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Holz und Elfenbein

Holz und Elfenbein

Titel: Holz und Elfenbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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- auf einen jungen Mann, der am Fenster saß und schon einmal, zweimal mit sichtlichem Interesse zu ihnen herübergesehen hatte.
    »Blödsinn. Als ob ich nicht andere Sorgen hätte. Ich kann doch nicht einfach so mit einem anderen Kerl flirten!«
    »Was soll an einem Flirt schon Schlimmes dran sein? Ist doch nichts dabei.«
    »Stimmt, an einem kleinen Flirt nicht.« Federico lehnte sich nun selbst in seinem Stuhl zurück. »Und einmal angenommen da wäre mehr?« Er zog eine Augenbraue nach oben.
    »Ich würde es dir nicht verübeln, wenn du einmal mit einem anderen Mann schlafen und das probieren willst.«
    »Wirklich nicht?« Federico war da skeptisch.
    »Es wäre doch nur Sex«, erklärte Alexis.
    »Ja ich weiß, dass du so darüber denkst und ich habe mich noch immer nicht daran gewöhnt.« Federico leckte sich über die Lippen und schielte zu dem Kerl am Fenster. »Und würdest du mich auch mit jemandem teilen?«
    »Was meinst du?«
    »Einen Dreier zum Beispiel.«
    »Fedri, heute überraschst du mich.« Alexis grinste verdorben. »Warum nicht.«
    »Wirklich?« Federico bekam große Augen.
    »Jetzt sag bloß«, Alexis beugte sich nach vorne und senkte die Stimme. Dabei sprachen sie ohnehin Englisch, die wenigsten der anwesenden Gäste würden sie verstehen. »Willst du etwa wirklich?« Den Federico, den Alexis kannte, hätte zu so etwas nie zugestimmt.
    »Nein, ich weiß nicht. Das war jetzt nur so ein Gedanke.« Federico packte den Würfelzucker aus und steckte ihn sich in den Mund.
    »Ein Geständnis«, begann Alexis und schob Federico seinen eigenen Zucker über den Tisch hinweg zu.
    »Du hattest schon einmal einen Dreier?«, mutmaßte Federico.
    »Oh das«, Alexis winkte ab. »Natürlich. Mehr als einen.«
    »Natürlich.« Federico schüttelte den Kopf. Sein trockener sarkastischer Tonfall war schon durch und durch britisch.
    »Es würde mich anmachen, dich einmal mit einem anderen Mann zu sehen«, führte Alexis sein Geständnis fort.
    »Mhm«, machte sein Gegenüber. Dann schwiegen sie und Alexis blätterte durch eine Illustrierte. Immerhin konnte er mittlerweile ohne Probleme die kyrillischen Buchstaben lesen und verstand auch den Sinn der einzelnen Artikel. Den Russischkurs am heutigen Abend würde er jedoch allzu gerne sausen lassen, wenn er im Gegenzug Federicos Gesellschaft genießen konnte.
    Als Alexis wieder aufsah, bemerkte er die heißen Blicke, die Federico und der andere Typ austauschten.
    »Du flirtest mit ihm!«, raunte Alexis nach einiger Zeit ohne von seiner Zeitschrift aufzublicken.
    »Wieso du hast es mir doch erlaubt.«
    »Ja, aber du wolltest nicht.«
    »Jetzt will ich es.«
    Alexis grinste, nahm das Heft nach oben und lehnte sich zurück. So konnte er die Szene unauffälliger beobachten »Schieb deine Hüfte etwas nach vorne.«
    »Was?«
    »Tu es einfach.«
    Die kleine Geste hatte den gewünschten Erfolg, denn der Mann sah kurz weg, dann wieder zu Federico und fasste sich unwillkürlich an den Kragen seines Hemdes als ob ihm auf einmal viel zu heiß wäre, schließlich erhob er sich.
    »Was hast du jetzt gemacht?«, erkundigte sich Alexis amüsiert als Federicos Flirtpartner in Richtung Toilette verschwunden war.
    Federico warf ihm einen verruchten Schlafzimmerblick zu, drückte seine Zunge gegen die Innenseite seiner Wange und deutete dann mit dem Kinn in Richtung seiner unteren Körperregion. Eine offenkundigere Aufforderung zu einem Blowjob hätte Alexis wohl auch nicht fertig gebracht.
    »Genau das«, seufzte Alexis. »Zuerst bist du passiv, dann aber mit einem Schlag«, er schnippte zur Verdeutlichung mit den Fingern, »und du drehst den Spieß um.«
    »Ich wette, er ist Balletttänzer«, Federico blickte in Richtung Toilette.
    »Möglich.« In Anbetracht der Haltung, des Gangs und des runden Hinterns des Typen war es sogar recht wahrscheinlich.
    »Vielleicht sollte ich doch einmal ins Ballett gehen.« Federico leerte seine Tasse und kramte nach dem Portmonee als ob er zahlen wollte.
    »Ach, möchtest du nicht die Früchte deines Erfolgs einfahren?«
    »Blödsinn.«
    »Der arme Kerl wartet jetzt da drinnen auf dich.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Hm, mhm.« Alexis lachte und legte die Zeitung beiseite. »Soll ich zahlen?«
    »Nein, lass es gut sein. Marcus«, das war ihr gemeinsamer Manager, »hat mir ohnehin heute Mittag mitgeteilt, dass sich meine Gagen nächstes Jahr fast verdoppeln.«
    Alexis starrte seinen Federico verdutzt an. Doppelt so hohe Gagen? Dabei verdiente

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