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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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»Ich freue mich, daß Sie kommen konnten.«
    Er schüttelte ihre Hand. »Ich bedanke mich sehr für die Einladung, Mrs. Rosen.«
    »Nennen Sie mich Blanche«, sagte sie und machte eine vage Handbewegung in Richtung der übrigen Gäste. »Ich nehme an, Sie kennen die meisten hier. Machen Sie es sich bequem. Die Bar ist am anderen Ende.«
    »Vielen Dank, Blanche«, sagte er, aber sie hatte sich bereits abgewandt, um den nächsten Gast zu begrüßen. Er machte sich auf den Weg zur Bar. Tatsächlich kannte er die meisten Gäste vom Sehen und aus der Zeitung, aber er hatte mit den wenigsten jemals gesprochen. Ein schwarzer Barkeeper strahlte ihn an. »Sie wünschen, Sir?«
    »Scotch und Wasser«, sagte Joe. Er nahm seinen Drink und bewegte sich unauffällig zum Rand des Geschehens. A.J. hatte einen großen Kreis von Zuhörern um sich versammelt, neben ihm stand Judi in einem durchsichtigen schwarzen Paillettenkleid. Alle schienen durcheinanderzuplappern.
    In diesem Augenblick ging eine kleine Welle der Erregung durch den Saal. A.J. ergriff Judis Arm und zog sie zum Eingang. Joe folgte ihm mit den Augen. Er sah einen großen Hut und wußte sofort, wer die Frau war: Hedda. Ihre Hüte waren berühmt, ihr Wahrzeichen sozusagen. Sie war eine der beiden wichtigsten Klatschkolumnistinnen Hollywoods. Plötzlich flammten Blitzlichter auf, und man sah Fotografen hantieren. Sogar A.J. begann die Reporterin zu umschmeicheln.
    »Ich habe mir wohl selbst ein Bein gestellt, was?« sagte eine dunkle Stimme zu Joe.
    Er drehte sich um und erkannte Ray Stern. »Warum?« fragte er den Regisseur überrascht.
    »Nun, ich hätte diesen Film drehen können. Diese Chance hab ich vergeben.«
    »So ein wichtiger Film war es ja nun auch nicht.«
    Stern sah ihn verblüfft an. »Jeder Film, der soviel Geld einbringt, ist ein wichtiger Film.«
    »Mir hat er gar nichts gebracht«, sagte Joe. »Seit er gedreht worden ist, habe ich keinen einzigen Auftrag mehr gekriegt.«
    »Die Aufträge werden schon kommen«, sagte Stern. »Warten Sie ab. Was glauben Sie, warum Sie A.J. zu dieser Party eingeladen hat? Sie sind der Autor des bestverkauften Films, den das Studio dieses Jahr produziert hat.«
    Joe sah ihn nachdenklich an.
    »Wahrscheinlich wird Sie A.J. noch im Verlauf dieser Party für eine Fortsetzung unter Vertrag nehmen.«
    »Er hat mich noch gar nicht gesehen«, sagte Joe.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Stern. »Er sieht alles.«
    »Ich weiß nicht.« Joe zuckte die Achseln. »Woran arbeiten Sie gerade?«
    »Ich bin arbeitslos«, sagte der Regisseur. »Er hat meine Option einfach auslaufen lassen. Ich weiß auch nicht, warum ich eingeladen worden bin. Wahrscheinlich hat die Sekretärin vergessen, mich aus den Listen zu streichen.«
    »So schlimm wird's schon nicht sein«, sagte Joe. »Es kommt bestimmt wieder anders.«
    »Ach, zur Hölle«, sagte Stern bitter. »Ich glaube, ich hole mir noch einen Drink.«
    Joe beobachtete, wie sich der Regisseur auf den Weg zur Bar machte.
    »Sind Sie nicht Joe Crown?« Es dauerte eine Sekunde, ehe Joe merkte, daß die schlanke Brünette mit den strahlendblauen Augen und dem enganliegenden, schulterfreien Seidenkleid tatsächlich mit ihm sprach. »Ja«, sagte er.
    Die junge Frau lächelte. »Ich bin Tammy Sheridan. Erinnern Sie sich nicht?«
    Er hatte das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen. »Tut mir leid. Im Moment weiß ich wirklich nicht…«
    »Ich hatte die zweite Hauptrolle in Ihrem Film«, sagte sie. »Ich bin das Mädchen, mit dem Judi den großen Kampf hatte.«
    »Jetzt tut es mir aber wirklich leid«, lächelte Joe, »daß ich mir den Film nicht angesehen habe.«
    »Sie haben den Film nie gesehen?« sagte Tammy verblüfft. »Nicht mal im Vorführraum?«
    »Es hat mich nie jemand eingeladen«, sagte er. »Und als er fertig war, hatte ich nichts mehr im Studio zu tun. Vielleicht gehe ich mal hin, wenn er in Los Angeles läuft.«
    »Aber ich habe gehört, daß Sie schon an der Fortsetzung schreiben«, sagte sie. »Ich wollte Sie eigentlich dazu überreden, meine Rolle noch etwas auszubauen.«
    »Dazu können Sie mich gern überreden«, sagte er. »Nur muß ich den Auftrag erst einmal haben.«
    Jetzt lachte sie auch, und er spürte, daß sie ihm nicht glaubte. »Sind Sie allein da?« fragte sie.
    »Ja«, sagte er.
    »Ohne Begleitung?«
    »Ohne Begleitung.«
    »Das ist aber merkwürdig«, sagte sie. »Ich habe gehört, Sie wären verheiratet und würden Judi noch nebenbei haben.«
    »Sie scheinen ja eine

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