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Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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mir ein wenig kühl vor, trotz der Zentralheizung, von daher hatte ich vor, später im großen Wohnzimmerkamin ein Feuer anzuzünden.«
    »Gute Idee. Im Winter hat dort sonst immer ein Feuer gebrannt, es ist der Mittelpunkt des Hauses, aber Jude hat das Anwesen vernachlässigt, seit sich die Jacksons zur Ruhe gesetzt haben, auch wenn sie schon ein bisschen in die Jahre gekommen waren und nach dem Tod meines Bruders gern in Rente gegangen sind. Noel hat mir erzählt, dass auch du vor Kurzem deine Großmutter verloren hast – mein Beileid«, fügte sie unvermittelt, aber teilnahmsvoll hinzu.
    »Danke, ja, es liegt tatsächlich nicht lange zurück. Sie hat mich großgezogen, da meine Mutter schon kurz nach meiner Geburt gestorben ist.«
    »Wie traurig«, sagte sie. »Judes Mutter ist jetzt schon mehrere Jahre tot; er hat sie innig geliebt. Ich glaube, seine künstlerische Ader muss er wohl von ihr geerbt haben, denn bis dahin hatte es so etwas in unserer Familie nie gegeben. Und wahrscheinlich liegt ihm Lady deshalb auch derart am Herzen – doch andererseits liebt er alle Pferde, auch wenn sie in diesen Skulpturen, die er macht, manchmal ein bisschen entstellt aussehen!«
    »Ich finde nicht, dass seine Skulptur, die ich in der Nähe von Manchester gesehen habe, entstellt aussah, einfach nur … modern. Man konnte noch immer erkennen, was es war.«
    »Er hat ein Atelier im Wald gleich oberhalb vom Torhaus – die alte Mühle. Man sieht einen Fußweg, der von der Auffahrt dorthin abzweigt, aber es wird natürlich abgeschlossen sein.«
    In meinen Anweisungen stand Gott sei Dank nichts davon, dort nach dem Rechten zu sehen, auch wenn ich wahrscheinlich eines Tages mit Merlin einmal dort hinuntergehen würde.
    Selbst wenn die familiäre Enttäuschung in Sachen Weihnachten nichts mit mir zu tun hatte, nagte dennoch ein schlechtes Gewissen an mir, sodass ich, als sie zum Gehen aufstand, spontan sagte: »Möchtest du nicht vielleicht den riesigen, tiefgefrorenen Truthahn und den gigantischen Weihnachtspudding mitnehmen, den die Chirks zurückgelassen haben? Dann könntest du mit deinem Bruder, deiner Schwägerin und Jess zusammen ein richtiges Weihnachtsfestmahl haben.«
    »Ach, ich kann nichts Komplizierteres kochen als ein weiches Ei! Wie es aussieht, werde ich am Weihnachtstag im Torhaus Tildas Brathähnchen zum Dinner essen und dann zu Käse, kalter Platte und Pickles nach Hause zurückkehren.«
    Da wurden meine Schuldgefühle noch größer, auch wenn ich gar nicht verstand, warum, denn ich war doch nun wirklich nicht für all diese gescheiterten Pläne verantwortlich! Schuld an alledem war einzig und allein der Egoismus von Jude Martland!

Kapitel 7
    Wenn schon, denn schon
    Die Oberschwester ist ein gewaltiger Klotz von einer Frau, und kalt genug, um die Titanic zu versenken, doch bewegt sie sich erstaunlich leise und hat Pearl dabei erwischt, wie sie bei dem neuen Patienten auf der Bettkante saß – eine Freveltat! Nun wurde Pearl auf die Kinderstation versetzt, und ich habe ihre Stelle übernommen. Die Oberschwester sagt, sie verlässt sich darauf, dass ich nicht mit den Patienten flirte! Das hält die Patienten aber natürlich noch lange nicht vom Versuch ab, mit mir zu flirten …
    Januar 1945
    Als Becca gegangen war (mit einem großen Stück in Folie gewickelten Fruitcake in der Manteltasche), hatte ich endlich Zeit für einen erneuten Rundgang durchs Haus, Merlin folgte mir auf den Fersen. Er war inzwischen dazu übergegangen, so dicht hinter mir zu gehen, dass seine Nase hinten an mein Bein stieß, wenn ich plötzlich stehen blieb. Selbst durch meine Jeans fühlte sie sich kalt und feucht an; anders als beim Menschen beim Hund im Allgemeinen ein Zeichen für Gesundheit.
    Ich wollte mich mit dem Grundriss vertraut machen, vor allem mit dem Standort irgendwelcher Wertgegenstände, und mich vergewissern, dass ich beim Absperren am Vorabend kein Fenster ausgelassen hatte. Ich würde hauptsächlich den Küchentrakt bewohnen, es sei denn, mich überkäme plötzlich das Bedürfnis, im kleinen Salon fernzusehen … eigentlich jedoch war ich von dem Wohnzimmer, so groß es auch war, besonders angetan, sodass ich vielleicht auch dort einige Zeit verbringen würde, wenn ich erst ein Feuer entzündet hätte.
    Ich kann nicht behaupten, irgendetwas Wertvolles entdeckt zu haben, abgesehen von zwei angelaufenen silbernen Kerzenleuchtern und einem gravierten Tablett auf der Anrichte im Speisezimmer sowie einer Reihe in

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