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Holunderküsschen (German Edition)

Holunderküsschen (German Edition)

Titel: Holunderküsschen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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will wissen, was es mit der Blondine auf sich hat.
    „Ich muss kurz auf die Toilette. Nicht weglaufen“, flüstere ich so verführerisch in sein Ohr , wie es bei dem Lärm möglich ist , worauf Jan mir zunickt.
    „Schon fertig?“ Katja mustert mich streng, als ich völlig außer Atem den Rest meines Drinks hinunter stürze.
    „Jetzt sei doch nicht so eine Spaßbremse! Schließlich hast du mich hierher geschleppt.“ Mein Mund ist von der Tanz- Anstrengung total ausgetrocknet. Ah, die Bedienung kommt gerade an unserem Tisch vorbei.
    „Meine Güte, Sie schickt der Himmel!“, schreie ich ihr ins gepiercte Ohr.
    Die Frau sieht mich völlig verständnislos an. Na ja, kann ja nicht jeder meinen Humor h a ben – sie hat ihn jedenfalls nicht.
    „Einen Aperol auf Sekt, bitte.“ Sie nickt und geht. Ein echtes Sprachwunder eben!
    „Meinst du nicht, dass du genug hast?“ Katja deutet mit einer Kopfbewegung auf mein le e res Glas und macht dabei ein besorgtes Gesicht.
    „Ach Katja! Jetzt bleib mal locker! Ich bin halb am V erdursten.“ Ich wedele mir Luft mit der Hand zu.
    „ Ein Wasser hätte es auch getan“, murrt sie.
    „Ich h abe total vergessen, wie anstrengend tanzen ist“, ignoriere ich ihre letzte Bemerkung geflissentlich.
    „Wenn man so tanzt wie du, vielleicht. Sag mal, was sollte das auf der Tanzfläche werden? Eine Art Fruchtbarkeitstanz?“
    Ich werfe ihr einen vernichtenden Blick zu. „So tanzt man heutzutage! Ich passe mich nur an."
    Die Bedienung kommt mit meinem Drink. Gierig nehme ich einen tiefen Schluck, was Katja mit einem bösen Blick quittiert.
    „Ah, das tut gut! Ich muss dringend auf Toilette.“
    „Alles okay mit dir? Soll ich mitkommen?“
    „Wirklich, Katja, ich bin ein großes Mädchen und durchaus in der Lage alleine aufs Klo zu gehen. Wenn Jan nach mir fragt , ich bin gleich wieder da.“
    Katja nickt und seufzt laut.
    Eigentlich muss ich gar nicht auf die Toilette. Der wahre Grund ist, dass mir der Schweiß in Strömen den Rücken herunter läuft. Ich brauche dringend eine Rundumerneuerung.
    In dem Club ist es so dunkel, dass ich Mühe habe meinen Weg zu den Toiletten zu finden. Halbblind taste ich mich durch die Menschenmenge, als mir plötzlich jemand von hinten auf die Schulter tippt.
    „Julia, was machst du denn hier?“ Benni steht vor mir.
    Einatmen! Ausatmen!
    Ich hebe trotzig den Kopf. „Das Gleiche wollte ich dich gerade fragen. Hattest du nicht g e sagt, du mü ss test etwas regeln?“
    „Hey, jetzt sei nicht sauer. Ich muss wirklich etwas regeln und dass ich hier bin, ist ein Teil davon."
    „Die hübsche Blondine auch?"
    Ein amüsiertes Lächeln huscht über Bennis Gesicht.  „Bist du etwa eifersüchtig?"
    „Was? Ich?" Meine Stimme klingt schrill. „Benni , bitte mach dich nicht lächerlich. Wieso sollte ich eifersüchtig sein ? N ur weil du mir diesen kleinen , absolut nichtssagenden Kuss gegeben hast? Du und ich, wir beide wissen, dass der Kuss nichts zu bedeuten hat. Ein harmloser Kuss unter Arbeitskollegen."
    „Ist das so?" Benni starrt mich an und er sieht überhaupt nicht mehr freundlich aus.
    Ich schlucke angesichts seiner sauren Miene. Was bildet sich der Typ eigentlich ein? Erst küsst er mich, haut ohne ein weiteres Wort ab und taucht dann mit einer umwerfend hübschen Blondine im Arm auf. Der kann doch unmöglich glauben, dass ich auch nur ansatzweise eife r süchtig auf ihn bin. Er und sein blöder Kuss sind mir egal.
    „Lass uns wie zwei erwachsene Menschen mit der Sache umgehen. Du hattest einen schw a chen Moment und ich war gerade in der Nähe. Na und? Du kannst also mit ruhigem Gewissen zurück zu deiner Blondine gehen, bevor du wirklich Probleme bekommst, die du regeln musst.“ Habe ich gerade diesen absolut erwachsenen Satz gesagt? Ich drehe mich um und lasse den sprachlosen Benni in der Menge stehen.
    Mein Herz klopft mir bis zum Hals, als ich endlich vor dem Spiegel in der Toilette stehe. Auf meinem Gesicht haben sich verräterische Spuren der Anstrengung gebildet. Kreisrunde rote Flecken zieren mein Gesicht und den Hals. Mein Lippenstift ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Oje, meine Haare! Verschwunden ist die seidige Matte, stattdessen hat es sich der Pudel auf me i nem Kopf wieder gemütlich gemacht. Lediglich meine Mascara hat den Anstrengungen getrotzt und hält, was sie verspricht. Ich bin so begeistert, dass ich für einen Augenblick ernsthaft erwäge, der Firma Clin i que meinen Dank für diese tolle Erfindung der

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