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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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aufmachte und sich auf ihr Bett plumpsen ließ.
    Mit einem wütenden Stöhnen setzte sich Holly auf und erblickte Candy. Die sah aus wie ein böser Zwerg, aber sie war ja auch einer.
    Holly verschränkte die Arme und lehnte sich gegen ihre Kissen.
    »Runter von meinem Bett und raus aus meinem Zimmer!«, sagte sie so böse, dass sie selbst davon überrascht war.
    Candy rutschte kaum merklich zur Seite, aber sie reckte ihr Kinn als Zeichen dafür, dass sie wie üblich trotzig war und nicht so bald das Feld räumen würde.
    »Könntest du bitte sagen, was du willst - wenn möglich noch vor Weihnachten?«, fragte Holly eisig und schob die Decke weg, um Candys Arm zu packen und sie runterzuschubsen. Wie gut, dass Candy so winzig war. »Ich will nie wieder mit dir reden. Und ganz bestimmt nicht über deinen Bruder. « Später würde sie sich darüber freuen, dass sie das Wort Bruder so betont hatte, als wäre es ein Codewort für »Serienkiller« oder »Person mit Körpergeruch«.
    »Aber Holly, du bist...«, protestierte Candy und versuchte, ihren Arm freizubekommen.
    »Sei still! Eigentlich will ich auch nicht, dass du mich anschaust oder in meiner Nähe atmest.« Das war etwas melodramatisch, aber Holly hatte nie lange genug in der realen Welt gelebt und deshalb wusste sie es nicht besser. Doch es war beeindruckend, wie sehr das einschlug.
    Candy riss ihren Arm aus Hollys Griff los. »Na gut, wenn du so bist, dann fick dich ins Knie«, fauchte sie, ganz die alte. Sie war immer so, ähm, berechenbar. »Dann zeig ich dir eben auch nicht die Zeitungen von heute.«
    Diese Drohung beeindruckte Holly nicht sonderlich, deshalb zuckte sie nur die Achseln.
    »Die Zeitungen von heute sind mir schnurz. Und die von gestern auch«, fügte sie dann nachdenklich hinzu. »Damit bin ich durch.«
    Sobald es einmal ausgesprochen war, wurde Holly klar, dass sie das nicht nur so gesagt hatte, um Candy wütend zu machen. Es stimmte.

    »Ich steige aus«, sagte sie zum siebten Mal. »Derek, wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich bin damit durch, ich mach nicht mehr mit, ich hab das Showbusiness aufgegeben.«
    »Aber hast du heute Morgen die Zeitungen gesehen?«
    Dass sie Derek gefeuert hatte, musste in seinem Hirn wohl einen Kurzschluss ausgelöst haben, denn er hörte ihr überhaupt nicht zu.
    »Nein, weil sie mich nicht interessieren. Ich entledige mich gerade der, ähm, der Last der Berühmtheit.«
    »Ja, schon gut, aber ich hatte heute früh als Ersten den Produzenten von Das Leben beginnt um halb zehn an der Strippe«, quasselte Derek fröhlich.
    Holly schnitt Grimassen für Mr Chow Chow.
    »Na gut, es tut mir leid, dass ich abgehauen bin, aber - he! Wart mal. Eigentlich tut’s mir gar nicht leid. Und ich wollte einen Geschenkkorb mit Muffins als Entschuldigung schicken, aber warum sollte ich? Sie haben mich lächerlich gemacht und sie haben diese Band von haarigen Deppen über mich herfallen lassen. Vielleicht denken die Leute, ich bin hohl, aber das stimmt nicht. Ich bin ein Mensch und sie haben mir gestern Abend unheimlich wehgetan.«
    »Ich weiß«, schnurrte er. »Ich weiß, und ich sag jetzt auch nicht, dass ich dich gewarnt habe, denn das ist alles Schnee von gestern. Sie waren von dir begeistert, Schätzchen. Schon vor diesem - Zwischenfall, über den wir den Mantel des Schweigens decken wollen. Sie nannten dich eine geniale Komikerin...«
    »Aber ich war gar nicht witzig!«
    »Und der Clip von, hm … du weißt schon, ist heute der meistangeklickte auf YouTube «, triumphierte Derek. »Na, willst du immer noch aussteigen?«
    »Was ist eine YouTube ?«, fragte Holly, aber Derek war noch nicht fertig.
    »Und sie wollen dich für den ganzen Rest der Staffel. Sie betteln bei mir um ein bisschen Holly und sie wollen reichlich zahlen. Ich glaube, ich krieg sie zu noch einer Null.«
    »Ich tu es nicht, weil ich nämlich damit durch bin. Ich will mein Leben nicht mehr im Scheinwerferlicht verbringen und mich von Menschen hassen lassen, die mich gar nicht kennen. Das ist alles so hohl und oberflächlich«, raunzte Holly. Jedes Mal wenn sie das erneut aussprach, bestärkte es sie in ihrem Entschluss.
    »Da ist kein Hass mehr«, widersprach Derek. »Nur Liebe. Das ändert sich gerade. Das fühle ich. Eine der Sonntagsbeilagen will einen netten, gründlich recherchierten Artikel über dich schreiben, und ich hab gesagt, du würdest heute mit ihnen telefonieren und...«
    »Nein, Derek, nein!«, raunzte Holly und schlug sich mit der Hand an

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