Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
Vom Netzwerk:
diesen Mann?«, fragte sie. Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er ihn kannte.
    »Abu Ubaida.« Er nickte. »Das wissen Sie ohnehin, sonst würden Sie mir das Foto nicht zeigen.«
    »Wie lautet sein richtiger Name?«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Das glaube ich nicht.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Es ist aber so.«
    »Was wissen Sie über ihn? Irgendjemand muss doch etwas über ihn gesagt haben.«
    »Er ist nicht aus Anbar, nicht einmal aus dem Irak.«
    »Woher stammt er dann?«
    Sein Gesicht verhärtete sich, und er musterte sie argwöhnisch. »Sie lassen mich frei? Heute noch?«
    »Ja, sofern sie im Geheimen für mich arbeiten«, verlangte sie. »Woher kommt er also?«
    »Aus Palästina wie …« Er unterbrach sich abrupt.
    Carrie hakte sofort nach. »Wie wer? Wie Abu Nazir? Sie sind beide aus Palästina?« Als er schwieg, fügte sie hinzu: »Das Leben Ihres Sohnes Gabir hängt an einem seidenen Faden, Walid.«
    »So geht es uns allen. Wir sind alle in Allahs Händen«, erwiderte er.
    »Und manche zudem in Ihren Händen. Sagen Sie mir, ob sie beide Palästinenser sind? Stehen sie sich deshalb so nahe?«
    Er zuckte und nickte. »Vielleicht nicht mehr ganz so nahe.«
    »Warum? Was ist geschehen?«
    »Ich weiß es nicht. Woher soll ich das alles wissen? Ich bin hier eingesperrt wie ein Tier«, versetzte er.
    »Dann sorgen Sie dafür, dass wir Sie freilassen. Wo ist Abu Nazir jetzt?«
    »Keine Ahnung. Er ist ständig unterwegs. Angeblich schläft er nie zwei Nächte im selben Bett. Wie Saddam.« Er grinste und zeigte seine gelben Zähne.
    »Und Abu Ubaida? Wo hält er sich auf? In Ramadi?«
    Er nickte kaum merklich. »Nicht mehr lange«, fügte er hinzu.
    »Warum? Wo geht er hin?«
    Walid schüttelte den Kopf. Einen Moment lang fürchtete sie bereits, er würde nichts mehr sagen. Dieser Mann war ihre größte Hoffnung, vielleicht ihre einzige Chance, Abu Ubaida zu finden, bevor der Angriff des Zentralkommandos auf Ramadi begann. Geh aufs Ganze, sagte sich Carrie und stand auf.
    »Mach, was du willst, Walid. Du musst dich entscheiden. Jetzt.« Sie hielt den Atem an. Von irgendwo im Gefängnis er tönte ein gedämpfter Schrei. Walid hört es bestimmt ebenfalls.
    »Wie heißt du?«, fragte er.

KAPITEL 29
    Ramadi, Provinz Anbar
    Sie erreichten Ramadi in einem Humvee hinter einem LAV , einem gepanzerten Mannschaftstransporter der Marines, und überquerten die Brücke über den Euphrat. Sie waren zu viert – Carrie, Virgil, Warzer und Dempsey, alle in der Wüstentarnuniform der US -Marines. Die Sonne stand hoch am Himmel, es war ein heißer Tag, und der Wind wehte feinen Sand in die Stadt.
    Sie hielten beim Checkpoint an, der mit Sandsäcken und Betonbarrieren gesichert war. Dempsey stieg aus und sprach kurz mit den Marines beim Kontrollpunkt, dann setzte er sich wieder ans Lenkrad. »Schlechte Nachrichten«, berichtete er. »Letzte Nacht wurden zwei Polizeiwachen angegriffen und eine Patrouille der Marines mit schweren Mörsern beschossen. Das haben sie euch in Langley bestimmt nicht gesagt, dass die al-Kaida 120-Millimeter-Mörser und russische AT-13-Panzer abwehrraketen hat, oder? Die Hadschis haben den Einsatz er höht: zwei Monatslöhne für jeden, der einen Sprengsatz auf der Route Michigan legt – das ist die Hauptstraße – und drei Mo natslöhne für den, der einen oder mehrere Amerikaner tötet.«
    »Was machen wir?«, fragte Carrie.
    »Wir müssen durch die Panzerfaustallee«, antwortete er grimmig und fuhr los.
    Auf dem Weg von Abu Ghraib nach Ramadi hatten Warzer und Dempsey ihnen die Lage geschildert. Die Stadt mit einer halben Million Einwohner wurde von drei Gruppen umkämpft: der al-Kaida, den sunnitischen Aufständischen und den Marines. Somit war Ramadi, gut hundert Kilometer westlich von Bagdad gelegen, laut Dempsey »wahrscheinlich der gefährlichste Ort auf dem Planeten«.
    Als sie jetzt hinter dem Radpanzer herfuhren, verstand Carrie, was er meinte. Die Hauptstraße war von Schutthaufen und Häu serruinen gesäumt. Abgesehen von einigen Moscheen und alten Wassertürmen erinnerte der Anblick an Fotos von deutschen Städten nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie umfuhren einen tiefen Bombenkrater, und Virgil warf Carrie einen kurzen Blick zu, ehe er sich wieder der Straße zuwandte, seinen M4 im Anschlag.
    Zur Rechten, aus Richtung einer Moschee, deren Minarett noch aus den Trümmern ragte, hörte man Gewehrfeuer, gefolgt vom Stakkato eines schweren MG s. Dempsey bog hier ab, wäh rend

Weitere Kostenlose Bücher