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Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5

Titel: Holt, Anne - Hanne Wilhelmsen 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred
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Ahnung«, sagte Halvorsrud trocken. »Die Sache
    wurde 1996 aus Mangel an Beweisen
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    eingestellt. Damals war sie. . . naja, während der letzten Jahre hatten wir nicht mehr sehr energisch daran gearbeitet, um es mal so zu sagen.«
    Billy T. unternahm keinen Versuch, ein ausgiebiges Gähnen zu unterdrücken.
    Seine Kiefer knackten. Er ließ heimlich einen fahren und hoffte, daß niemand
    das bemerkt hatte. Sicherheitshalber beugte er sich zum Fenster hinüber und
    öffnete es einen Spaltbreit.
    Fälle wie der von Salvesen kamen immer wieder vor. Ein halbes Jahr lang
    arbeiteten alle wie die Verrückten. Die Polizei drehte jeden Stein um, stellte
    noch das kleinste Indiz auf den Kopf. Dann verebbte die Aktion langsam und
    in aller Ruhe. Der Ordner lag ganz unten in irgendeinem Stapel, und das
    einzige, was noch passierte, waren die Beschwerden irgendeines immer
    munterer werdenden Anwalts, der sich im Namen seines Mandanten
    zusehends echauffierte. Am Ende wurde der Fall wieder hervorgewühlt,
    gestempelt, signiert und für eingestellt erklärt und dann ins Archiv verbannt.
    »Wann wurde die aktive Arbeit an diesem Fall aufgegeben?« fragte Billy T.
    »Weiß ich leider nicht mehr. 91 vielleicht. Ich weiß es nicht mehr.«
    »1991«, wiederholte Billy T. »Aber offiziell eingestellt wurden die
    Ermittlungen erst 96. Was hat Salvesen in dieser ganzen Zeit gemacht?«
    »Wie gesagt, das weiß ich nicht.«
    »Wieso haben Sie ihn überhaupt erkannt?«
    »Ihn erkannt. . . «
    »Sie sagen, daß Sie diesem Mann nie persönlich begegnet sind. Trotzdem sind
    Sie sich ganz sicher, daß Stäle Salvesen Ihre Frau umgebracht hat. Wie. . . «
    »Die Zeitungen«, brüllte Halvorsrud verzweifelt. »Die Zeitungen haben
    ausführlich darüber berichtet. Ich hatte
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    damals Bilder von ihm gesehen. Ich habe es doch schon mehrmals gesagt: Der
    Mann war ein Erfolg. Er war natürlich älter geworden. Ein wenig. . . dünner
    vielleicht? In den Haaren auf jeden Fall. Aber er war es.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    »Als er meine Frau umgebracht hat?«
    Halvorsruds Stimme kippte für einen Moment ins Falsett um. Er schluckte
    laut, schüttelte schwach den Kopf und schaute in seine Kaffeetasse. Die war
    leer. Billy T. schien ihm auch nicht nachschenken zu wollen.
    »Er hat überhaupt nichts gesagt«, erzählte Halvorsrud. »Kein Wort. Zuerst
    verlosch das Licht, dann stand Salvesen in der Wohnzimmertür und bedrohte
    uns beide mit einer Waffe. Einem Revolver. Oder e i n e r . . . Pistole. Ja, es war eine Pistole.«
    Er schauderte, und Karen Borg streckte die Hand nach der Thermoskanne aus.
    »Oder vielleicht ein Glas Wasser?« fragte sie leise.
    Der Oberstaatsanwalt schüttelte unmerklich den Kopf und nahm sich eine
    neue Zigarette. Er paffte wütend am Filter, sein linker Fuß schlug in nervösem
    und eintönigem Takt immer wieder gegen das Tischbein.
    »Und dann?«
    »Mußte ich mich hinsetzen. In diesen Holzsessel. Meine Frau versuchte, mit
    dem Mann zu reden, aber i c h . . . ich habe wohl kaum ein Wort gesagt, glaube
    ich. Es war, als ob . . . als er nach dem Schwert griff, habe ich für einen Mo-
    ment das Bewußtsein verloren, glaube ich. Ich weiß es einfach nicht mehr.
    Ich. . . «
    »Wie sehr müssen wir ins Detail gehen, Billy T?«
    Karen Borg machte sich an ihrem Schokoladefleck zu schaffen und sah
    abwechselnd den Polizeibeamten und den Staatsanwalt an.
    Billy T. streckte die Hand aus, um das Fenster zu
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    schließen. Der Hubschrauber war wieder da. Seine Rotoren drehten sich unten
    bei Bjorvika starr über dem Hafenbecken, bevor er kehrtmachte und in wildem
    Tempo auf Gronlandsleiret 44 zuhielt. Ein ohrenbetäubendes Dröhnen jagte
    über sie hinweg. Dann verklang der Lärm langsam, als der Hubschrauber sich
    endlich für einen nördlichen Kurs entschied.
    »Wo stehen Sie in der Opernfrage, Halvorsrud? Soll das neue Opernhaus in
    Bjorvika oder am Westbahnhof gebaut werden?«
    Der Staatsanwalt starrte Billy T. an. Etwas, das Ähnlichkeit mit Wut haben
    konnte, flackerte in seinem toten, grauen Blick auf.
    »Wie meinen?«
    »Mir ist es eigentlich schnurz. Oper macht sich auf CD am besten. Wir müssen
    ins Detail gehen. Bis hinunter zu der winzigsten kleinen Tatsache, die ihm
    überhaupt einfällt.«
    Das letzte sagte er zu Karen Borg.
    »Wir fassen deinen Mandanten jetzt seit anderthalb Tagen mit
    Glacehandschuhen an. Es wird Zeit, in dieser Sache weiterzukommen. Findest
    du nicht?«
    Halvorsrud schlug die Beine übereinander und

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