Homogen
festlegen , ich wollte alle als Freundin haben als ebenbild. Obwohl ich damals zu Jungs keinen draht hatte und mit deren Themen nie was anfangen konnte haben sie mich immer mehr und mehr angezogen. Optisch, sie mussten gar nix sagen. Weiß nicht warum, es war einfach der Körper. Diese Stattlichkeit mit ihrem Apfelpo, dem breiten kreuz und die Muskeln, das Gemächt, Gesicht und deren Konturen. Wichtig waren auch ihre Hände sanft und stark zugleich. Manche hatten eine elegante Art sich zu bewegen, mancher hatte Charme, dass mir die Knie weich wurden, wenn er nur in meiner Nähe war. Sein Blick, die tiefen Blicke seiner Augen, zum Dahinschmelzen. Olaf hieß er…der hatte etwas Besonderes.“ Während Christian so in Erinnerungen schwelgte, merkte er gar nicht, wie die Reporterin ihre Augen verdrehte. Offenbar war ihr diese detaillierte Beschreibung etwas zu viel des Guten. Dann hustete sie auffällig lautstark und Christian kam wieder zu sich.
„Ich habe eben eine Vorliebe für Männer, genau wie die Frauen es verspüren“, machte er schließlich weiter. „Ich möchte ihnen nah sein, ihren Körper und ihre Wärme spüren. Ihre Kraft und maskuline Sanftheit, Verletzlichkeit. Ich möchte deshalb keine Frau sein, aber ich kann sie verstehen, vielleicht besser als die anderen Männer. Frauen scheinen mir noch heut alle gleich und so an sich langweilig, wenn gleich ich sie auch um ihren Reiz und ihre Eleganz und ihre Vielfalt an anerkannter Verkleidung beneide. Ich konnte meine Eigenart einfach nur akzeptieren. Es war keine willentliche Entscheidung. Allerdings glaube ich, dass es in dieser Gesellschaft auch andere Schwule gibt. Männer, die sich erst dafür entscheiden oder es mal ausprobieren. Ich weiß nicht, vielleicht langweilen sie sich ja zu Hause mit ihrer Ehefrau und wollen in eine andere Welt entfliehen!“ Wieder musste Christian über seine eigenen Worte lachen. Diesmal konnte er der Reporterin allerdings ein kleines Lächeln abringen.
„Nun, was glauben Sie ist das Problem dieser Gesellschaft mit der Homosexualität?“
„Ich glaube, dass diese Gesellschaft mittlerweile zu offen damit umgeht. Es ist doch so leicht für einen Hetero seine Schwächen abzudecken indem er sich einfach als Homosexueller präsentiert. Sie geben die Verantwortung, die sie haben leichtfertig auf und flüchten in eine andere Welt. Die versauen doch unser Image und nehmen uns auch noch die Kerle weg! Wir, die wir gar keine andere Chance haben, als auf Männer zu stehen werden damit ganz schön verarscht – entschuldigen Sie meine Wortwahl“
„Was meinen Sie damit?“, hakte die junge Frau mit einem Stirnrunzeln sogleich nach.
„Na, ich meine die, die Jahrelang mit Frau und Kind ein Leben führen und plötzlich entdecken, dass sie schwul sind! Das sind für mich Heuchler. Entweder sie hätten von Anfang an den Weg der Andersartigkeit einschlagen müssen oder eben ihren Weg als angenommener Heterosexueller weiterführen müssen. Ich kenne da einige, die ihre ganze Familie auf dem Gewissen haben, nur weil sie urplötzlich schwul geworden sind!
Der schwule „Untergrund“ ist faszinierend. Die Artenvielfalt, die Gier nach neuem Reiz, alles kein Problem, keine Furcht was andere davon halten, die Frau oder Schwiegermutter von einem denken würde.
Männer bieten eine Vielfalt an Willenskraft und Bestreben neues zu probieren, was sexuelle Ansichten betrifft. Das zeigt sich nicht nur in deren Fetischs.“
Einen Moment herrschte Ruhe im Raum. Die Reporterin machte sich eifrig Notizen und blickte kaum von ihrem Block auf.
„Vielleicht haben sie sich nur die Heterosexuellen Rolle aufdrängen lassen, um normal in der Gesellschaft zu erscheinen! Haben Sie sich darüber schon mal Gedanken gemacht?“, fragte sie schließlich etwas zögerlich. Die Frage schien wohl anfänglich nicht in ihrem Programm gewesen zu sein.
„Ich denke, dass die Gesellschaft heutzutage viel humaner, offener und flexibler ist als jemals zuvor. Keiner muss mehr Angst haben vor einem Coming Out. Im Gegenteil. Es wird sogar zum Teil verlangt, um irgendwie interessant zu erscheinen. Sehen Sie sich doch manche Promis an, was die sich alles ausdenken, nur um interessant zu wirken! Nein. Ich glaube, dass die sich Ihrer selbst nie richtig bewusst waren und dann eben auch die Konsequenzen für Ihr Handeln übernehmen sollten!“
„Die da wären?“, fragte sie mit
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