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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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erwiderte der Marine ungläubig.
    »Unsere Mission ist geheim. Wir arbeiten mit Captain Ryan Dempsey von den Marines zusammen. Können Sie uns helfen?«
    »Entschuldigen Sie, Ma’am, was denken Sie sich dabei?« Der Soldat musterte sie mit zusammengekniffenen Augen, als müsse er sich vergewissern, dass sie kein Geist war. »Wir sind hier in der Heckenschützenallee. Eigentlich ein Wunder, dass Sie noch leben. Sind Sie wirklich Amerikanerin?«
    »Ich lebe in Reston, Virginia, wenn das Ihre Frage beantwortet. Und das ist Warzer.« Carrie deutete mit einer Kopfbewegung auf ihn. »Er begleitet mich. Könnten Sie uns zur Polizeiwache eskortieren?«
    »Ich muss kurz mit dem Lieutenant sprechen, Ma’am. Nehmen Sie die Hände ruhig runter, aber bleiben Sie da.« Er ließ sie nicht aus den Augen, während er zum Wagen zurückging, als stelle sie eine Gefahr dar. Er steckte den Kopf in seinen Humvee, sagte etwas und kehrte wenig später zurück.
    »Leider negativ, Ma’am. Wir müssen uns um unseren Sek tor kümmern. Ehrlich gesagt, ist es ein verdammtes Scheiß… sorry, ein Glück, dass bislang niemand auf uns geschossen hat. Und Sie sollten lieber zusehen, dass Sie von der Straße kommen.« Er musterte Warzer, als überlege er, ob er nicht doch abdrücken sollte.
    »Danke, Corporal, machen wir.« Carrie rückte Kopftuch und Schleier zurecht und zog Warzer am Ärmel. Sie stiegen wieder auf den Motorroller und fuhren an dem gepanzerten Transporter und den Humvees vorbei. Carrie spürte die Blicke der Soldaten, wenngleich sie sie nicht sehen konnte. Es war jetzt vollkommen dunkel, nur der schwache Scheinwerfer ihres Gefährts erhellte ihren Weg.
    Wir sind zu spät losgefahren .
    Sie spürte ein Kribbeln im Rücken, als könnte sie jeden Moment eine Kugel treffen. Eine Minute später wäre es beinahe passiert. Sie rollten die schmale Straße entlang, als plötzlich ein Lichtblitz aufflammte und ein Schuss krachte. Instinktiv riss Warzer das Mofa herum und beschleunigte, was der Rol ler hergab. In Schlangenlinien brausten sie die Straße hinunter und holperten über die Schlaglöcher. Weiter vorne sah Carrie bereits die Lichter des von Sandsäcken und Stacheldraht umgebenen Polizeigebäudes.
    Erneut wurden sie von hinten ins Visier genommen und wie durch ein Wunder verfehlt. Warzer steuerte das kleine Fahrzeug in halsbrecherischem Tempo durch eine Lücke zwischen den Sandsäcken zur Polizeiwache. Irakische Polizisten richteten ihre AKM -Gewehre auf sie und forderten sie auf Arabisch auf, stehen zu bleiben. Sie hielten an und stiegen ab. Als Carrie das Kopftuch abnahm und ihr langes blondes Haar zeigte, entspannten sich die Iraker und winkten sie hinein.
    »Wir sind zu spät aufgebrochen«, sagte sie zu Warzer, als sie ins Haus gingen.
    »Wir haben’s geschafft«, antwortete er. »Du bringst uns Glück, Carrie.«
    »Darauf verlasse ich mich nicht gerne. Wir sollten das nicht noch mal machen.«
    Die Information, die sie für Saul hatte, war unerhört wichtig. Sie musste sie ihm so schnell wie möglich übermitteln, doch Polizeikommandant Hakim Gassid schüttelte bedauernd den Kopf. »Unmöglich, al- Anisa . Wir haben keinen Handyempfang mehr.«
    »Und das Festnetz?«, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid.«
    »Ich muss mit meinem Vorgesetzten sprechen – es geht um Leben und Tod.«
    »Vielleicht, Inschallah, gibt es in Falludscha eine Möglichkeit. In Ramadi nicht, hier ist alles zerstört. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schön unsere Stadt früher war. Am Fluss haben wir uns zum Picknick getroffen«, erzählte er wehmütig.
    Was für ein Wahnsinn . Sie hatte handfeste Informationen und sah sich plötzlich ins achtzehnte Jahrhundert zurückversetzt. Es gab offenbar tatsächlich keine Möglichkeit, von Ramadi aus mit Langley in Verbindung zu treten. Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen.
    »Hast du es schon mal im Gefängnis gemacht?«, fragte Demp sey. Sie lagen auf einer Pritsche im ersten Stock der Polizei wache. Draußen peitschten Gewehrschüsse und detonierten Granaten, die vom Knattern des MG s auf dem Dach und dem Gewehrfeuer der Polizisten vor dem Haus erwidert wurden.
    »Nein, du?«, fragte Carrie.
    »Das nicht, aber einmal war es noch absonderlicher als hier.«
    »Wo?«
    »Auf der letzten Bank einer Baptistenkirche während der Predigt. Ihr Daddy war der Pfarrer. Stella Mae. Sah toll aus, das Mädchen. Vielleicht tat sie es, um ihrem Vater eins auszuwischen, oder es machte

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