nie vierunddreißig haben, und ich lass mich nicht in Kleidern fotografieren, aus denen meine Titten raushängen.«
    Irina verdrehte die Augen so sehr, dass man nur noch das Weiße sah. »Sie ist so dick«, bemerkte sie boshaft und steckte sich noch ein Stück Pizza in den Mund, als Laura den Kopf zur Tür reinsteckte.
    »Das hab ich gehört«, knirschte sie. »Und weißt du noch, wie du bei den Schuhfotos so fies zu mir gewesen bist? Sie haben mich für ihre Wintermodelle gebucht, also vielen Dank noch mal.«
    Einer von Irinas Fingern bewegte sich langsam in die Stinkefingerposition, während sie einen Schwall von harten Silben ausspuckte, die auch Menschen ohne russische Sprachkenntnisse beleidigend finden mussten.
    Laura ließ sie reden, stützte die Hände in die Hüften und krauste voller Abscheu ihre hübsche Nase. »Und lass deinen Pizzakarton nicht wieder auf dem Teppich liegen. WIRF IHN IN DEN MÜLLEIMER. Du bist ein widerwärtiges Dreckschwein, Irina.«
    »Ich dachte doch, ich hätte deine Stimme gehört, Zicke!« Candy kam ins Wohnzimmer gesaust. Mit all den Leuten, die hereinschneiten und herumstanden, sah es hier langsam aus wie bei einer Amateuraufführung von Die lustigen Weiber von Windsor .
    »Ich bin gerade erst angekommen«, sagte Laura irritiert und

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