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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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umgekehrt gewesen.
    »Das ist wirklich lieb von dir«, begann sie, doch jetzt hob Derek abwehrend eine Hand - die universelle Geste für »Unterbrich mich nicht«.
    »Ich verstehe, dass du nicht länger eine Berühmtheit sein willst. Du hast schlimme Erfahrungen machen müssen - aber wir könnten jetzt eine Menge Geld verdienen.« Er machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. »Mädchen, du kannst alles Geld brauchen, das dir angeboten wird. Du bist immer noch Holly Harlow und das ist eine Gelddruckmaschine.«
    »Ich hab es so satt, Holly Harlow zu sein«, sagte sie kaum hörbar. »Alle denken, sie kennen mich, nur weil sie mich in einem Film oder in einer Illustrierten gesehen haben. Dabei weiß ich nicht mal selbst, wer ich wirklich bin. Ich hab immer Drehbücher bekommen, in denen stand, wen ich in der nächsten Woche spielen sollte. Ich fühle mich nicht wie ein normales Mädchen. Ich tu nur so, als ob ich eins wäre, und das gelingt mir nicht mal besonders gut.«
    Du bist nur eine Rolle. Die Erinnerung an Reeds verächtliche Bemerkung war so plastisch, dass Holly nervös den Kopf einzog.
    »Ich glaube, du bist zu streng mit dir«, sagte Derek freundlich. »Trotz deiner Kindheit bist du eigentlich eine ganz nette Person. Tegan lässt dir übrigens für das Kleid danken.«
    Holly sah ihn verständnislos an. Woher wusste er irgendwas über ihre Kindheit? Und wer war Tegan?
    »Oh! Deine Assistentin!« Holly versuchte, sich zu erinnern. »Ich habe alle Geburtstage in meinem Sidekick notiert.« Sie schwieg, weil der Kellner ehrfürchtig den Teller mit dem Kabeljau vor sie hinstellte. »Ich hab das nicht getan, weil ich nett sein wollte. Ich hab das getan, weil Tegan einen beschissenen Job hat und sich halb tot schuftet, aber sie hat meine Sachen immer zuerst erledigt, weil ich ihr ein hübsches Kleid gekauft habe. Siehst du? Ich bin keine nette Person - ich hab nur eine im Fernsehen gespielt.«
    »Iss deinen Fisch, bevor er kalt wird«, sagte Derek sanft, nahm sein Besteck, widmete sich seinem Steak und lenkte das Gespräch in eine weniger gefährliche Richtung: wo er seinen Winterurlaub verbringen würde und ob Laura und Irina sich wirklich so sehr hassten, wie man bei Fierce den Eindruck hatte.
    Erst als sie auf ihren Kaffee warteten, eröffnete er die zweite Runde. Er schob einen großen Umschlag über den Tisch, als wäre er eine tickende Zeitbombe.
    »Das ist der Artikel aus der Sunday Style . Ich möchte, dass du ihn liest«, befahl er unerbittlich. »Du wirst ihn nicht mögen. Du wirst wütend über das Titelbild sein und der Artikel selbst wird dich stocksauer machen. Und die Tatsache, dass er bereits weltweit nachgedruckt wurde, wird dich zum Kochen bringen. Aber hoffentlich verstehst du, warum er die Leute auf unsere Seite bringt. Warum die Leute unbedingt was von dir wollen werden. Na los, mach den Umschlag auf!«
    Holly hatte so eine Ahnung, dass Derek im Fall ihrer Weigerung mit einer Pistole auf ihren Kopf zielen würde. Seine Miene verriet eine wilde Entschlossenheit, die sie überhaupt nicht leiden konnte. Vorsichtig zog sie die Illustrierte heraus und - bää! - er hatte recht.
    »Dieses Foto war nicht genehmigt!« Sie starrte auf ihr Schwarz-Weiß-Porträt, ganz ohne Make-up und mit platt gedrückten Haaren. »Ich hab den Fotografen nicht mal bezahlt!«
    »Ich hab ihn bezahlt«, sagte Derek ruhig. »Und das Foto ist nicht wichtig, du sollst den Artikel lesen.«
    Sie brauchte dafür über eine halbe Stunde. Nicht weil manche Wörter sehr lang waren - und Holly doch nur ein dummes Mädchen ohne Schulabschluss war. Nein, das Lesen war schwierig, weil Tränenschleier den Text immer wieder verschwimmen ließen.
    Holly legte die Illustrierte mit zitternden Händen weg, bevor sie das schneeweiße Taschentuch nahm, das Derek ihr reichte. Sie betupfte sich die Augen, und während ringsherum die Kellner die Tische schon fürs Abendessen deckten, goss Derek ihr ein Glas Wasser ein und streichelte ihre Hand.
    »Ich weiß, es kommt dir jetzt vor wie das Ende der Welt, aber Artikel wie dieser zeichnen ein total neues Bild von einem Menschen. Du musst mir vertrauen.«
    »Ich kann nicht glauben, was die Leute gesagt haben«, flüsterte Holly und schob die Zeitschrift beiseite. »Als wäre ich irgendwie...«
    »Holly, meine Süße, gib mir sechs Monate, höchstens ein Jahr, und ich versorge dich mit Unmengen von Geld, von dem du keinen Cent deiner Mutter geben wirst, ganz egal wie viele Kinder sie noch

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