Homogen
hinteren Eck aufgespannt war. Erschrocken und angespannt wandte sich der Ermittler dieser zu.
„Kommen Sie raus! Es ist zu spät. Wir haben das Gelände umzingelt!“, rief Richardson laut der Plane entgegen. Doch nichts. Abermals bewegte sich die Plane. Diesmal erkannte der Ermittler aber, dass es nichts als der Wind gewesen war, der unter die alte Plane blies. Mit schnellen Schritten ging er darauf zu und hob diese an. Verstört kam ihm eine große Ratte entgegen. Sonst beherbergte die Plane aber niemanden.
Enttäuscht und etwas wütend kickte der FBI-Ermittler einen Stein mit seinem Fuß weg. Dann hörte er auf einmal einen Schuss. Er kam aus der Richtung, in die Lenny gegangen war. Aufgeschreckt rannte Richardson aus der Halle ins Freie, um zu erspähen woher der Schuss genau kam. Nichts. Er sah und hörte einfach nichts. Zu hoch waren die Dächer der Hallen.
„Lenny?“, rief er laut aus. Noch immer nichts. Richardson rannte wieder vor zum Wasser. Von dort aus hatte er alle Hallen im Blick. Er schaute zu dem verwahrlosten Mann, der noch immer zusammen gekauert an der Garage hockte. „Haben Sie was gesehen?“
Jedoch schüttelte der Mann nur teilnahmslos mit seinem zerzausten Kopf.
Verärgert rannte Mike Richardson an den Hallen entlang. Halle 2....3. Jedesmal, wenn er an einer neuen Halle vorbeikam, schaute er im Eingang herein und durchsuchte blitzschnell deren Inhalt mit seinen Augen. An Halle 5 wurde er plötzlich fündig. Er hörte den Schall mehrerer Schritte. Es hörte sich so an, als würden sie rennen. Richardson bog in die Gasse zwischen Halle 4 und 5 ein und rannte dem Schall entgegen. Lehmiger, vom Regen aufgeweichter Boden verhinderte ein schnelles Vorwärtskommen. Plötzlich sah er Lenny vorbeihuschen. Er kreuzte die Gasse an einer Gabelung, die noch 200 Meter weit entfernt von ihm lag.
„Lenny?“, rief er abermals.
„Ich hab ihn. Er flieht in Richtung Ausgang!“, rief Lenny mit atemloser, sich entfernender Stimme.
Richardson drehte schlagartig um und rannte wieder zurück in Richtung Wasser. Dort hetzte er den ganzen Weg zurück und bog schließlich in die Gasse zwischen Halle 1 und 2 ein. Hier mussten sie ja lang kommen, dachte er sich. Die Gassen kreuzten sich untereinander. Sie verbanden die einzelnen Hallen und verliefen um sie herum, quasi als Begrenzung. Als Richardson bei der oberen Gabelung am Hallenende ankam, sah er schon Lenny auf sich zueilen. Von Gordon Barschka allerdings keine Spur.
„Wo ist er?“, rief Richardson ungehalten seinem Kollegen entgegen.
„Ist er nicht hier lang gekommen?“ Lenny hielt an, als er Richardson erreicht hatte und blickte mit offenem Mund, schnellatmend in alle Richtungen.
„Ich versteh das nicht. Eben hatte ich ihn noch direkt vor mir. Er muss irgendwo abgebogen sein. An Halle 3 bin ich kurz gestürzt.“ Der junge FBI-Agent wies auf seine verdreckte Hose.
„Ich habe ihn jedenfalls nicht gesehen! Ich geh zum Ausgang. Versuch du noch mal deinen Weg zu rekonstruieren!“, befahl er Lenny und setzte sich rennend in Gang.
Am Ausgang des Hafens angekommen, musterte Richardson hektisch alle Richtungen. Kein Gordon Baschka. Er sah in Richtung der Hallen und entdeckte Lenny. Da der Ausgang etwas erhöht lag, hatte der FBI-Ermittler von hier aus einen guten Überblick. Am Wasser war auch nichts zu erspähen. Nur kleine Boote, die sich im Wasser hin und her wogen und der Komplex mit den Garagen, wo auch die beiden FBI Wagen parkten.
Mit einem Mal kamen zwei Polizeiwagen um die Ecke geschossen und durchquerten den Hafenausgang. Als der erste Fahrer den FBI-Ermittler erkannte, stoppte er und ließ die Scheibe herunter.
„Gut das ihr da seid, Jungs!“, rief der FBI-Agent freudig aus. „Durchkämt den Hafen. Der Flüchtige muss sich hier noch irgendwo aufhalten. Ich bewache den Ausgang!“
Der Fahrer nickte und fuhr weiter, verfolgt von seinem Hintermann.
Mittlerweile waren nunmehr schon fast dreißig Minuten vergangen. Die Polizeiverstärkung hatte gemeinsam mit Lenny alles abgesucht. Jedoch wurde der Verdächtige nicht gefunden. Richardson hatte die Hoffnung schon aufgegeben und vernahm noch mal den Zeugen.
„Chef?“, rief Lenny plötzlich mit enthusiastischem Tonfall. „Komm mal!“
Richardson unterbrach seine Befragung und ging zu seinem Kollegen. Dieser stand in der
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