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Homogen

Homogen

Titel: Homogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Nelka
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Amüsiert nahm Gordon das Glas und trank es auf einmal aus.
    Christian ging wieder an sein Fenster und sah besorgt herunter.
    „Nun hör schon auf. Wenn die mitbekommen, dass du es gemerkt hast, schicken die andere vorbei! Nimm es einfach hin und sei so wie immer!“ , sagte Gordon.

     
     
    Christian setzte sich wieder auf den Stuhl und blickte fragend zu diesem unbeugsamen Mann.
    „Ich muss bald wieder untertauchen. So lange die denken, ich sei der Mörder dieses Professors, kann ich nichts tun!“

     
     
    „Aber das denken die doch gar nicht. Die haben doch nicht mal Beweise. Außer so einen Fingerabdruck! Du musst dich stellen und deine Sicht der Dinge schildern!“, sprach Christian eilig aus und nickte bekräftigend mit seinem Kopf.

     
     
    „Damit die mich für immer einbuchten? Nein, danke!“, entgegnete Gordon ablehnend.
    Eine kurze Zeit des Schweigens folgte und beide schauten besorgt zu Boden.
    „Der Professor war doch schon tot!“, redete Christian schließlich auf Gordon ein.

     
     
    „Trotzdem. Wenn die den Täter nicht finden, dann hängen die mir den Mord an!“, sagte Gordon und stand beherzt von der Couch auf. „Ich muss jetzt los!“

     
     
    Christian sprang auf und folgte Gordon in den Flur. Er wollte ihn abhalten und am liebsten selbst vors FBI schleppen, fühlte sich aber ohnmächtig auch nur etwas zu sagen.

     
     
    „Hör zu“, sagte Gordon und kam nah an Christian heran. „Hier habe ich den Schlüssel zu dem Schließfach 13 auf dem Bahnhof. Dort sind die Akten aus dem Labor drin. Ich habe sie beim Anschlag mitgenommen. Sieh nach, ob du irgendeinen Hinweis findest, wer der Mörder sein könnte! Ich melde mich wieder bei dir!“ Er gab Christian einen kleinen Schlüssel mit der Nummer 13 darauf. Dann drückte er Christian einen dicken Kuss auf dessen erstarrten Lippen, öffnete die Tür und verschwand die Treppen hinunter. Im Keller unten hörte Christian noch ein kleines Poltern und dann war auch das nicht mehr zu vernehmen. Stille! Kein Geräusch mehr! Christian stand noch vor seiner offenen Wohnungstür und sah auf den Schlüssel. Perplex auch vom unerwarteten Kuss, fasste er sich an seine Lippen, fast so als würde er den Kuss festhalten wollen. Nach ein paar Minuten und der Gewissheit, dass Gordon wirklich wieder verschwunden war, schloss er seine Tür und atmete tief durch.

     
     
    Mittlerweile war es schon dunkel geworden. Christian überlegte, wie er die verdeckten Ermittler am besten ablenken konnte, damit sie ihn nicht beim Öffnen des Schließfaches ertappten. Er bestellte sich also ein Taxi und ließ sich zum Bahnhof fahren. Unterwegs schaute Christian des Öfteren hinter sich, um die Verfolger zu erspähen. Jedoch konnte er kein Verfolgerfahrzeug entdecken. Auf dem Bahnhof ging er schnurstracks zum Verkaufsschalter und kaufte sich ein Ticket für den Ethan Allen Express nach Albany. Dann ging er zum Zuggleis und bestieg den bereits wartenden Zug. Er durchquerte mehrere Zugabteile bis er schließlich einen Mann entdeckte, der ihm zu folgen schien. Christian nahm listig in einem Abteil Platz und nahm sich eine Zeitung. Der Verfolger setzte sich in das benachbarte Abteil und schaute scheinheilig zum Fenster hinaus. Dann kam die Ansage aus dem Bahnhofslautsprecher, dass der Zug gleich starten würde. Christian ging in Richtung Toilette und wurde mit forschenden Augen beobachtet. Als die Türen gerade schließen wollten, sprang Christian schnell noch heraus und winkte dem verdeckten Ermittler von außen freudig zu. Dieser fluchte leise vor sich hin und nahm sofort sein Handy zur Hand.

     
     
    Christian ging schnell zu den Schließfächern und holte den Umschlag mit den Akten aus Schließfach Nummer 13 heraus. Diesen steckte er sogleich in seine Manteltasche und verließ den Bahnhof.

     
     
    Wieder zu Hause angekommen, entledigte sich Christian erst einmal seiner Sachen und setzte sich in eine entspannende warme Badewanne. Erleichtert atmete er in dem warmen Schaumbad auf und schloss für ein paar Minuten seine Augen. Wie konnte solch ein gutaussehender Mann wie Gordon nur so viele Probleme haben, fragte er sich. Und nun waren es auch seine! Früher war er nie in derartige Schwierigkeiten geraten. Er war einfach nicht der Typ dafür. Doch Gordon hatte irgendetwas in ihm geweckt. Etwas, was plötzlich in ihm aufzuflammen schien und nunmehr nicht mehr zu löschen war.

     
     
    Nach dieser wohltuenden Entspannung machte er sich schließlich daran, die Akten zu

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