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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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konnten, fühlte sie sich ganz nahe am Ziel. Zumal sie Abu Ubaida höchstpersönlich begegnet war. Wenn sie an Dima und Rana dachte, konnte sie nicht anders, als sich seinen Tod zu wünschen. Ebenso wie den von Abu Nazir.
    Die Tür wurde geöffnet, und Falah führte Walid herein. »Aber nicht zu lange«, mahnte er, bevor er sich wieder entfernte.
    »Haben Sie das Geld?«, fragte Romeo, und sie zeigte ihm die Plastiktüte.
    »War die Geschichte mit der Amnestie glaubwürdig genug?«
    »Ich habe erzählt, die Ungläubigen hätten gar nicht gewusst, mit wem sie es zu tun haben. Und dass sie mich, weil ich nichts verraten habe, für einen gewöhnlichen sunnitischen Gefangenen hielten.« Sein nervöser Tick ließ sein Gesicht zucken.
    »Und sie haben es Ihnen abgekauft?«
    »Ja, sie hatten im Fernsehen darüber berichtet, und deshalb klang es für sie plausibel.«
    »Erzählen Sie mir von Abu Ubaida. Ist er in Ramadi?« Es war ein Test; sie behielt es für sich, dass sie ihm gerade begegnet war.
    »Er ist hier, verlässt die Stadt jedoch vermutlich bald wieder.« Er blickte sich um, als habe er Angst, jemand könnte mithören.
    »Und Abu Nazir?«
    »Das weiß niemand. Manche sagen, er sei hier, andere glauben, dass er sich in Haditha aufhält. Oder in Falludscha. Keiner bekommt ihn zu Gesicht. Er ist ein Dschinn .« Er zuckte erneut und blickte zur Seite. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, er würde etwas Wichtiges verheimlichen oder hätte mehr verraten, als er wollte.
    »Diejenigen, die vom rechten Weg abweichen, werden Brenn stoff der Hölle sein«, zitierte sie aus dem Koran die Sure über die Dschinn .
    Er starrte sie an. »Sie kennen sich aus im Koran«, sagte er, als würde das einiges ändern. »Noch dazu als Frau.«
    »So viel man als Frau eben davon versteht«, antwortete sie, um seinem Ego zu schmeicheln. »Gibt es da etwas, das Sie mir nicht sagen?«
    Er beugte sich zu ihr. »Abu Ubaida agiert jetzt unabhängiger. Manche meinen, Abu Nazir sei die Kontrolle entglitten. Schon deshalb, weil Abu Ubaida sich hier im Kampfgebiet aufhält und Abu Nazir nicht.« Er hob die Schultern. »Manche von uns überlegen bereits, wen sie unterstützen sollen.«
    »Sie auch?«
    »Bislang nicht, aber es könnte der Moment kommen.« Sein Gesicht zuckte. »Abu Ubaida vertraut mir nicht. Und anderen ebenso wenig. Und wem er misstraut, den tötet er irgendwann.«
    »Außer jemand tötet ihn vorher«, erwiderte sie. Einen Moment lang schwiegen beide. Carrie hörte das Klacken von Dominosteinen und roch den Duft des Apfeltabaks aus dem Teehaus. »Ich muss wissen, wann er wo auftauchen wird. Können Sie mir einen Ort und eine Zeit nennen?«
    »Nein.« Er beugte sich so nahe heran, als würde er sie küssen wollen. »Es gibt da etwas. Doch bevor ich es verrate, muss ich wissen, dass meine Familie in Sicherheit sein wird.«
    »In Ramadi kann ich das nicht garantieren. Nicht einmal in der Grünen Zone. Das wissen Sie.«
    »Ich brauche Gewissheit, dass meinem Sohn nichts passiert.«
    » Inschallah, ich werde tun, was ich kann. Wenn Sie wollen, können wir sie nach Amerika bringen. Farah und Gabir wären dann in Sicherheit«, sagte sie.
    »Nicht Amerika. Dort gibt es nur Ungläubige. Lieber nach Syrien. Auf alle Fälle brauchen sie Geld.« Jetzt verstand sie: Er rechnete nicht damit zu überleben, verhandelte mit ihr über die Absicherung seiner Familie.
    »Wie viel?«, fragte sie.
    »Hunderttausend US -Dollar.«
    »Vorausgesetzt, dass Ihre Information das wert ist«, versetzte sie. »Und nur, wenn sie in Gefahr sind.« Sie atmete tief durch. »Inschallah . «
    Wieder zuckte er. Sie erinnerte sich an einen Rat, den Saul ihr einmal gegeben hatte: »Erzwinge es nicht. Wenn der Informant bereit ist, die Hose runterzulassen, dauert es nicht mehr lange, und ihm wird klar, dass er nicht so viele Möglichkeiten hat. Lass ihn von sich aus den Schritt machen und reden. Warte einfach ab, die ganze Nacht, wenn es sein muss.«
    »Es wird einen Anschlag auf den neuen schiitischen Ministerpräsidenten geben. Etwas Großes«, sagte er nach einer Weile des Wartens.
    »In der Grünen Zone?«, fragte sie. »Wie und wo genau?«
    »Das sagt keiner. Aber unsere Männer trainieren für einen Angriff in einer schmalen Straße.«
    »Sie kennen den Ort, oder?«
    »Bei dem Tor, das ihr Assassin’s Gate nennt. Sehr bald. Vielleicht in einer Woche. Sie bereiten schon alles vor.«
    »Das ist der ganze Plan? Sie dringen in die Grüne Zone und ins Büro des

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