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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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zu erinnern.
    Und Oma? Ihrem Tagebuch zufolge hatte sie offenbar beschlossen, es genauso zu machen:
    Gestern packte ich meine Sachen, verließ unauffällig meine Unterkunft und wurde noch am selben Nachmittag in einer nahe gelegenen Stadt mit Sondererlaubnis von einem Freund meines Mannes getraut. Es kam mir alles vor wie ein seltsamer Traum, doch will ich mir nun alle Erinnerungen an das, was vorher war, aus dem Kopf schlagen und Joseph eine bestmögliche Ehefrau sein, auch wenn unsere Beziehung nie mehr sein wird als die guter Freunde.
    Juni 1945

Kapitel 35
    Ausgespielt
    Heute Morgen drückte Joseph mir eine Zeitung in die Hand und zeigte mir den Bericht über den tödlichen Motorradunfall meines Geliebten. Dann ließ er mich allein. Später beteten wir gemeinsam für N. Es tut mir so leid für seine Familie und auch für seine Verlobte, falls sie ihn wirklich geliebt hat. Dieses Kapitel meines Lebens ist nun abgeschlossen, bis auf das Kind, das ich erwarte …
    Juni 1945
    Jude kam früh herunter und half wieder still mit, auch wenn eine gewisse Verlegenheit zwischen uns herrschte – in meinem Fall überwiegend deshalb, weil der leidenschaftliche Kuss von gestern Abend sich massiv in hitzigen, wilden Träumen niedergeschlagen hatte. Ich merkte, dass auch er daran dachte – immer wieder begegneten sich unsere Blicke, und dann schauten wir beide gleich wieder weg.
    Mir ging es rundum gut, es gab keinerlei schlimme Nachwirkungen, wie ich ihm auf seine Nachfrage hin versicherte, bei der er mich mit einem dieser eindringlichen Blicke aus seinen tief liegenden dunklen Augen ansah.
    Ich war froh, dass wir offenbar wieder Freunde waren, und er schien recht guter Dinge zu sein (bei Licht betrachtet war er wahrscheinlich zutiefst erleichtert, dass ich den Kuss nicht ernst genommen hatte!).
    Er ließ sich sogar auf Cocos Vorschlag ein, nach dem Frühstück noch einmal rasch unser Theaterspiel durchzugehen, bevor er ins Atelier loszog, da es Silvester war (was ich über allen anderen Ereignissen komplett vergessen hatte!) und die endgültige Aufführung am späteren Tag vor Old Nan und Richard als geladenem Publikum stattfinden sollte.
    Wir spielten unsere Rollen aus Was ihr wollt geradlinig und ernsthaft, diesmal ohne übertriebenes Pathos, dann brach Jude auf und wies mich an, ihm später seinen Lunch ins Atelier zu bringen. Es lief also alles wieder normal – oder was hier so eben als normal galt.
    »Okay«, stimmte ich zu, »aber ich werde nicht lange bleiben können, denn ich habe viel zu viel zu tun. Erstens will ich aus dem Schinkenknochen für morgen eine Erbsen-Schinken-Suppe machen, und dann hatte ich noch vor, Sodabrot zu backen.«
    »Klingt gut«, sagte er. »Übrigens, Guy, einer von uns wird heute Nachmittag runterfahren müssen, um Old Nan und Richard abzuholen.«
    »Dann mach ich das«, bot er an und schenkte mir ein strahlendes, kokettes Lächeln. »Holly kann mich ja begleiten.«
    »Holly wird viel zu beschäftigt damit sein, ein Dinner für elf Personen zu kochen«, antwortete ich spitz.
    »Wir haben die Speisenfolge schon besprochen: Es ist alles ganz unkompliziert«, meinte Tilda. »Räuchermakrelen-Mousse auf Toastdreiecken – mein höchst eigenes Rezept –, dann Lammbraten mit Rosmarin und abschließend Treacle Tart mit Vanillesoße.«
    »Wunderbar«, sagte Becca. »Wenn der Schnee auf den Straßen weggetaut ist, will ich sicher gar nicht mehr nach Hause. Vielleicht sollte ich Richard bitten, um mehr Schnee zu beten?«
    Merlin war an diesem Morgen bei mir geblieben, begleitete mich aber zum Atelier hinunter, als ich Jude sein Essen brachte.
    Er war mit Schweißen beschäftigt und in seine Arbeit völlig vertieft, also setzte ich die zweite Schutzbrille auf und sah ihm von meinem gewohnten Platz auf dem Podest aus zu, bis er den Brenner schließlich ausschaltete.
    »Allmählich wird es, findest du nicht?«, fragte er und begutachtete kritisch sein Werk. Was anfangs ausgesehen hatte wie ein paar miteinander verbundene Blätter aus Metall, drehte und verlängerte sich allmählich zu den miteinander verschmolzenen Umrissen von Pferd und Frau. Es hatte gewisse Ähnlichkeit mit einer der Maketten, die er angefertigt hatte, sodass ich ungefähr erkennen konnte, worauf es hinauslief.
    »Ja, und inzwischen glaube ich dir, wenn du behauptest, dass man dir für deine Skulpturen gutes Geld bezahlt«, foppte ich ihn, und er grinste.
    »Du verstehst es hervorragend, meinen Allüren Dämpfer aufzusetzen,

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