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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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aber meine Arbeit ist sehr gefragt, kann ich dir sagen! ›Einige werden groß geboren, einige arbeiten sich zur Größe empor, und einigen fällt Größe zu.‹«
    »Ist das ein Zitat aus dem Theaterstück? An diese Stelle erinnere ich mich nicht.«
    »Das ist aus einer der Szenen, die wir nicht aufführen«, antwortete er und setzte sich neben mich. Merlin kam unter dem Podest hervor, drängte sich zwischen uns und lehnte sich liebevoll an Judes Schulter; vielleicht hatte er aber auch nur starkes Interesse an seinen Sandwiches.
    Jude aß schweigend, in Gedanken offenbar ganz bei seiner Arbeit, doch als er fertig war und ich die Überreste wieder in den Korb packte, sagte er plötzlich: »Holly, wir müssen über gestern reden, als ich …«
    »Ach, lass uns das alles vergessen«, antwortete ich leichthin. »Wir standen beide unter Schock, da macht man die seltsamsten Sachen. Jetzt geht es mir schon viel besser.«
    »Ja, aber Holly, du …«
    Ich nahm den Korb in die Hand und steuerte auf die Tür zu. »Ich muss los – wir sehen uns später. Was bin ich froh, wenn wir dieses verflixte Theaterspiel hinter uns haben!«
    Das Silvester-Publikum, durch ein gutes Dinner und den einen oder anderen Tropfen Sherry hinreichend gestärkt, war bereit, seelenruhig mitanzusehen, wie drei blutige Amateure und ein professioneller Schauspieler Theaterszenen des großen Dichters zur Schlachtbank führten.
    Im Grunde wünschte ich, ich hätte zuschauen können, anstatt selbst mitzuspielen, denn es muss irrsinnig komisch gewesen sein. In Judes viel zu großem Wintermantel kam ich die meiste Zeit über daher wie ein Straßenkind, und Coco sah aus wie eine mit den Knochen klappernde Frankenstein-Braut, während Jude zwar gut zu seiner Rolle passte, aber nicht widerstehen konnte, mit seinem blauen Samtumhang und dem eingebildeten Schnurrbart pathetisch zu übertreiben.
    Michael spielte schnörkellos, hielt sich darstellerisch allerdings zurück, wahrscheinlich, damit wir Übrigen nicht gar so schauderhaft wirkten; auch waren wir nicht wirklich überzeugend, vor allem an den Stellen, die davon handelten, dass Sebastian und Viola sich zum Verwechseln ähnlich sehen: »Wie habt Ihr in zwei Teile Euch geteilt? Ein halber Apfel gleicht nicht so dem andern wie diese zwei da! Welcher ist Sebastian?«
    Selbst wenn man es darauf angelegt hätte, hätte man kaum zwei unterschiedlichere Menschen gefunden als Michael und mich, sodass man das prustende Gelächter, das an diesem Punkt aus Guys Zimmerecke ertönte, nicht wirklich beanstanden konnte.
    Das restliche Publikum jedoch applaudierte nach jeder Szene voller Begeisterung, auch wenn die vielleicht teilweise dem Sherry zuzuschreiben war.
    Michael sprach seine letzten Zeilen sehr schön, wenn man bedenkt, wie sehr es ihn abgelenkt haben musste, dass Coco ihn inzwischen leidenschaftlich umschlungen hielt, und dann war Jude an der Reihe, seine Liebe für mich zu erklären – das ging so:
    »Cesario kommt – heißt so, solang Ihr Mann seid
    Doch, wenn man Euch in andern Kleidern schaut,
    Orsinos Herzenskönigin und Braut!«
    Ich finde diese Textstelle ja in etwa so romantisch wie Prinz Charles’ Antwort auf die Frage, ob er in Diana verliebt sei: »Ja – was auch immer Liebe bedeutet« – selbst wenn Jude seine Worte mit einem Blick glühender Verheißung begleitete. Womöglich habe ich seine schauspielerischen Fähigkeiten ebenso sehr unterschätzt wie seine künstlerischen.
    Es folgte eine weitere Runde Applaus, und Old Nan tupfte sich mit einem rosa Taschentuch die Augen trocken und meinte gerührt, es sei schrecklich ergreifend und sie liebe Happy Ends. »Ich werde Jude und dir als Hochzeitsgeschenk eine schöne Wolldecke stricken«, verkündete sie und strahlte uns an.
    »Wir heiraten nicht wirklich, das war nur im Theater so, Nan«, erklärte ich.
    »Von all diesem Zusammenleben in wilder Ehe halte ich gar nichts«, entgegnete sie streng. »Glaub nur nicht, Jude Martland, du bekämst meine Wolldecke, bevor du nicht mit diesem armen Mädel in den Hafen der Ehe einläufst!«
    »Ist gut, Nan«, sagte er. »Ich merke es mir.«
    »Interessantes Theaterstück, nicht wahr?«, sagte der Pfarrer und ließ sich von Guy das Sherryglas nachfüllen. »Bis ganz zuletzt ist nichts, wie es scheint, und zu Shakespeares Zeiten muss alles ja noch verwirrender gewesen sein, als die weiblichen Rollen von Knaben gespielt wurden.«
    »Ja, da spielte ein Junge ein Mädchen, das so tat, als wäre es ein

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