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Holzhammer 02 - Teufelshorn

Holzhammer 02 - Teufelshorn

Titel: Holzhammer 02 - Teufelshorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrika Gers
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Aber zusammen Dart spielen. Okay, gegeneinander. Als würde Red Bull Salzburg in der deutschen Bundesliga mitspielen.
    Sie hatten gerade ihre Lieblingsplätze am Winkelpunkt der L-förmigen Theke eingenommen, als auch schon Franz Holzhammer hereinstapfte und noch im Gehen seine Daunenweste auszog. Die Treppe zum Lokal im ersten Stock war ziemlich steil.
    «Servus, Holzei, schöner Pullover», sagte Matthias.
    Holzhammer fiel ein Stein vom Herzen. Der große Buddhist hatte sich inzwischen also ein bisschen beruhigt. Vielleicht am besten erst mal nicht vom Fall reden. Und schon gar nicht vom Bürgermeister, der in einer Zelle des Polizeireviers darbte. Andere Themen waren gefragt. Und da kam auch schon eins zur Tür herein: der kleine Mönch vom Franziskanerkloster in der Maximilianstraße. Seit Jahren kam er ein- bis zweimal die Woche herüber. Gegen Kneipenbesuche gab es wohl kein Gebot – solange man keusch blieb.
    Christine hatte offensichtlich die gleiche Assoziation. Und auch ihr war daran gelegen, dass der Abend friedlich verlief. «Was sagst du denn zu dieser Pfarrer-Geschichte?», fragte sie Holzhammer, der sich neben ihr niedergelassen hatte.
    «Das kann ich dir sagen», erwiderte Holzhammer eilig, «des is ois a Schmarrn. Und wenn Pfarrer heiraten dürften, wär das alles nicht passiert.»
    «Heiraten dürfen? Blödsinn», ließ sich da Matthias vernehmen. Alle sahen erstaunt zu ihm hinüber. Da fuhr er fort: «Heiraten müssen sollten sie!»
    Alle lachten. Nur der kleine Mönch vertiefte sich in die Betrachtung seines Weißbierglases. Es war allgemeint bekannt, dass das Zölibat ihm arg zu schaffen machte. Vor allem da einige Berchtesgadener Mädels den sportlichen Ehrgeiz entwickelt hatten, ihn zu verführen. Sie luden ihn zum Essen ein, und einmal war er sogar mit ihnen im Schwimmbad gewesen. Das Baden hatte der heilige Franziskus schließlich nicht verboten. Trotzdem hatte es hinterher im Kloster ziemlichen Ärger gegeben.
    «Ich hab die Plakate in der Schönau gesehen», sagte Christine, «kaum zu glauben, dass so viele Leute zu ihrem Expfarrer halten.»
    «Wieso wundert dich das?», fragte Matthias. «Die Anfeindungen kamen doch aus Österreich.» Natürlich war das nicht der Grund. Siehe Dart-Liga.
    «Er hat über hundert Fans auf Facebook», erzählte Holzhammer, «und zwar immer noch. Alle aus der Schönau.»
    So war das im Talkessel. Der Mönch ging ins Schwimmbad, und der Pfarrer war auf Facebook. Alles ganz normal.
    «Ich wusste gar nicht, dass so viele Berchtesgadener schon Internet haben», sagte Matthias.
    Da auf diese Weise die diplomatischen Beziehungen zwischen Matthias und Holzhammer wieder eröffnet waren, traute Christine sich schließlich, aufs eigentliche Thema zu kommen: «Gibt’s denn was Neues?», wandte sie sich an Holzhammer.
    «Ja, Zilinsky ist impotent. Das hat meine Frau rausgefunden», antwortete Holzhammer resigniert.
    «Na, das wird eine Enttäuschung gewesen sein», kommentierte Matthias.
    Holzhammer ging nicht darauf ein.
    Christine referierte: «Also, wir waren am Götschen, um uns den Gössl mal anzusehen.»
    «Und?», fragte Holzhammer.
    «Der ist ein ganz armes Schwein und garantiert auch impotent», sagte Matthias.
    «Seine Frau hat ihn mitten im Lokal geohrfeigt», ergänzte Christine.
    An dieser Stelle mischte sich Bardame Manu ein: «Das hat sie schon öfter gemacht. Ihrem Mann vor allen Leuten eine geduscht. So eine Furie.» Seit jeher sah Manu es als ihr gutes Recht an, die Unterhaltungen der Gäste mitzubestimmen. Sie führte das Lokal seit über zwanzig Jahren und hatte in dieser Zeit ebenso viele Ehen gestiftet wie auseinander gebracht.
    «Ich dachte, Gössl schiebt mit der Stranekerin, so impotent kann der also nicht sein», gab Holzhammer zu bedenken.
    «Wie auch immer», sagte Christine, der das Potenzthema allmählich auf den Geist ging. «Jedenfalls haben wir auch noch ein Gespräch am Nebentisch belauscht. Über den Seiler.»
    «Ach ja? Lass mich raten, es ging darum, dass er einen Haufen Geliebte hat. Und keine Potenzprobleme», sagte Holzhammer. Er konnte es nicht mehr hören.
    «Nein, es ging nur um eine einzelne, die ihm total hörig sein soll. Sie wollte seine rechte Hand werden und hat deshalb einen Kurs gemacht», sagte Christine, den Potenzaspekt ignorierend.
    «Und wie soll die geheißen haben?», fragte Holzhammer gelangweilt, aus reinem Pflichtgefühl.
    «Annamirl Hofer», sagte Matthias.
    «Was?» Der Polizist sprang von seinem Barhocker

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