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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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lustig wäre und diesen Lachanfall erklären würde. Alexis schenkte sich eine frische Tasse Tee ein und setzte sich neben Catherine auf die Couch, die sich so langsam wieder fasste: »Jetzt weiß ich endlich, warum du so versessen auf deinen Audi warst.«
    »Bitte?« Wie kam sie denn jetzt auf dieses Thema?
    »Wir schauen gerade die Folge, in der sich Brian ein neues Auto kauft.«
    Alexis zog die Schultern hoch. »Kann sein, was hat das mit mir zu tun?«
    Federico, der es sich auf dem Sessel bequem gemacht hatte, grinste. »Laut Brian Kinney ist der Audi TT – ich zitiere - ›eine Fickmaschine‹, aber er äußert sich dann etwas abfällig über die Typen, die einen solchen Wagen fahren.«
    »Sehr witzig. Mir gefiel die Farbe, wie oft soll ich das noch sagen. Außerdem ist es genau genommen ein Audi TT RS.«
    »Alexis, erklär mir mal, was denn eine Fickmaschine sein soll?«
    »Also ich habe noch keinen in meinem Audi rangenommen, von daher kann ich nicht sagen, ob das Modell irgendwelche positiven Effekte auf den Sex hat. Aber ich denke Spermaspuren auf den Ledersitzen lassen sich auch nur schlecht wieder abwaschen, von daher werde ich es erst gar nicht ausprobieren.«
    »Bäh, Alex!« Catherine verzog das Gesicht, das einige Nuancen rötlicher geworden war. Offensichtlich war es leichter über die Sexkapaden der Serienhelden zu reden als über den eigenen Bruder.
    »Du hast gefragt.« Nun war es an Alexis zu lachen. Wenn Catherine schon solche Fragen stellte, dann bekam sie eben auch die entsprechenden Antworten.
    »Aber, da wir gerade davon sprechen... Ist er frisch gewaschen?«
    »Warum?«
    »Am Sonntagabend ist doch der Empfang des britischen Botschafters und dein Auto muss tadellos aussehen, wenn du vorfährst. Sag mal, machst du deine Post nicht auf?«
    »Du scheinst das ja zu machen.« Alexis hatte den Brief zwar zur Kenntnis genommen, aber dann weggelegt.
    »Willst du nicht hingehen?«
    »Nein, warum auch. Ist ja nicht so, dass ich Dads Job machen würde. Ich bin nur Musiker, kein Diplomat. Sie laden mich ohnehin nur wegen meines Namens ein und weil ich zufällig in Genf bin.«
    »Aber«, sie zog einen Schmollmund und kratzte sich am Kopf, »möchtest du dann nicht dieses Mal eine Ausnahme machen?«
    Alexis seufzte. »Willst du da unbedingt hingehen? Du hast doch gar kein Abendkleid dabei.«
    »Und ob! Eine Dame hat immer ein Abendkleid in ihrem Gepäck! Vielleicht möchte Federico ja auch mitgehen?«
    »Oh nein!« Federico hob abwehrend die Hände und schüttelte vehement den Kopf. »Ohne mich.«
    »Alexis, bitte. Es ist mein letzter Abend in Genf.«

    Natürlich hatte er nachgegeben und hatte sein Auto sogar noch am Samstag zur Waschanlage gebracht. Frisch polierter Lack, glänzende Felgen und das satte Geräusch des Sportwagens, kein Wunder, dass sich die Leute nach ihnen umdrehten als er und Catherine vor dem Hotel vorfuhren, in welchem der Empfang stattfand. Er gab dem Wagenmeister die Schlüssel, einer der Pagen öffnete währenddessen Catherine die Tür. Sie strahlte den jungen Mann an als ob er ihr irgendein Kompliment gemacht hätte und hakte sich danach bei Alexis ein. Catherine freute sich unheimlich an diesem Empfang teilnehmen zu dürfen. Sie hatte anscheinend ein größeres Faible für solche gesellschaftlichen Ereignisse als er.
    »Jetzt mach nicht so ein finsteres Gesicht!« Als ob sie seine Gedanken erraten hätte. Alexis versuchte sich an einem Lächeln.
    Seine Schwester trug ein dunkelblaues Kleid aus Satin, was ihre Figur wundervoll betonte und dazu einen weiße Stola, ebenfalls aus Satin, die um ihre schmalen Schultern drapiert war. Er selbst hatte sich mit einem klassischen Anzug begnügt. Die einzige Extravaganz, die er sich gegönnt hatte, war die neue Uhr. Eine schlichte Calatrava von Patek Philippe, die er ohnehin unbedingt hatte erwerben wollen. Für einen nicht ganz so schlichten Preis. Dies wiederum hatte Catherine zu der Äußerung gereizt, dass er wohl deswegen nun kein Geld mehr für einen neuen Anzug hätte. Federico hatte auch nur schweigend die Brauen hochgezogen als er diese Uhr, statt der sonst üblichen Omega, an Alexis‘ Handgelenk gesehen hatte. Dabei musste Alexis doch die Sammlung seines Großvaters weiterführen und er hatte sich auch vorgenommen dieses Jahr keine neue Uhr mehr zu kaufen. Ein schwerer Vorsatz, war es doch erst Februar. Doch wenn er schon einmal in Genf war, musste er ja auch von dort eine Uhr kaufen. Die Stadt war berühmt für ihre

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