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Holunderküsschen (German Edition)

Holunderküsschen (German Edition)

Titel: Holunderküsschen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Hamster hören.
    „Geht das jetzt mal schneller?“, werden erste Stimmen hinter mir laut, als der Ticketleser weiterhin hektisch piept. „Ich will schließlich noch vor Weihnachten z uhause sein!“ Was für ein typischer Männerspruch. Glaubt der Kerl ernsthaft es ginge schneller, wenn er eine saublöde B e merkung macht? Nein! Mein Stresspegel ist jedenfalls noch mal um einiges gestiegen. Hektisch und mit roten Flecken im Gesicht lege ich mein Ticket erneut auf das Lesegerät. Bilde ich es mir nur ein oder wird der Pfeifton noch lauter? Ich trete schuldbewusst einen Schritt nach hinten und stoße mit dem Typen zusammen, der mir schon die ganze Zeit in den Nacken haucht.
    „Frauen“, murrt er und schüttelt abfällig den Kopf. Die Dame von der Fluggesellschaft l ä chelt nicht mehr, sondern drückt erfolglos auf irgendwelchen Knöpfen herum.
    „Vielleicht sollten sie einfach mal mit dem Fuß dagegen treten, das hilft manchmal“, schl a ge ich vor.
    Die Blicke, die mir die Frau daraufhin zuwirft, sind tödlich. Wäre ich nicht so eine willen s starke Frau, würde ich jetzt röchelnd, mich im Todeskampf windend auf dem Boden liegen. J o hann steht mit versteinerter Miene hinter der Schranke.
    Kein Wort. Kein Zeichen. Nichts.
    Endlich werde ich erlöst und das Piepsen hört auf. Lautes Aufatmen der Passagiere. Mal ehrlich, dieses Gerät kann nur von einem Mann entwickelt worden sein . Praktisch, funktionell und mit einem absolut unnötig lauten Alarmton. Es würde doch völlig ausreichen, wenn beim Auflegen eines falschen Tickets eine leise Melodie spielen würde. Etwas, das die wartenden Gä s te in der Schlange fröhlich stimmen würde, anstatt sie zu verärgern. Wenn ich das Gerät konstr u iert hätte, würde es »It‘s getting hot in here«   spielen. Da bekomme ich sofort gute Laune.
    Ein weiterer uniformierter Herr tritt auf mich zu. Er fasst mich am Arm und zieht mich sanft zur Seite, während sich der Strom an Geschäftsleute n an mir vorbei durch die Schranke drängelt. 
    „Darf ich Sie kurz bitten zu mir zu kommen.“
    Ich sehe mich irritiert um. Mich beschleicht schön langsam der Verdacht, hierbei könnte es sich um eine Aufzeichnung der Versteckten Kamera handeln und gleich springt Guido Cantz hi n ter dem Schalter hervor. Ich suche hilfesuchend nach Johann in der Menge. Nanu? Johann ist verschwunden.
    „Geben Sie mir mal Ihre Bordkarte. Wäre doch gelacht, wenn wir Sie nicht an Bord kri e gen“, brummt der Angestellte.
    Haha! Das hört sich an als wäre ich ein Schwertransport, den es in den Frachtraum zu b e fördern gilt. Na, danke auch. Der Mann in Uniform runzelt die Stirn, als ich ihm meine Bordkarte gebe.
    „Aber das ist ja gar kein elektronisches Ticket.“ Ach so! „Das kann ja nicht funktionieren.“ Er wendet sich an den Computer vor sich und fängt an mit flinken Fingern auf die Tastatur ei n zuhämmern. „Das hätte Ihnen die Dame am Check-in eigentlich sagen müssen.“ Er reißt einen Teil des Tickets ab.
    „Voilá. Einen schönen Flug, Frau Löhmer.“ Er reicht mir die Karte mit einem Lächeln. „Tut mir leid, dass Sie warten mussten.“
    Ich passiere endlich die verhasste Schranke. Auch im Finger auf den Weg zum Flugzeug keine Spur von Johann. Wie vom Erdboden verschluckt. Einfach verschwunden.
    Ich bin verletzt.
    So habe ich mir mein neues Leben nicht vorgestellt. Das soll der Neubeginn unserer Freundschaft, nein unserer Beziehung sein? Mein Magen zieht sich zu einer Faust zusammen.
    Er verhält sich s o, als ob wir nicht zusammen reisen würden. Ich spüre eine Wut im Bauch wie lange nicht mehr. Was fällt Johann eigentlich ein, mich hier einfach stehen zu lassen wie ein ungeliebtes Kind? Eben am Check-in Schalter hat er sich schon so komisch benommen. Und mit einem Mal trifft mich die Erkenntnis wie eine Ohrfeige: Ich bin ihm peinlich.
     
     
    Ich gehe erhobenen Hauptes den Gang entlang bis zu meinem Sitzplatz, wo Johann bereits sitzt. Das Gesicht hinter einer Süddeutschen versteckt. Ich räuspere mich, bleibe aber stehen.
    Keine Reaktion.
    Ich huste gekünstelt.
    Endlich lässt Johann seine Zeitung sinken und sieht mich mit unbeweglicher Miene an.
    „Schnuppelchen, da bist du ja endlich“, begrüßt er mich schließlich und liest dann weiter.
    Und ich ... ich stehe wie ein Depp im Gang.
    „Johann!“ Mein Ton ist schärfer als ich wollte. Alle anderen Fluggäste sehen zu mir hoch. Alle, außer Johann.
    „Johann“, wiederhole ich, diesmal lauter.
    „Was ist

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