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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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geschlagen und fühlte sich dementsprechend schlecht. Er beschloss sich ein paar Tage Ruhe zu gönnen und eine Auszeit zu nehmen.

     
     
    „Ich nehme mir für ein paar Tage frei. Du weißt ja wo du mich findest!“ Dann ging Christian an seinem Freund und Kollegen vorbei ohne irgendwelche Einwände oder fragende Blicke zu akzeptieren. Schnellen Schrittes steuerte er auf den Fahrstuhl zu.

     
     
    „Sag bescheid, wenn ich dir was bringen kann!“, rief Emilian, der ihm verdutzt hinterher sah. Dann verschwand Christian Tanner in den Fahrstuhl.

     
     
    In seiner Wohnung angekommen, machte er sich auch gleich daran, die Küche komplett umzuräumen. Ablenkung und andere Gedanken versprach er sich davon. Akribisch wischte er alle Schränke aus und sortierte die Lebensmittel neu ein. Kaum damit fertig, widmete er sich dem Wohnzimmer. Mit prüfendem Blick sah er sich im Raum um und grübelte eine Weile. Anschließend fertigte er eine kleine Zeichnung an, auf welcher sein Mobiliar im Raume neu verteilt war. Zwei, drei Blätter und noch immer gefiel ihm die neue Anordnung nicht so recht. Schließlich zerriss er wütend die Zeichnungen und ließ alles beim Alten. Genervt griff er sich seine Jacke und stürmte aus der modernen Wohnung.

     
     
    Draußen fing es gerade an zu regnen und Christian klappte seinen Jackenkragen hoch. Der Wind blies ihm ins Gesicht und das kühle Regenwasser verteilte sich auf seinen Kleidern. Schnellen Schrittes betrat er schließlich den Baumarkt. Es war schon später Nachmittag und viele Menschen füllten das Haus. Christian sah sich um. Zunächst fand er in der Holzabteilung einen schönen Paravent. Lange und von allen Seiten beäugte er ihn. Dann jedoch ging er kopfschüttelnd weiter. Im   Farben und Tapetengang entdeckte er einen wundervollen Türkisfarbton einer dicht deckenden Wandfarbe. Lächelnd griff er einen 10l-Eimer und nahm sich ein Malerset dazu, mit Pinseln und Rollen. Zufrieden verließ er den Baumarkt und schlenderte wieder zurück in Richtung seiner Wohnung. Der Regen schien ihm jetzt nichts mehr auszumachen. Er schien ihn sogar ein wenig zu genießen. Als er schließlich im Hausflur seines Hauses stand, um seinen Briefkasten zu prüfen, packte ihn plötzlich jemand an der Schulter. Erschrocken drehte er sich um und erblickte Gordon.

     
     
    Freudestrahlend ließ er seine Sachen fallen und rief: „Ich wusste es doch!“
    „Psst!“, zischte Gordon sogleich entgegen und hielt seinen Zeigefinger auf Christians Lippen gepresst. Verdutzt schaute ihn dieser an.
    „Komm, wir gehen zu dir!“, flüsterte Godon und ging schnell die Treppen zu Christians Wohnung hinauf.
    Kaum war die Tür hinter ihm geschlossen, platzte Christian mit seinen Worten heraus: „Wo warst du denn? Weißt du, dass dich das FBI sucht?“

     
     
    Gordon setzte sich lässig auf Christians Couch und sah sich um. Er hatte noch seine Jacke an und wirkte etwas erleichtert, als er endlich sitzen konnte.
    Christian stellte seine Sachen ab und zog seine nasse Jacke und Schuhe aus. Gordon beobachtete ihn dabei. „Du willst hier Malern?“, fragte er und schaute neugierig auf die Farbe.

     
     
    „Was soll das? – Reden wir jetzt um den heißen Brei herum?“, antwortete Christian ungehalten.
    „Natürlich weiß ich, dass ich gesucht werde. Es war gar nicht so einfach zu dir zu kommen, ohne gesehen zu werden. Ich habe dein Haus beobachtet und mich anschließend die ganze Nacht im Keller versteckt. Wusstest du, dass du beschattet wirst?“, fragte Gordon vergnügt und sah Christian mit großen Augen an.
    „Was? Wieso denn?“ , fragte dieser ganz verwirrt und setzte sich schließlich auch. Er nahm auf dem Stuhl am Fenster platz und sah suchend heraus.

     
     
    „Die wollen über dich an mich ran, ist doch klar. Aber keine Angst. Ich kenne mich hier bestens aus und habe im Untergrund diverse Verstecke! – Hast du vielleicht ein Glas Wasser für mich?“
    Christian sah besorgt zu Gordon und blickte gedankenversunken auf seine Hände.
    „Hallo? Ein Glas Wasser?“, wiederholte Gordon.

     
     
    „Oh. Ja, natürlich. Warte!“ Christian sprang auf und war nun wieder in der realen Welt. Er holte eine Flasche Evian aus dem Kasten und ein Glas. Dann ging er eilig zu dem jungen Aktivisten, der ihn mit einem leichten Lächeln beobachtete.
    „Hier!“, sagte Christian und schenkte das Wasser vorsichtig ein. Seine Nervosität jedoch ließ es nicht zu, dass er ohne etwas zu verschütten das Wasser servierte.

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