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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Schwester zustimmen, dass es wirklich gut schmeckte, sofern man auf Zimt stand.
    Catherine hatte diese letzte Gelegenheit ergreifen wollen, um ihn und Federico in Genf zu besuchen. Sollte alles nach Plan verlaufen, dann würde Alexis schon in etwas mehr als vier Wochen wieder in England wohnen. In der Tat war sein Mietvertrag schon gekündigt und alles was ihn noch in der Schweiz hielt, war die Verpflichtung in zwei Wochen seine Hausarbeit eingereicht zu haben. Also würde seine Schwester ein paar Tage bei ihnen bleiben, sich die Stadt und das Konservatorium ansehen und natürlich brannte sie darauf Federico kennen zu lernen. Sie hatte von seinem und Federicos Streit gehört – was sich nicht hatte vermeiden lassen nachdem Federico mit Alexis‘ Vater gesprochen hatte – und noch vor wenigen Tagen bei ihm angerufen und sich erkundigt, ob es wirklich in Ordnung sei, dass sie nach Genf käme.
    Ja, zwischen ihm und Federico sei alles bereinigt, hatte Alexis entgegnet. Federico sträubte sich gegen die Idee ihre Beziehung und vor allem die finanziellen Aspekte durch einen notariellen Vertrag regeln zu lassen. Und Alexis musste zustimmen, dass es für so einen Schritt vielleicht doch noch etwas zu früh war, auch wenn er sich durchaus sicher war, dass er sich Federico zuliebe rechtlich binden lassen würde. Stattdessen hatte ihm Federico versichert, dass sobald sie in England wären, er sich um einen Job bemühen würde. Ihm schwebte eine Anstellung als Klavierlehrer vor. Selbst mit seinem abgebrochenen Studium und seiner chronischen Sehnenscheidenentzündung sollte ihm das möglich sein. Alexis konnte ihn da nur unterstützen, denn Federico brauchte eine Perspektive und neue Aufgaben. Doch nicht nur diesen heiklen Punkt hatten sie aus der Welt geschafft, auch Alexis‘ Verbannung auf die Couch war nach vier Nächten aufgehoben worden.
    Alexis grinste breit in seinen Kaffeebecher hinein. Sonderlich gut hatte er auf der Couch ohnehin nicht geschlafen und so war er mitten in der Nacht zum Kühlschrank gegangen. Dort standen noch zwei Stück Torte, die ihnen ihre Nachbarin vorbeigebracht hatte. Madame Sauvignon hatte am Tag zuvor Geburtstag gefeiert. Während Alexis also die fraglichen Tortenstücke gemustert und sich überlegt hatte, ob er sie denn wirklich essen sollte, war urplötzlich Federico hinter ihm aufgetaucht und hatte seine Arme fest um Alexis‘ Oberkörper geschlungen.
    »Ich hab von dir geträumt«, hatte er geflüstert und Alexis‘ Ohrläppchen zwischen seine Zähne genommen.
    Alexis hatten den Kuchen prompt vergessen. Jetzt wo etwas viel Süßeres so dicht hinter ihm stand. »Das will ich doch hoffen.« Federico musste ziemlich feuchte Träume gehabt haben, dem Zustand seines Schwanzes nach zu urteilten, der sich nun überhaupt aufdringlich an Alexis‘ Hintern rieb. Alexis hätte es nicht gerne gesehen, wenn nicht er der Verursacher dieser Träume gewesen wäre.
    In jener Nacht hatte Federico auch zum ersten Mal wirklich die Initiative ergriffen. Er war es gewesen, der Alexis mit Bestimmtheit auf die Kissen gedrückt hatte. Alexis war es glatt so vorgekommen als wollte Federico seine Besitzansprüche geltend machen. Mit – für Alexis zumindest - entnervender Gründlichkeit hatte er dessen Körper erkundet und schließlich war es Federico gewesen, der ihn von oben herab aus diesen wilden Augen gemusterte hatte. So als ob er jede noch so kleinste Regung auf Alexis‘ Gesicht in sich aufnehmen wollte, während er in Alexis‘ Körper eindrang und jener sich zum ersten Mal seit langer Zeit völlig losließ und jemand anderem die Kontrolle über sich erlaubte.
    … und hier auf dem Flughafen war definitiv der falsche Platz um solchen erotischen Erinnerungen nachzuhängen. Alexis fürchtete beinahe schon er hätte begonnen auf den Tisch zu sabbern, oder dümmlich vor sich hin zu grinsen. So räusperte er sich und rückte die Schultern gerade. Catherines Flug schien endlich gelandet zu sein, er trank seinen Kaffee leer und bestellte noch einen Becher für Catherine. Dann ging er auch schon zum Ausgang und wartete mit immer größerer Unruhe auf seine kleine Schwester.
    Er fragte sich, ob sie sich sehr verändert haben mochte. Neun Monate waren keine besonders lange Zeit und doch, für ein junges Mädchen, nein eine junge Frau, konnte es eine Ewigkeit sein. Mit neunzehn war sie nun längst volljährig und doch fühlte er sich noch verantwortlich für sie. Catherine gegenüber hatte er die Rolle des großen

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