Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollys Weihnachtszauber

Hollys Weihnachtszauber

Titel: Hollys Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
Vom Netzwerk:
Oder vielleicht nur auf den gepflasterten Hof, während ich ihre Streu zu erneuern versuchte?
    Schaufel und Schubkarre waren leicht zu finden – ebenso der ummauerte Misthaufen auf der Koppel. Ballen aus Stroh und ein oder zwei aus Heu fanden sich an der Scheunenwand gegenüber von Ladys Box und weitere auf einer Art halb offenem Dachboden darüber, an dem eine wackelige Holzleiter lehnte. Zum Glück kann ich Stroh von Heu unterscheiden, nachdem ich früher bereits Meerschweinchen, Kaninchen und Hühner als Schützlinge hatte.
    Ich überlegte noch immer, was mit Lady und ihrem Kameraden zu tun sei – vor allem mit ihrem Kameraden –, als in Gestalt einer molligen älteren Frau auf einem stämmigen braunen Pferd unerwartet Hilfe eintraf. Sie winkte mir von der anderen Seite des Gatters zu, stieg dann ab, führte ihr Pferd hindurch und schloss es hinter sich wieder. Statt eines Reithelms trug sie ein auf Piratenart gebundenes Kopftuch mit Burberry-Karo und eine Wachsjacke mit riesigem Cape, wodurch sie aussah wie ein leicht exzentrischer Straßenräuber.
    »Hallo«, sagte sie mit tiefer, warmherziger Stimme und streckte die Hand aus. »Ich bin Becca – Becca Martland, Noels Schwester. Er hat mir von Ihrer Ankunft erzählt, und da dachte ich mir, ich reite mal des Weges und schau, wie es Ihnen geht.«
    Wir schüttelten uns die Hände. Sie war lange nicht so groß wie ich (bei ein Meter achtzig sind das nicht viele Frauen!), machte das jedoch durch ihren Leibesumfang wieder wett.
    »Freut mich sehr, Sie kennenzulernen – vor allem, da ich gerade anfangen wollte, Ladys Box auszumisten, und nicht recht weiß, was ich währenddessen mit ihr machen soll«, gestand ich, da nun sachkundige Hilfe zur Hand war. »Was meinen Sie, ist es zu kalt, um sie auf die Koppel zu bringen?«
    »Ach, wir können uns doch ruhig duzen, oder nicht? Und es ist ganz und gar nicht zu kalt, Araber sind zäh wie alte Stiefel, und wenn es regnet oder ihr zu windig wird, geht sie unter das Schutzdach. Hast du ihre Decke abgenommen und sie gebürstet?«
    »Nein, aber ich habe gestern Abend nachgesehen, ob sie auch gut sitzt.«
    »Dann machen wir das als Erstes, denn ich glaube nicht, dass es in den letzten paar Tagen irgendwer getan hat. Geh du und mach das Gatter zur Koppel auf, ich binde inzwischen Nutkin in der Scheune an, damit er vor dem kalten Wind geschützt ist, und hole die Bürsten aus der Sattelkammer.«
    Während wir Lady striegelten, ließen wir Billy hinaus – Becca versicherte mir, dass er ihr nie weit von der Seite wich. Tatsächlich blieb er zögernd in der offenen Tür stehen, bis ich ihm schnell einen Schubs versetzte und hinter ihm zumachte, woraufhin er meckernd draußen herumlungerte.
    »Ein schönes Tier bist du, Lady«, sagte Becca, nahm die Decke ab und reichte mir dann eine der beiden ovalen Bürsten mit der knappen Anweisung: »Kräftige Striche in Fellrichtung.«
    »Aber sie ist schon ziemlich alt, nicht wahr? Das hat mich ein bisschen beunruhigt, als ich Mr Martlands Notizen gelesen habe.«
    »Ach, fünfundzwanzig ist kein Alter für einen Araber! Ich würde selbst nach ihr schauen, während Jude unterwegs ist, aber heutzutage geht meine ganze Zeit dafür drauf, mich um ein einziges Pferd zu kümmern. Und den verdammten Ziegenbock mache ich nicht«, setzte sie nach. »Noel sagte, du hättest nicht viel Erfahrung mit Pferden?«
    »Nein, offen gestanden nicht mehr, als meine beste Freundin während ihrer Ponyphase zur Reitschule zu begleiten«, erklärte ich. »Mr Martlands Anweisungen waren allerdings sehr ausführlich, und ich bin sicher, dass ich bestens zurechtkomme, aber es wäre großartig, wenn ich mich an dich wenden könnte, falls mir irgendetwas unklar ist. Mr Martland wäre dann vielleicht auch wohler – er rief gestern Abend an und machte sich Sorgen, ob ich zurechtkäme.«
    »Ach, er hat angerufen? Er hat wohl nicht zufällig gesagt, dass er an Weihnachten doch noch nach Hause kommt, oder?«, fragte sie hoffnungsvoll, wobei sie ihre zügigen Bürstenstriche unterbrach und mich über Ladys schneeweißen Rücken hinweg fragend ansah.
    »Nein, bedaure. Dachtest du, er überlegt es sich vielleicht anders?«
    Sie machte ein enttäuschtes Gesicht. »Nicht wirklich, es ist nur so, dass die Martlands Weihnachten sonst immer gemeinsam hier in Old Place feiern. Es fühlt sich verkehrt an, den Haushaltsvorstand am anderen Ende der Welt zu wissen.«
    Sie legte ihre Bürste weg und zeigte mir, wie man die Decke

Weitere Kostenlose Bücher